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Der Ring Der Jaegerin

Der Ring Der Jaegerin

Titel: Der Ring Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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noch immer verschoben um mich herum, das Licht so grell, dass ich die Menschen, die sich darin bewegten, nicht erkennen konnte. Nur den schwarzen Schatten der gigantischen Katze. Sie lief mir voraus, ich folgte ihr, meinen Beutel nachschleifend, halbblind, ohne aufgehalten zu werden. Ich spürte die Nachtluft, dennoch war alles grell erleuchtet, und ein weiterer schwarzer Schatten tauchte vor mir auf, wollte nach mir greifen. Wieder fauchte die Katze, setzte zum Sprung an und – hielt inne. Ein dumpfes Klatschen, und der schwarze Schatten des Mannes fiel in sich zusammen.
    »Kathy, Kathy, schnell, komm mit mir!«
    »Sie sieht nichts! Küss sie, du Idiot.«
    Die Stimmen waren irgendwo da draußen. Doch dann spürte ich plötzlich warmen Atem an meinem Mund, fühlte starke Arme, die mich hielten, und das Licht normalisierte sich wieder.
    »Alan, du?«
    »Los, über den Zaun! Sofort ins Auto, das gibt Ärger hier.«
    Er schob mich das Torgitter der Einfahrt hoch, kam selbst mit lässiger Eleganz hinüber und fing mich auf der anderen Seite auf. Eine Alarmanlage heulte auf, und er schob mich in sein Fahrzeug. Willenlos fiel ich in den tiefen Sitz des Sportwagens. Dabei hielt ich meinen umfangreichen Beutel noch immer krampfhaft an mich gedrückt.
    »Minni, nach hinten, auf die Ablage.« Alan schubste die kleine Katze von der Mittelkonsole, auf die sie gesprungen war.
    Mein Bewusstsein rüttelte sich wieder in meinem Körper zurecht, und verschiedene düstere Erkenntnisse brachen über mich herein. Ich klickte den Sicherheitsgut ein, was bei dem hastigen Start ein wenig schwierig war. Aber notwendig, denn Alan legte einen heißen Reifen vor.
    »Hast du in deiner üblen Vergangenheit unter anderem auch Autorennen gefahren?«, fragte ich mit noch ein bisschen unsicherer Stimme.
    »Auch das, aber nur kurze Zeit.«
    »Du hast Schrader niedergeschlagen?«
    »Ja. Es blieb mir nichts anderes übrig.«
    »Macht nichts, Cosmea kann ja einen Heilzauber auf sein Kinn packen.«
    »Du erholst dich erstaunlich schnell«, gluckste Alan.
    »Ich dachte, ihr seid im FitLife heute?«
    »Ich hab’s abgesagt, das hier war mir wichtiger. Irgendwas hat mich gewarnt. Frag mich nicht. Ich habe mich hier vor das Haus gestellt und bin dann mit einer der Hexen auf das Grundstück gelangt. Man kann in diesen Raum durch das Kellerfenster hineinsehen. Daher habe ich den Messerangriff mitbekommen. Hat sie dich verletzt?«
    Die Frage musste ich mir gerade selbst stellen, und mit Entsetzen stellte ich fest, dass mein linker Ärmel blutgetränkt war. Und wenn ich es richtig betrachtete, schmerzte es auch.
    »Messerstich im linken Oberarm. Fährst du mich zur Unfallklinik?«
    »Nein, das hätten unsere Verfolger gern.«
    »Was?«
    »Cosmea, mit noch zwei Personen im Jaguar hinter uns. Vermutlich Schrader, wiederbelebt, und seine Mieze, die dunkle Zigeunerin.«
    »Gerti?«
    »O Gott, heißt sie so? Wie unpassend.«
    »Tamara, nicht Gerti«, korrigierte Minni.
    »Wahrscheinlicher ist es, denke ich, die dolchschwingende Tamara. Und bitte, wo fahren wir hin?«
    »Wir hängen sie jetzt gleich ab, dann zu Onkel Malte in seine Bücherecke. Von da seht ihr weiter.«
    Sprach’s und drückte aufs Gas. Junge, Junge, das kannte ich sonst nur aus dem Kino.
    »Eijeijeijeijei!«, sagte Minni dazu.
    Nach knapp zehn Minuten wurden wir wieder langsamer, und ich erkannte, dass wir uns ohne Verfolger in den Seitenstraßen der Altstadt befanden. Alan fuhr in einen dunklen Hinterhof ein und stieg aus. Er öffnete die Tür und half mir vorsichtig aus dem Sitz. Minni hüpfte nach mir heraus. Oben im Haus ging in einem Fenster das Licht an.
    »Gut, er hat es nicht vergessen. Wir sind hier auf der Rückseite von Buchbinders Bücherecke. Kommt mit, wir wollen in den Laden gehen.«
    Er schnappte meinen Beutel, ich stolperte hinter ihm her und hielt mit der rechten Hand meinen schmerzenden Arm fest.
    »Guten Abend, Frau Katharina, guten Abend, Madame Minerva.«
    Malte Buchbinder sah aus, als sei er noch nicht im Bett gewesen. Er war vollständig angekleidet und wie üblich in einem grauen Angorapullover. Er musste Dutzende davon haben.
    »Ihr habt noch etwa zwanzig Minuten Zeit, denke ich. Oh, müssen wir das verbinden? Moment.«
    Er verschwand mit völlig ungewohnter Dynamik, und Alan half mir aus dem blutgetränkten Pullover. Ich saß im kurzärmeligen Hemdchen da und sah mir die Verletzung an. Der Arm sah scheußlich aus, aber es schien nur eine Fleischwunde zu sein.
    »Wozu

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