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Der Ring Der Jaegerin

Der Ring Der Jaegerin

Titel: Der Ring Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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entsteht.«
    Und ich berichtete ihm von Schraders Idee mit der Stiftung zur Erforschung der Naturheilmittel und dem Abwerbe-Angebot.
    »Sie meinen, er will sein gesamtes Produktkonzept umstellen?«
    »Nein. Dafür scheint mir HeiDi eigentlich viel zu erfolgreich. Was macht er in dieser EDV -Firma?«
    »Seine Verwaltung, Software-Entwicklung für Krankenhäuser, Service für Krankenhaus-Logistik und solche Sachen.«
    »Will er die Beteiligung an dieser Firma mit den künstlichen Hüftgelenken auch abstoßen? Börris spekuliert doch darauf?«
    »Nein, das hat er sehr klargemacht.«
    »Dann ist da noch diese Pharmafirma, mit der er ganz schön Umsatz macht. Was für Sachen stellen die her?«
    »Immun-Suppressiva, Impfstoffe, nichts, was in irgendeiner Form durch natürliche Heilmittel ersetzt werden könnte.«
    »Das passt alles nicht zusammen, nicht wahr?«
    »Nein, wirklich nicht. Aber er scheint viel Geld damit zu verdienen.«
    »Geldverdienen scheint sein höchstes Ziel zu sein. Darum vermute ich, dass er ein Scharlatan ist. Im wahrsten Sinne des Wortes. Nur, wo steckt die Scharlatanerie in den vier anderen Unternehmen?«
    »Wenn ich das wüsste, hätte ich bessere Chancen, meinen Job zu behalten.«
    »War ja auch nur eine rhetorische Frage, Herr Mergelstein. Ich habe eigentlich nur eine Bitte: Lassen Sie uns zusammenarbeiten. Informieren Sie mich, wenn Sie irgendetwas Neues erfahren. Ich halte es genauso.«
    Er sah mich an, und ein Fünkchen neuer Hoffnung schien in seinen braunen Augen zu leuchten.
    »Sind Sie auf einem Rachefeldzug, Frau Leyden?«
    »Nein, nicht Rache, Suche nach Wahrheit.«
    Er nickte, dann reichte er mir die Hand.
    »Sie haben Mut, Katharina!«
    Auch er? Katharina schien ein vertrauensbildender Name zu sein. Ich machte ihn dann noch darauf aufmerksam, dass ich in der nächsten Zeit vielleicht hin und wieder mal kurzfristig Urlaub benötigte, um meine letzten Prüfungen abzulegen. Damit war auch abgesichert, wenn ich mal für ein paar Tage mit Minni verschwinden musste.

Kapitel 24
    Ich arbeitete im Büro den ganzen liegengebliebenen Kram auf und kam erst spät nach Hause. Alan hatte angerufen, er wollte sich später noch mal melden, Minni hatte ihre verrückten zehn Minuten, und wir balgten uns heftig um eine Haarbürste, was damit endete, dass ich ihr den Bauch bürstete und sie sich in ekstatischem Geschnurre hin und her wälzte.
    Sie war so abgetreten, dass sie gar nicht mehr an das Buch dachte. Darum holte ich es aus dem Schrank und begann ohne sie, an dem ersten Siegel an der Längsseite zu kratzen. Es trug das Zeichen des Saturns.
    »Hey, was machst du da?«
    »Minni, es ist acht Tage her, dass ich das vierte Siegel gelöst habe. Ich denke, die Zeit drängt.«
    »Wir kommen in den Neumond damit – für Saturn nicht die beste Zeit.«
    »Soll ich’s lassen?«
    »Tja, ich weiß nicht. Einerseits drängt die Zeit, da hast du schon recht, andererseits muss man die Gefahr sehen. Entscheide du, Katharina!«
    »Ich öffne es. Dann habe ich es hinter mir.«
    Das fünfte Siegel dient dem Tod,
    der Angst und Hindernissen.
    Böses und Gefahr Dir droht,
    hast Du nicht ein rein’ Gewissen.
    Sieben Tage Not und Grauen –
    darein musst Du Dich getrauen.
    »Eijeijeijeijei!«, sagte Minni und wischte sich über die Schnurrhaare.
    Ich konnte ihr nur beipflichten. Da hatte ich wirklich mal das große Los gezogen. Aber jetzt war es zu spät. Ich verstaute das Buch wieder im Schrank und ging an das trillernde Telefon.
    »Na, jetzt zu Hause, du fleißiges Kathrinchen?«
    »Alan! Das Kathrinchen kannst du dir schenken! Kommst du auf einen Sprung vorbei? Ich hab solchen Muskelkater, dass ich heute freiwillig keine unnötige Bewegung mehr mache.«
    »Dagegen kenne ich ein hervorragendes Hausmittel. Ich bin in einer halben Stunde bei dir.«
    »Bring deine Zahnbürste mit.«
    Ich kam alsbald in den Genuss einer Ganzkörpermassage mit Melissenöl, was den Muskelkater zwar nicht gänzlich beseitigte, aber den Vorteil hatte, mich prima davon abzulenken. Dann hörten wir aneinandergekuschelt Musik, Minni kam dazu und legte sich auf Alans Bauch. Er fand das lustig, als sie anfing zu schnurren.
    »Ich glaube, sie mag mich, was meinst du, Kathy?«
    »Minerva, magst du Alan?«
    »Stör mich nicht, ich genieße. Ich stör dich dann auch nicht.«
    »Sie mag dich.«
    »Minerva, mag Katharina mich?«
    »Blöde Frage.«
    »Ich glaube, sie meint, die Frage könne ich besser beantworten.«
    »Und was antwortest du

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