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Der Retter von Dent-All

Der Retter von Dent-All

Titel: Der Retter von Dent-All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Situationen nicht gleich vor Schreck im Boden versickern.
    »He, Sie da!« brüllte der Techniker hinter dem Roboter her. »Keine Besucher, hatte ich gesagt! Wenn Sie nicht sofort umkehren, werfe ich Sie eigenhändig hinaus!«
    Diese Drohung war ein Fehler. Der Jann, der bisher mit stoischer Ruhe der Auseinandersetzung gefolgt war, öffnete jetzt seine Mundlade: »Keiner außer mir wird ihn töten — in neunundvierzig Jahren, fünf Monaten und dreizehn Tagen irdischer Zeitrechnung!« Bevor das Echo dieser Worte verhallte, war der Techniker verschwunden. Diesem Monstrum fühlte er sich nicht gewachsen.
    An der nächsten Korridorecke erwartete Dillingham ein Wesen, das kaum von diesem Planeten stammen konnte. Es war geschmeidig, roch angenehm, blickte ihn aus vier sanften roten Augen an und breitete einen Kranz von schlanken blauen Tentakeln vor ihm aus.
    »Doktor Dillingham? Die Universität schickt mich hierher, damit ich Ihnen assistieren soll. Ich bin Miss Anemone und auf Probe angestellt.«
    Miss Tarantula hatte also wieder einmal Schwierigkeiten vorausgesehen und rechtzeitig für Ersatz gesorgt!
    »Sehr gut«, sagte Dillingham gefaßt. In kluger Voraussicht setzte er hinzu: »Darf ich Ihnen den Roboter vorstellen? Er ist ein Jann und mein ständiger Begleiter.«
    »Ich habe ihn vorhin beobachtet. Ein wunderschönes Exemplar. So männlich! Ich wußte gar nicht, daß man heutzutage noch so gewaltige Roboter baut.«
    Keine üble Reaktion, dachte Dillingham und blickte um die Ecke des Korridors. Dort näherte sich wieder ein Einheimischer. Er trug ein Abzeichen, das ihn als mittleren Beamten kennzeichnete. »Hier sind keine Besucher erlaubt. Verlassen Sie sofort das Gebäude!«
    Miss Anemone trat ihm mit gesträubten Tentakeln entgegen. »Das ist der stellvertretende Rektor der Universität der...«
    »Verschwenden Sie meine Zeit nicht mit unnützen Erklärungen«, unterbrach der Einheimische sie grob. »Machen Sie, daß Sie fortkommen!«
    »Wenn Sie unsere Legitimationen sehen wollen...«
    »Zur Seite, du Qualle!« donnerte der Hobgoblin und drängte sich grob an Miss Anemone vorbei. Doch er kam nicht weit.
    »Auaaa!«
    »Oh, das tut mir aber leid«, sagte Miss Anemone mit geheucheltem Mitgefühl. »Haben Sie sich an meinen Stacheln verletzt? Ich hoffe, Sie melden sich sofort in der Notaufnahme, ehe das Gift in die Blutbahn eindringt.«
    Miss Anemone rauschte den Korridor hinunter, während der Hobgoblin ihr nachgaffte und sich dabei die schmerzende Schulter hielt.
    Bis jetzt hatte sich die neue Assistentin nicht schlecht gehalten, dachte Dillingham, während er ihr den Korridor hinunter folgte. Sie ließ sich nichts gefallen und bewies bei aller Härte doch taktisches Geschick.
    Am Ende des Korridors betraten sie einen großen Hörsaal. Hier waren die modernsten Errungenschaften der hobgoblinschen Zahnheilkunde vor den leeren Bänken ausgebreitet: Metallfüllungen, Zahnersatz aus Plastik, primitive farbige Röntgenaufnahmen, chirurgische Instrumente und anderes Gerät. Dillingham betrachtete die ausgestellten Stücke und wandte sich an den Professor hinter dem Katheder.
    »Ich glaube«, begann er höflich, »daß die galaktische Universität Ihnen gewisse Verbesserungsvorschlag machen kann.«
    »Wer hat die Universität darum gebeten?« schnaubte der Professor.
    Dillingham konnte dem Gelehrten natürlich nicht verraten, daß sich ein paar Touristen bei der Universität beschwert hatten. Das gehörte zu dem geheimen Auftrag seiner Dienstreise. Die Touristen hatten nur vage Angaben gemacht und sich nicht von den Dentisten der Universität untersuchen lassen. Es gab also keine eindeutigen Beweise, daß die Zahnärzte von Hobgoblin Pfuscharbeit leisteten — nur einen Verdacht, der sich auf die Unzufriedenheit behandelter Patienten stützte.
    Solchen Beschwerden konnte man nur sehr diskret nachgehen. Die Hobgoblins reagierten außerordentlich empfindlich auf die Kritik fremder Lebewesen.
    »Vielleicht gestatten Sie mir, eine praktische Übung abzuhalten!«
    »Ah — ein Verwaltungshengst von der Universität will uns Hinterwäldlern beibringen, wie man Zähne behandelt!«
    Dillingham ignorierte die beleidigenden Auslassungen des Einheimischen. »Vielleicht kann ich mir einen Ihrer Patienten zur Behandlung ausborgen«, fuhr Dillingham fort. »An einem Beispiel läßt sich am besten darlegen, welche Vorteile eine Universitätsausbildung mit sich bringt.«
    »Universitätsausbildung — pah! Wenn wir die Geldmittel

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