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Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Titel: Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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Unklarheiten, indem Sie den Anschein erwecken, die Dinge seien furchtbar kompliziert.“
    „Legen Sie den verdammten Schürhaken weg, Chartrand.“ Er wollte Chartrand die Führung nicht überlassen. Wenn er das tat, würde sein Gastgeber das gesamte Zigeunerlager niederbrennen. „Haben Sie den Richter benachrichtigt? Ich will, dass Lydia Harcourts Zimmer abgeschlossen wird – und dass niemand dieses Zimmer hier in Ordnung bringt, bis ich es sage.“
    „Bis Sie es sagen?“ Marcus‘ Worte ließen Chartrand aus seiner Ecke beim Kamin hervorstürmen. Mit schweren Schritten durchquerte er den Raum.
    „Lydias Zimmer wird verschlossen, und ich bekomme den Schlüssel.“
    „Ich will neue Zimmer für die Füchsin und mich.“
    Bei diesen Worten entspannte sich Chartrand. „Natürlich, Trent. Das Mädchen hat einen schweren Schock erlitten. Rutledge wird sich um neue Zimmer kümmern.“
    Chartrand zog an der Glockenschnur, und der Butler erschien fast im selben Moment im Zimmer. „Das grüne Zimmer ist für die Leiche vorbereitet, Mylord. Leider muss ich Sie informieren, Mylord, dass es momentan für Lord Aspers, den Richter, unmöglich ist, hierherzureisen. Berichten zufolge steht die ganze untere Straße unter Wasser, und die Brücken sind zerstört. Kutschen können weder ankommen noch abreisen. Selbst auf dem Pferderücken ist der Weg nicht zu bewältigen.“
    „Verdammt noch mal“, knurrte Chartrand. Marcus stimmte ihm zu. Sie hatten eine tote Frau am Hals und für mehrere Tage keinerlei Aussicht, dass sich das Gesetz der Sache annahm.
    „Brauchen Sie noch mehr Männer, um die Leiche wegzutragen?“, erkundigte sich der Butler.
    „Nein, Rutledge. Aber meine Begleiterin braucht ein neues Zimmer.“ Beim Sprechen rieb Marcus sein Kinn. Er befürchtete, dass Chartrand sich nicht gesetzestreu verhalten würde. Zur Hölle, er hatte keine Ahnung, wen genau Lydia erpresst hatte, aber gemessen an der allgemeinen Anspannung und dem Zorn, der unter den anwesenden Männern zu spüren war, ging er davon aus, dass es jeder von ihnen gewesen sein konnte.
    Rutledge verbeugte sich und ging.
    „Nun, da wir wissen, dass der Richter nicht kommt …“ Mit Handzeichen dirigierte Marcus einen Diener zu Lydias Schultern, den zweiten zu ihren Beinen. „Ich helfe beim Hochheben, aber ihr zwei müsst Lydia Harcourt nach oben tragen.“
    Doch bevor sie die Leiche bewegten, hob er noch einmal den Zipfel des Lakens, um die Wunde an ihrem Hals zu betrachten. Es sah so aus, als wäre ein Draht benutzt worden. Er ließ das weiße Tuch wieder fallen. „Bringt sie nach oben.“
    Gleichzeitig wandte er sich an seinen Gastgeber. „Chartrand – schicken Sie Rutledge oder jemand anders nach oben, um sich um die Leiche zu kümmern.“
    Verwundert sah er zu, wie Chartrand aus dem Zimmer schlurfte, plötzlich ein verwirrter, geschlagener Mann, anstelle des Tyrannen, der er sonst war. Hatte ihn bei der Erinnerung an den Tod seiner ersten Frau die Trauer überwältigt? Oder hatte Chartrand seine Frau ermordet, und Lydia hatte ihn damit erpresst?
    Als er allein zurückblieb, lächelte Marcus erbittert vor sich hin. Er hatte die Buchreihe Männer des Gesetzes – Geschichten aus dem Leben eines Laufburschen auf der Bow Street gelesen, ein eher romantisches Werk, das jedoch einige vernünftige Gedanken über das logische Herangehen an Ermittlungen enthielt, inklusive der Lehre, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen.
    Ein leises Geräusch ließ ihn aufblicken. Sein Herz tat einen Sprung, als er Venetia zitternd in der Tür lehnen sah. Sie tastete mit der Hand über ihre Maske, um sicherzugehen, dass sie richtig saß. Mit einem großen Schritt stand er vor ihr und nahm ihre Hände. Ihre Finger waren wie Eis. Mit seinen Händen streichelte er zärtlich über ihre.
    „Süße, was tust du hier?“, fragte er. „Du solltest im Bett liegen.“
    Venetia versuchte, an Marcus‘ großem, breitem Körper vorbei in ihr Zimmer zu schauen. Sie war nicht eher hereingekommen, weil sie gehört hatte, wie Marcus mit Chartrand und Rutledge sprach. Was für ein peinlicher Gedanke, dass sie an der Verbindungstür gelauscht hatte!
    „Es ist furchtbar“, sagte sie leise.
    Marcus legte seinen Arm um ihre Schultern und schob sie sanft, aber mit Nachdruck wieder in Richtung seines Schlafzimmers. Es war so leicht, sich geschlagen zu geben … sich darauf zu verlassen, dass seine Stärke sie durch das hier hindurchgeleitete.
    „Marcus, ich will dort

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