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Der Ring Der Jaegerin

Der Ring Der Jaegerin

Titel: Der Ring Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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freizuhalten. Und mein Stolz ließ es nicht zu, ihn nach einem Treffen zu fragen. Wenigstens konnten wir so aber auch nicht miteinander streiten.
    Ich traf ihn auch nicht im Studio, dafür war Liane aus ihrem Urlaub zurück und platzte schier vor Energie und neuen Einfällen.
    Dienstag hatte ich es dann endlich geschafft. Als ich nach Hause kam, nahm ich die erstaunte Minni von ihrer Decke hoch, legte sie mir um die Schultern und drehte mich einmal heftig mit ihr im Raum herum.
    »Hey, lass das, du do … do …«
    »Sag’s ruhig: doofe Gans, Schnepfe, Wachtel, mein kleines Mistvieh!«
    »O ja, das hättest du gerne, du blöde Kuh. Und nun lass mich runter. Das Telefon hat übrigens ein paar Mal geklingelt. Pfötchens Sabina will mit dir schwatzen.«
    So, so, meine hochnäsige Cousine hatte plötzlich das Bedürfnis, mit mir zu plaudern. Na, was die wohl wollte.
    Ich erfuhr es sogleich. Ob ich Pfötchen wohl zwei Wochen im Februar in Pension nehmen würde, sie müsse zu einem Shooting – ah, wie das klang! – nach Indien, da wolle sie das arme Tier nicht der Gefahr von Rattenbissen aussetzen. Minni, die das hörte, stupste mich an und sagte: »Sabina ist sensibler, als ich dachte. Ich hab nichts gegen Pfötchen, lade sie ruhig ein.«
    »Also, Sabina, Minerva scheint sich ja mit Pfötchen gut zu vertragen, bring sie ruhig vorbei.«
    »Super, danke, Katinka. Und noch was. Wann hast du mal wieder einen Auftritt? Ich habe in den nächsten zehn Tagen etwas Zeit, und ich möchte mir deine Jungs doch gerne mal ansehen.«
    Aha, daher wehte der Wind. Na, den Spaß konnte sie haben. Ich nannte ihr die Termine und lud sie zu der Probe am kommenden Abend ein. Worauf sie sich geradezu enthusiastisch bedankte. Ich bat sie allerdings, TomTom besser doch nicht mitzubringen, was ihr ein hässliches Lachen entlockte, aus dem ich den nicht ganz unzulässigen Schluss zog, dass er ausgedient hatte und meine Cousine wieder auf der Pirsch war. Dann konnte ich mir ja auch gleich ein Bild verschaffen, wie Alan auf dieses Wunderweib reagierte.
    Er reagierte zurückhaltend auf alle. Mich begrüßte er mit einem freundlichen: »Na, Katharina! Siehst ja wieder aus wie neu«, und als ich ihm meine schöne Cousine vorstellte und fragte, ob sie zuschauen dürfe, widmete er ihr gerade mal die nötigste Höflichkeit. Das hätte mich eigentlich beruhigen müssen, aber mich ärgerte das »Katharina« statt Kathy. Waren die zwei Wochen also schon vorbei?
    Immerhin reagierten die drei anderen Jungs erwartungsgemäß auf Sabina, und Luigi schien sogar mit der Konzentration kämpfen zu müssen. Zweimal trat er mir auf den Fuß. Und entgegen der Absprache, heute nur die Tanzeinlagen, nicht die Strips zu proben, hatte er sich plötzlich seiner Jacke entledigt und führte seinen braungebrannten Oberkörper vor. Eijeijeijeijei, wie Minni zu sagen pflegte! Mario, Sven und ich grinsten uns wissend zu, Alan blieb völlig ungerührt.
    Nach der Probe saßen wir noch etwas zusammen und aßen Pizza, wobei Sabina und Luigi einen heftigen Flirt begannen. Gegen elf stand ich auf und reklamierte meinen Schönheitsschlaf. Sabina erhob sich ebenfalls und begleitete mich hinaus, offensichtlich brannte sie darauf, mit mir zu sprechen. Alan winkte mir nur zu und erinnerte mich an Freitag.
    »Die sind ja erste Sahne, die Jungs. Weißt du, ob Luigi eine Freundin hat?«
    »Weiß ich nicht, Cousinchen. Aber sieh dich bei den Knaben vor, für die sind wir nur Verbrauchsmaterial.«
    »Höre ich da eine gewisse Bitterkeit?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Na, mir macht das nichts. Seit Jan Richard lebe ich auch von Verbrauchsmaterial. Obwohl … bei deinem Alan wäre ich vorsichtig.«
    »Was heißt hier ›mein Alan‹?«, fragte ich leicht irritiert. Ich hatte ihr mit keinem Wort irgendetwas über meine Beziehung zu ihm verraten.
    »Also, ganz blind bin ich noch nicht. Aber du wirst schon wissen, was du tust. Ich rede dir nicht drein, du redest mir nicht drein, okay?«
    »Schon gut. Da vorne kommt das Objekt deiner Begierde aus dem Haus. Ich gehe jetzt. Waidfraus Heil.«
    »Oh, danke, selbst!«
    Leicht amüsiert fuhr ich nach Hause und fand Schraders Nachricht auf Band. Er wünschte mir ein schönes neues Jahr und bat um Rückruf.
    Nicht um Mitternacht – und woher hatte der bitte meine Privatnummer?
    Er erreichte mich tags drauf im Büro. Und nach einem kleinen Geplänkel nahm ich seine Einladung für Sonntag an. Ein Varieté im Wintergarten, anschließend Essen und

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