Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen
so blass und hat auch keine Schmerzen mehr.“
„Es freut mich, das zu hören. So gibt es also keinen Grund mehr, dich mit zu Chartrand zu nehmen?“ Warum fühlte er ein schmerzliches Bedauern?
Sie schüttelte den Kopf, dass die Locken flogen. „Es geht ihm nicht gut genug. Die Reise zu riskieren wäre nicht klug.“
„Das nahm ich bereits an.“ Er konnte sein Lächeln nicht unterdrücken. „Vielleicht möchtest du deinen Mantel öffnen. Ich habe die Kutsche heizen lassen.“
Aufreizend langsam zog Venetia am Ende des Bandes, das ihre Haube hielt. Seine Kehle wurde trocken. Er hatte Dutzenden von Frauen beim Ausziehen zugesehen, aber der Anblick Venetias, die die Verführerin spielte, erregte ihn unbeschreiblich.
Sie zog ihren Mantel auseinander und enthüllte ein Stück ihrer blassen, seidigen Haut.
Er brauchte eine volle Minute, bis er begriff, dass er direkt auf ihre bloßen Beine schaute. Sie waren nicht wirklich bloß – Venetia trug cremeweiße Strümpfe und blassblaue Strumpfbänder. Starr vor Anspannung ließ er seinen Blick aufwärts zu ihrem nackten Bauch wandern, zu den Kurven ihrer unbedeckten Brüste und zu ihrem frechen, hoffnungsvollen Lächeln.
Außer den Strümpfen trug sie unter dem Mantel keinen einzigen Faden am Leib.
„Was, zur Hölle, denkst du dir dabei?“, verlangte Marcus zu wissen.
Trotz ihrer Nacktheit saß Venetia sittsam da, die Beine an den Knöcheln gekreuzt. Marcus ihr gegenüber war prächtig gekleidet. Die sandfarbenen Hosen, die er trug, stellten die harten Muskeln seiner Beine zur Schau. Die blaue Jacke lag wie eine zweite Haut über der gewölbten Brust und den breiten Schultern. Seinen schweren Mantel hatte er ausgezogen und neben sich gelegt. Er war ein Mann, der alles gesehen, alles ausprobiert hatte, und sie hatte eine gewagte Taktik gewählt, um sein Interesse zu wecken.
„Du sollst endlich begreifen, dass ich keine zitternde und zagende Jungfrau bin, Marcus“, sagte sie, nachdem sie tief durchgeatmet hatte.
Er knirschte mit den Zähnen und knurrte: „Du kannst nicht nackt nach Dorset reisen.“
Sie sah ihm dabei zu, wie er sich das Kinn rieb. Frisch rasiert, wie er war, würde sich seine Haut glatt und weich anfühlen und nach Seife duften.
„Warum nicht? Wir sind in deiner Kutsche ganz unter uns, nicht wahr? Wer außer dir sieht mich denn?“
„Und was ist mit den Mahlzeiten?“, fauchte er. „Mit Besuchen auf der Toilette?“
Sie hatte nicht erwartet, dass er so entrüstet sein würde. „Ich halte einfach den Mantel zusammen.“
„Du hast vor, völlig nackt unter deinem Mantel in der Öffentlichkeit herumzulaufen?“
„Niemand außer dir würde es wissen“, erklärte sie ihm.
Ein gequälter Ausdruck legte sich auf sein gut aussehendes Gesicht und ließ seinen sinnlichen Mund schmal werden. „Und das ist der verdammte Reiz daran, stimmt’s?“
Venetia nahm ihren ganzen Mut zusammen und stand in der leicht schlingernden Kutsche auf. Sie verließen London auf dem schnellsten Wege, bevor sich in den Straßen Staus bildeten. Sie kniete sich auf den Boden, wo der weiche Teppich und der dicke Stoff ihres Mantels ein bequemes Polster für sie bildeten. Hitze stieg von den heißen Ziegeln unter dem Boden auf und wärmte ihre Haut.
„Venetia …“
Sie unterbrach ihn, indem sie die Hand über die Wölbung in seiner Hose legte. „Ich habe ein Bild gemalt“, erzählte sie ihm mit atemloser Stimme, während sie am obersten Knopf seines Hosenschlitzes herumfummelte. Er war so erregt, dass die Knopfleiste spannte. „Das Bild eines Mannes, der dir gleicht, wie er auf diese Weise von einer Kurtisane mit kastanienbraunen Haaren befriedigt wird. In einer Loge im Drury Lane Theater.“
Als er nicht sofort antwortete, hob sie den Kopf und sah, wie sich hinter seinen türkisfarbenen Augen die Gedanken jagten.
„Vor den Augen der Zuschauer“, wisperte sie.
Die feste Wölbung in seiner Hose wurde mit einem Schlag noch größer, brachte die Knöpfe fast zum Abspringen und machte ihr die Aufgabe, ihn auszuziehen, noch schwerer. Mehr konnte sie ihm nicht über ihr Bild erzählen, konnte nicht erwähnen, dass der Earl sich in seine entzückende Kurtisane verliebte.
„Bist du sicher, dass du es tun willst?“ Seine Stimme war rau und heiser.
„Ja“, flüsterte sie und befreite den zweiten Knopf aus seinem Knopfloch. „Ich will dich in meinen Mund nehmen.“
Ihre Hände zitterten vor Erwartung, aber auch vor Unsicherheit. Wann immer sie diesen
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