Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen
Schrank, während eine Frau mit einem seltsamen französischen Akzent auf Lydias Fußboden Sex mit einem ungehobelt sprechenden Engländer hatte. Lydias Zofe, nahm er an. Nachdem er in Lydias Zimmer nicht fündig geworden war, hatte er sich hinaus in den Sturm gewagt und ihre Kutsche durchsucht, doch auch dies war eine vergebliche Anstrengung gewesen.
War es möglich, dass er sich geirrt hatte? Dass sie ihr Buch nicht bei sich hatte? Nein. Er würde heute einen weiteren Blick in den Koffer voller Bücher werfen.
Doch jetzt hatte er Venetia in den Armen. In der ruhigen Abgeschiedenheit seines Zimmers, vor den Fenstern der tobende Sturm, nahm die Magie des Augenblicks seine Sinne gefangen. Sie war wunderschön, als sie sich gegen seine Brust lehnte und nur aus schlanken Gliedern, langem Haar und atemberaubenden Kurven zu bestehen schien. Die Furche zwischen ihren Hinterbacken reizte seinen harten Schwanz, der sich bis zu ihrer Wirbelsäule hochreckte. Ihre Brüste waren in seinen Händen samtweich und wunderbar schwer.
„Wir werden heute nicht abreisen – nicht bevor wir Lydia gefunden haben?“
„Wir werden für mehrere Tage nicht abreisen können, Venetia. Der verdammte Regen hat die Flüsse über ihre Ufer treten lassen. Der Strom hat die Brücken überflutet und die umliegenden Straßen in Morast verwandelt. Jetzt abzureisen ist nahezu unmöglich.“
Sie schwieg und streichelte gedankenverloren seinen Schenkel. Sein Schwanz zuckte mit jedem langen, langsamen Strich ihrer Finger. „Also sitzen wir hier in der Falle“, sagte sie schließlich.
„Gestern Abend wollten dich fast alle Gentlemen, denen ich begegnet bin. Wollten dich mir abkaufen. Ich möchte nichts lieber, als dich hier herausbringen, aber ich kann es nicht.“
Sie sah verwirrt aus.
„Du hast sie fasziniert, und sie wollen dich. Es könnte passieren, dass einer von ihnen beschließt, dich einfach zu nehmen.“
Marcus zog sie fester an sich und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. „Das werde ich niemals zulassen – aber ich will, dass du begreifst, in welcher Gefahr du dich befindest.“
„Und du bestehst darauf, dass ich nicht von deiner Seite weiche.“
Sie roch immer noch nach Sex, köstlich und erregend. Der Vorwurf, der in ihren Worten lag, tat ihm weh. Er war ein verdammter Idiot. Er hätte die vergangene Nacht neben ihr in ihrem Bett verbringen müssen.
Plötzlich wurde ihm klar, dass er etwas verloren hatte, das er niemals zurückbekommen würde. Er konnte die Nacht nicht zurückholen.
Sie war allein mit dem Mann, der seine Ehefrau erdrosselt hatte.
Nervös mit den behandschuhten Händen ihre Röcke glättend, erhob sich Lydia von der Bank, um Chartrand zu begrüßen, der umringt von schnüffelnden Hunden die Galerie betrat. Gekleidet in Reithosen, Tweedjacke und Stiefel, die jaulenden Hunde an kurzen Leinen führend, sah er mehr nach einem Gutsherrn aus, als nach dem liederlichen Marquis, der er war.
„Guten Morgen, Mylord.“ Angesichts des Zorns in seinen schmalen grauen Augen sank sie in einen Knicks, jedoch nicht in den tiefen, der einen Blick in ihr Dekolletee ermöglichte.
Als sie sich wieder erhob, zitterte sie.
„Du bist eine verlogene Schlampe, Lydia. Ich hatte mit dem Tod meiner Frau nichts zu tun. Der Zigeuner wurde dafür gehenkt.“
Erinnerte er sich nicht an das, was er ihr erzählt hatte? Vielleicht nicht. In jener Nacht war er so hinüber vom Alkohol und so vollgestopft mit Opiaten gewesen, dass er auf ihrem Fußboden zusammengebrochen war und fast an seinem eigenen Erbrochenen erstickt wäre. In jener wilden Nacht hatte die Vorstellung, einen toten Marquis in ihrem Wohnzimmer liegen zu haben, sie zu hektischen Aktivitäten angespornt. Sie hatte ihn nach oben geschleift, in eine Wanne mit eiskaltem Wasser gesteckt, um ihn zu Bewusstsein zu bringen, und dann seinem Geständnis gelauscht.
War der Grund für den Tod seiner Frau ein Sexspiel oder sein Zorn gewesen? So genau hatte sie es nicht herausfinden können.
„Ich habe Ihnen in jener Nacht das Leben gerettet, Mylord.“
Die Hunde winselten. Ein knappes Kommando sorgte dafür, dass sie sich zu seinen Füßen niederlegten. „Um mich nun bis aufs Blut auszunehmen.“
„Nein. Ich habe meinen Preis genannt, und damit werde ich zufrieden sein. Das verspreche ich.“
„Deine Geschichte ist nichts als ein Lügengebilde. Niemand würde sie glauben.“
„Es war also Trauer, die Sie trieb, an tollkühnen Kutschenrennen teilzunehmen, an
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