Der Ring an meiner Hand
sie schon seit Tagen mit Gegenständen hätte um sich werfen sollen.
„Hat es dir die Sprache verschlagen?“, forderte sie ihn heraus. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. Jetzt zeichnete sich Belustigung darauf ab und noch etwas anderes …
„Aber bestimmt nicht die Taten“, erwiderte er mit seidenweicher Stimme, nahm ebenfalls eine Handvoll Schnee auf und ging auf sie zu.
Von einem Schneeball getroffen zu werden, war eine Sache, aber ihn in den Ausschnitt gestopft zu bekommen, wie er es ganz offensichtlich plante, eine ganz andere.
„Nein“, kreischte Emily und rannte los, was in den viel zu großen Gummistiefeln ziemlich schwierig war. Binnen weniger Meter verlor sie das Gleichgewicht und fiel kopfüber in eine Schneewehe. Sie war nicht verletzt, aber einfach aufspringen konnte sie auch nicht. Während sie noch darum kämpfte, sich aufzusetzen, erreichte Rafaele sie.
„Lass mich los“, rief sie atemlos, als er sie mit fast beleidigender Leichtigkeit auf den Rücken drehte. „Oh nein, das wagst du nicht!“
„Eine Herausforderung?“, fragte er spöttisch und bewegte die Hand mit dem Schneeball immer näher auf ihr Gesicht zu. „Du solltest es besser wissen, bella mia .“
Sie hob die Hände und drückte kräftig gegen seine Brust. Doch statt ihn wegzudrängen, schaute sie in seine Augen. Ihr stockte der Atem bei dem, was sie in den dunklen Tiefen funkeln sah. Unmöglich, den Blick abzuwenden!
Die Hand mit dem Schnee verschwand, die Welt um sie herum schrumpfte. Das Einzige, was noch existierte, war Rafaeles Gewicht, das auf ihrem Körper lastete, und die Frage, die in seinen Augen lag und nach einer Antwort verlangte.
Emily versuchte nicht länger, sich zu befreien. Sie vergaß die Nässe und die unbequeme Position. Statt sich zu wehren, wanderten ihre Hände von seiner Brust zu den Schultern, hielten ihn fest und stellten ihre eigenen stummen Forderungen. Schließlich neigte er den Kopf und presste seinen Mund seufzend und mit leidenschaftlichem Hunger auf ihren.
Und sie erwiderte seinen Kuss, bewegte die Lippen, zunächst scheu, dann immer forscher, bis sie sie zum ersten Mal freiwillig für ihn öffnete und seiner Zunge Einlass in ihren Mund gewährte.
Er zog sie enger in seine Arme, als er den Kuss noch intensivierte und ihr den Atem raubte … die Fähigkeit, klar zu denken … überhaupt alles, außer dem Verlangen, bei ihm zu sein … der Sehnsucht, endlich zu wissen, was er von ihr wollte … und zu nehmen, was er ihr gab.
Mit einer Hand fuhr Rafaele unter ihren Pullover, umfasste ihre Brust und schob den BH zur Seite, damit seine Finger die bereits aufgerichtete Knospe besser liebkosen konnten.
Selbst durch die vielen Lagen Kleidung hindurch konnte Emily seine harte Männlichkeit fühlen. Seidige Wärme breitete sich zwischen ihren Beinen aus.
Als er sich von ihr löste und aufstand, hätte sie beinahe enttäuscht aufgestöhnt, doch dann hob er sie hoch und trug sie zum Cottage. Einer der übergroßen Gummistiefel rutschte ihr vom Fuß und blieb unbeachtet im Schnee liegen.
Mit einem Tritt schloss er die Tür hinter ihnen und stellte Emily auf die Füße. Ohne sie zu berühren, zog er seine Jacke aus und streifte auch den Rest seiner Kleider ab.
Und auch sie zog sich aus. Mit steifen Fingern riss sie den Pullover über ihren Kopf, zerrte an dem widerspenstigen Reißverschluss des Rockes und kämpfte mit der feuchten, an ihrem Körper klebenden Unterwäsche.
Nackt lehnte Rafaele sich gegen die Tür und breitete die Arme aus. Und sie warf sich hinein. Er hob sie auf seine Hüften, und sie ließ sich auf seine Männlichkeit sinken. Keuchend rang sie nach Luft, als er sie vollständig ausfüllte und ein loderndes Feuer der Leidenschaft in ihrem Körper entfachte.
Instinktiv schlang sie die Beine um seine Hüften und umklammerte mit den Händen seine Schultern. Rafaele bewegte sich langsam und füllte sie tiefer und tiefer aus. Und zum ersten Mal reagierte Emily auf ihn, was ihren eigenen Hunger noch weiter steigerte. Sie passte sich seinen Bewegungen an und erwiderte sie mit demselben Verlangen.
Nun war sie sich nur noch seiner Lippen auf ihren bewusst, dem erotischen Spiel der Zungen. Und von dort, wo ihre Körper sich miteinander verbanden, verspürte sie Empfindungen, von deren Existenz sie nie zu träumen gewagt hätte.
Es war das Paradies. Und die Hölle. Qual und Folter und Vergnügen jenseits aller Vorstellungskraft. Ein ungestümes Kaleidoskop von Gefühlen, während
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