Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ring Der Jaegerin

Der Ring Der Jaegerin

Titel: Der Ring Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
Vom Netzwerk:
die organisch Kranken. Das hat mit naturnaher Lebensweise doch nichts zu tun, wenn jemand einen Herzklappenfehler hat.«
    »Trotzdem hat sie uns oft den Blick für das Ganze genommen. Aber du hast natürlich auch recht, es gibt Krankheiten, die nur mit der Gerätemedizin zu behandeln sind. Ich weiß es ja aus eigener Erfahrung.«
    Ich sah sie prüfend an, aber sie war offensichtlich nicht gewillt, mehr dazu zu sagen, darum lenkte ich das Thema jetzt mal zu einem anderen Gegenstand, der mich interessierte: »Und du verdienst ja auch dein Geld in einem Unternehmen, das von diesen medizinischen Geräten nicht schlecht lebt.«
    »Nicht nur. Schrader stellt sein Geschäft um. Er will auch mehr auf die Naturheilmittel setzen.«
    Klick!, machte es bei mir. Wollte er deshalb HeiDi abstoßen? Weil die Gerätemedizin nicht in das sogenannte »ganzheitliche Konzept« passte? Aber das war doch dumm. Viel einfacher könnte er eine Holding unter anderem Namen gründen und diese gewinnträchtige Produktion, die eigentlich krisensicher war, darin weiterführen. Aber das wollte ich lieber nicht mit Gerti diskutieren. Es könnte ihre hohe Meinung von dem Unternehmen mindern, und dann würden wir vielleicht doch streiten. Das hingegen war zu vermeiden. Also lenkte ich das Gespräch wieder auf die Naturheilkräfte, und wir streiften das Thema »weise Frauen«, wobei mir dann endlich der Grund der Einladung klar wurde.
    Ein weiteres Treffen bei Cosmea war anberaumt, ob ich denn kommen würde? Es sollte eine Heilmeditation für eine kranke Freundin stattfinden. Ganz wohl war mir nicht dabei, daher ließ ich mir den Termin nennen und gab nur so weit nach, dass ich ihr versprach, sie anzurufen und ihr zu sagen, ob ich am Freitag in zwei Wochen Zeit hätte.
    Nachdenklich fuhr ich am frühen Abend nach Hause, um Minni und mir ein Schweinelendchen zu bereiten. Nicht ganz zufriedenstellend, meinte sie, Schweinefleisch sei nicht ihre Sache. Aber die Sauce sei gut. Noch einen Löffel, bitte. Und nicht so einen kleinen, du dä … Dämchen.
    Sauber das dämliche Geflügel vermieden. Wir sahen uns beide an und kicherten verschwörerisch.
    »Noch zwei Tage, Minni, nur noch zwei Tage.«
    »Ja, und dann warten wir auf Donnerstag, da ist Vollmond. Dann machen wir das vierte Siegel auf, und du nimmst dir den Kelch und das Messer mal vor. Damit musst du noch etwas anstellen, damit du es nach Trefélin mitnehmen kannst.«
    »Warum das?«
    »Weil bei dem Übergang mit Metallen immer etwas Komisches passiert. Sie verwandeln sich. Und ich meine, was nützt dir ein Messer aus Zuckerguss, nicht?«
    »Und was glaubst du, was ich mit den Geräten machen kann? Vielleicht sollten wir das lieber Cosmea überlassen. Ich habe heute eine Einladung, Freitag in zwei Wochen. Sie will zwar eine Heilmeditation veranstalten, aber vielleicht hilft sie mir ja auch bei dem Kessel und dem Dolch.«
    »Im Ansatz nicht schlecht, deine Idee. Die Sache ist nur, dass nächste Woche Vollmond ist und dass deine Fähigkeiten mit Abstand größer sind als die dieser Feierabend-Hexe. Ich helfe dir dann schon. Aber das mit der Heilmeditation wäre vielleicht ganz interessant für dich – man kann auch aus Fehlern anderer lernen.«
    »Minni, viel hältst du wirklich nicht von der Meisterin Cosmea. Na gut. Dann gehe ich zu der Veranstaltung. Ich fand die letzte ja schon richtig witzig. Aber du müsstest auf jeden Fall mitkommen.«
    »Aber selbstverständlich. Und dein ganzes Gelump nehmen wir natürlich auch mit. Man weiß ja nie.«
    »Minerva, wie sprichst du von meinen heiligen Gerätschaften?«, spottete ich, und sie rieb ihren Kopf an meinem Arm.
    Montagmorgen begrüßte mich auch Miriam wieder im Büro. Sie bemerkte natürlich sofort die beiden fast abgeheilten Kratzer und den blauen Fleck auf meiner Wange.
    »Ist es das, was ich vermute?«, fragte sie augenzwinkernd.
    »Es ist, was du vermutest«, bestätigte ich nüchtern. Sie würde es ja sowieso aus dem Gerüchtegeflüster hören. Also, warum leugnen?
    »Alles?«
    »Ja. Einschließlich sprichwörtlichem Augenauskratzen. Und dein Skilehrer?«, fragte ich, um der Sache eine andere Richtung zu geben.
    »Hach!«, seufzte sie, und ich sah nur noch das Weiße in ihren Augen. Dann erfuhr ich erst einmal die ganze aufregende Geschichte ihres sehr erfolgreichen Urlaubs. Kein Streit!
    Alan rief an, was mein dummes Herz zunächst einen kleinen Freudenhüpfer machen ließ, aber er bat mich nur darum, mir den Mittwoch und Freitag für Proben

Weitere Kostenlose Bücher