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Der Retter von Dent-All

Der Retter von Dent-All

Titel: Der Retter von Dent-All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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kaltem Wasser bereit. Der Abdruck gelang ohne Schwierigkeiten, und während Dillingham die Einlage vorbereitete, entfernte die neue Assistentin den Kolloidabdruck.
    »Sie müssen sich eine neue Krone anfertigen lassen«, klärte Dillingham seinen Patienten auf, während er die Einlage machte. »Ich habe einen Abdruck angefertigt und den Zahn so weit behandelt, daß nichts mehr passieren kann. Es wird eine Weile dauern, bis die Krone gegossen ist. Diese Reparatur wird einer von den Zahnärzten Ihres Planeten durchführen. Meine Kollegen hier sind sachkundig und kompetent. Sie können sich den Herren bedenkenlos anvertrauen. Aber mit Ihren Beschwerden hatten Sie recht. Glücklicherweise konnten wir die Ursache Ihrer Beschwerden noch rechtzeitig feststellen und Ihren Zahn retten.«
    »Doktor«, meldete sich die neue Assistentin zu Wort.
    »Was gibt es denn?«
    »Sie wollten doch auch die anderen Goldkronen überprüfen, nicht wahr?«
    »Die anderen...!« Dillingham holte tief Luft. »Sie haben recht! Eine gute Goldplombe fängt nicht ohne Grund an zu wackeln. Ich werde auch die anderen Plom ben und Kronen gründlich unter die Lupe nehmen.« Damit handelte er sich mindestens noch eine Stunde Arbeit ein. Aber was half das? Er durfte sich nicht blamieren. Man würde ihm jede Nachlässigkeit ankreiden.
    Er setzte den Meißel an und entfernte die Krone vom nächsten Zahn. Diese hatte sofort nachgegeben — verdächtig rasch. Er kratzte mit der Nadel in dem freigelegten Zahnzement. »Weich und teigig«, knurrte Dillingham. »Kein Wunder, daß sich unter der Plombe ein neuer Fäulnisherd entwickelt hatte.«
    Der Professor hatte sich in seiner eigenen Falle gefangen!
    Seine Assistentin holte die Goldplombe mit der Pinzette heraus und bediente den Heißluftbläser, während Dillingham bereits auf die nächste Krone loshämmerte. Diese leistete mehr Widerstand, brach aber beim vierten Schlag ebenfalls heraus. Auch hier war der Zahnzement darunter weich und verdorben.
    »Verdammte Schweinerei!« murmelte Dillingham. »Da sitzt keine einzige Krone fest, weil der Zahnzement sich zersetzt hat!«
    »Einen Augenblick mal«, meldete sich jetzt der Professor zu Wort. »Ich habe diese Kronen selbst angefertigt. Das ist eine saubere, einwandfreie Arbeit, für die ich persönlich hafte!«
    Dillingham blickte den Professor schweigend an. Dieser Bursche hatte ihn hereinlegen wollen, und es wäre ihm auch fast gelungen. Jetzt konnte er Rache nehmen und diese hobgoblinschen Zahnärzte, die seine Karriere sabotieren wollten, so lächerlich machen, daß kein galaktisches Wesen sich mehr in ihre Praxis traute.
    Auch der Jann saß jetzt wieder hinter seiner spanischen Wand. Er konnte dieser erlauchten Versammlung also gründlich die Meinung sagen. Der Roboter würde jeden Hobgoblin in Asche verwandeln, der es wagte, sich an ihm zu vergreifen.
    Dillingham riß sich zusammen. Was wälzte er nur für blutige Gedanken! Er war hierhergekommen, um für seine Universität zu werben, nicht um einen Aufstand anzuzetteln!
    »Die Arbeit ist ausgezeichnet«, sagte er ruhig. »Ich hätte sie nicht besser ausführen können. Der Zahnzement ist die Wurzel des Übels. Er zersetzt sich mit der Zeit. Und dann lockern sich alle Kronen und Plomben, die mit diesem Zement festgekittet worden sind. Sie müssen bei diesem Patienten den ganzen Zahnersatz erneuern. Das gilt auch für alle anderen Wesen, die mit diesem Zement behandelt worden sind.«
    Der Professor beugte sich über den Behandlungsstuhl und betrachtete stirnrunzelnd das Gebiß seines ehemaligen Patienten. Er nahm den Hammer und setzte den Meißel an einer anderen Goldplombe an. Er entfernte sie und stocherte mit der Nadel in dem freigelegten Zahnzement. Dann stieß er einen leisen Seufzer aus.
    »Sie haben recht, Doktor. Es war eine neue Zementmischung, die man uns wärmstens empfohlen hatte. Wir verwendeten sie für unsere Privatpatienten — Touristen, hochstehende Persönlichkeiten und Ehrengäste. Wir ahnten nicht...«
    »Es war nicht Ihre Schuld«, sagte Dillingham liebenswürdig.
    Deswegen also die Beschwerden der Touristen! Man hatte bei ihnen den hochgepriesenen Zahnzement verwendet. »Vielleicht ist dieser Zement auf anderen Planeten genau das richtige Kittmittel, während hier auf Hobgoblin ein Spurenelement im Wasser oder in der Luft den Zement zersetzt. Die Universität wird das Mittel gern für Sie auf seine Zuverlässigkeit prüfen und versuchen, den Fehler zu entdecken. Es ist eine Schande,

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