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Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Titel: Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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aus. Die Möglichkeit, dass dabei das Buch nicht gefunden wurde, existiert. Achte darauf, dass du alles so liegen lässt, wie es jetzt liegt, wir dürfen nichts bewegen, bevor der Richter kommt.“
    Der Richter! Venetia erstarrte vor Schreck und zerknüllte eines von Lydias Kleidern zwischen ihren verkrampften Händen. Die Gräuel des Vormittags hatten verhindert, dass sie die Gefahr erkannte. Um ihre Unschuld zu beweisen, würde sie dem Richter sagen müssen, dass sie bei der Bondagevorführung zugesehen hatte.
    Und der Richter würde darauf bestehen, dass sie die Maske abnahm. All ihre Geheimnisse würden gelüftet werden.
    „Schmuckschatulle.“ Marcus hob eine große weiße Kassette hoch, in deren vergoldete Ränder funkelnde Steine eingearbeitet waren.
    Venetia sah zu ihm hinüber und ließ das Kleid fallen. Die mit Samt ausgeschlagene Schatulle war bis auf ein glänzendes Stückchen Gold leer. Es war ein Ohrring, der sich in der hintersten Ecke versteckt hatte.
    Venetias Gedanken wirbelten durcheinander, während sie die Kleider durchsuchte und nach Taschen und dem Buch Ausschau hielt. Sie konnte dem Richter nicht gegenübertreten. Das wäre ihr Ruin. Und der ihrer Familie.
    Sie durchsuchte den Kleiderschrank, die Kommode, den Sekretär, die Rückseite des Standspiegels. Nichts. Sie tastete die Kleider ab, fühlte die Mieder, knetete die Röcke mit ihren zitternden Fingern. Zuvor hatte sie die Unterwäsche in den Schubladen durchwühlt.
    Marcus hob den Deckel von einem von Lydias Koffern. „Ich hatte keine Zeit, diesen hier gründlich zu durchsuchen.“ Der Koffer war bis zum Rand mit Büchern gefüllt. Mit gerunzelter Stirn griff Marcus nach einem von ihnen.
    „ Tom Jones .“ Er nahm ein anderes Buch in die Hand. „ Stolz und Vorurteil .“
    „Sie pflegte zu lesen.“ Ihre Stimme schwankte bei diesen wenigen Worten.
    Nachdem er die Seiten durchblättert hatte, stapelte er alle Bücher auf dem Fußboden auf. Schließlich war der Koffer leer. „Romane. Biografien. Nichts weiter.“ Er tastete in dem leeren Koffer herum, und sie sah ihm erstaunt dabei zu.
    „Ich suche nach Geheimfächern.“ Ernst schüttelte er den Kopf und erhob sich.
    Venetia schob die Hände unter die Matratze, während Marcus sich streckte, um den Baldachin zu untersuchen. Dann hielt er sich am Kaminsims fest und sah in den Kamin. Venetia hockte sich neben ihn und schaute ebenfalls suchend in den Schornstein hinauf. Eine Rußwolke senkte sich auf sie. Venetia schloss die Augen und fühlte, wie sich der Ruß auf ihr Gesicht legte. Sie spuckte den Geschmack der Asche aus. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie Marcus‘ schwarz gestreiftes Gesicht.
    „Verdammt“, murmelte er. „Oh, Vee …“ Er wischte über ihre Wange.
    Sie sank in sich zusammen und landete auf ihrem Po. „Es ist weg. Und meine Geheimnisse mit ihm. Die Zukunft meiner Schwestern ist zerstört. Und Mutter … nachdem ich meine Mutter die Stirn geboten und gegen ihren Willen nach London gegangen bin, um zu malen, bringe ich Unglück über sie alle. Du hattest absolut recht.“
    „Wir wissen noch nicht, ob jemand anders das Buch hat, Liebling. Und wenn es jemand genommen hat, verspreche ich, es zurückzuholen.“
    Sie konnte es nicht. Venetia stellte fest, dass sie sich nicht einfach auf Marcus‘ Versprechen verlassen und aufhören konnte, sich um ihre Zukunft Sorgen zu machen. Sie stand neben dem Bett in ihrem neuen Schlafzimmer, das Rückgrat stocksteif, die Hände zu Fäusten geballt.
    Marcus massierte ihre Schultern, fest, sinnlich, bis sich die Anspannung in ihrem Rücken löste. Bis sie sich rückwärts gegen ihn fallen ließ.
    „Vielleicht hat sie ihr Manuskript doch nicht mitgebracht“, sagte er.
    Wenn sie das nur glauben könnte! „Ich fürchte, sie hat es mitgebracht. Aber ich bete, dass der Mörder es nicht gefunden hat. Lydia muss erwartet haben, dass ihre Opfer versuchen würden, das Buch zu finden. Vielleicht hat sie ihr Werk mit außergewöhnlicher Sorgfalt versteckt.“
    Er schlang seinen Arm um ihren Körper, gleich unterhalb ihrer Brüste, und wiegte sie sanft hin und her. Sein Arme pressten sich äußerst sinnlich gegen ihre Kurven, doch sie wusste, dass seine Berührung zärtlich gemeint war.
    Sie hatte die drohende Armut überlebt, also konnte sie auch einen Skandal überleben. Sie musste nur nachdenken!
    „Wir müssen Lydias L…“ Sie stockte, unfähig, das Wort auszusprechen.
    „Ich habe ihre Leiche abgesucht, Liebste. Ich hätte

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