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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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»Im Wagen ist noch mehr, Robbie«, sagte sie und stellte die Tüte auf die Theke. Sie drehte sich um und streckte die Hand aus. »Hi, ich bin Grace MacKeage, Robbies Tante.«
    Libby ergriff die dargebotene Hand und schüttelte sie. »Es freut mich, Sie kennen zu lernen, Grace. Ich bin Libby und habe von Robbie schon viel über Sie gehört.«
    Grace schniefte. »Kann ich mir denken.« Die etwa vierzigjährige Frau stützte die Hände in den Rücken, um ihren gewölbten Leib zu entlasten. »Na, was halten Sie von der alten Hütte? Entspricht Sie Ihren Bedürfnissen?«
    Libby nickte und beeilte sich, einen Stuhl vom Tisch zurechtzurücken, nicht ohne sich zu vergewissern, ob er trocken war. Dann bot sie ihrer neuen Nachbarin mit einer Handbewegung Platz an. »Es ist sehr schön hier. Bitte, setzen Sie sich. Ich kann Ihnen zwar noch keinen Tee anbieten, aber das soll Sie nicht hindern.«
    Mit einem dankbaren Nicken watschelte Grace zu dem Stuhl und setzte sich aufatmend. »Danke.« Sie tätschelte mit beiden Händen ihren Bauch. »Sie spielt Fußball da drinnen.«
    Libby deutete mit einer Kopfbewegung auf Graces Bauch »Ihr siebtes, sagte Robbie?«
    »So ist es. Noch ein gesundes und fröhliches Mädchen, das jetzt auf meine Kosten seinen Spaß hat.«
    »Wann ist es so weit?«
    Grace legte den Kopf schräg und grinste Libby an. »Am zwanzigsten Dezember, dieses Jahr.«
    »Dieses Jahr?«
    Grace hob vier Finger in die Höhe. »Vier Schwangerschaften, diese nicht mitgerechnet, und sechs Töchter. Alle entweder am zwanzigsten oder einundzwanzigsten Dezember geboren, je nachdem, wann die Wintersonnenwende war.« Es folgte eine lässige Handbewegung. »Das Datum merke ich mir nicht, nur den Tag.«
    »Alle Ihre Töchter wurden zur Wintersonnenwende geboren?«, fragte Libby. Sie deutete auf Graces Bauch. »Und Sie erwarten dieses da auch an diesem Tag?«
    Grace gab ein kleines Lachen von sich. »Warum nicht? Ist doch praktisch – alle Geburtstagspartys auf einmal.«
    »Aber man kann doch nicht erwarten, dass alle Kinder am gleichen Tag geboren werden«, wiederholte Libby hartnäckig. »Das ist mehr als unwahrscheinlich.«
    »Sagte der Arzt zum Mathematiker«, pflichtete Grace ihr leise und mit einem langsamen Nicken bei, wobei sie Libby direkt anschaute.
    Libby verschlug es die Sprache. Sie spürte die Basis ihres neuen Lebens wegbrechen. »Aber … wie … woher wissen Sie das?«
    »Dass Sie Elizabeth Hart sind, renommierte Unfallchirurgin vom Cedars-Sinai?«, fragte Grace und zog eine Braue hoch. »Haben Sie denn erwartet, ich würde zulassen, dass mein Neffe dieses Haus übers Internet an eine völlig Fremde vermietet?«
    Libby erwiderte den unverwandten Blick ihres Gastes. »Wer außer Ihnen weiß es noch? Michael? Robbie?«
    Grace schüttelte den Kopf. »Nein. Nur mein Mann.« Sie bedachte Libby mit einem verschwörerischen Lächeln. »Da Sie diesen Umstand in Ihren E-Mails nicht erwähnten, nahm ich an, dass Sie ihn nicht publik machen wollen.« Sie zog die Schultern hoch. »Ich weiß nicht, warum Sie hier sind, aber eigentlich kümmert es mich auch nicht, Libby. Solange Sie die besonnene, intelligente Frau bleiben, die Sie laut meiner Recherche sind, habe ich kein Problem damit, dass Sie hier unterkriechen wollen. Pine Creek bietet mehr als einer verlorenen Seele Zuflucht.«
    »Ich verstecke mich nicht«, protestierte Libby ganz leise. »Höchstens vielleicht vor mir selbst«, räumte sie ein. Sie lächelte ihrer neuen Freundin zu, sofort überzeugt, dass sie Grace trauen konnte. »Ich dachte, ich könnte vielleicht eine dieser verlorenen Seelen sein, von denen Sie sprachen, aber wenn ich noch Zweifel hatte, was ich hier tue, so sind diese nun ausgeräumt. Je näher ich Pine Creek heute kam, desto lauter sagte mir meine innere Stimme, dass ich endlich dort bin, wo ich hingehöre.«
    Grace legte eine Hand aufs Knie und die andere auf die Stuhllehne und stemmte sich schwerfällig hoch. Sie ging zu Libby und umfing sie in einer warmen, schwesterlichen Umarmung. »Das ist gut«, flüsterte sie. »Weil diese Stadt eine Frau wie Sie gebrauchen kann.«
    Libby lehnte sich zurück. »Ich … ich bin fertig mit dem Arztberuf.«
    Grace zwinkerte Libby zu, als sie sich von ihr löste. »Ich meinte nicht Ihr Talent mit dem Skalpell«, sagte sie leise.
    Robbie kam mit Papiertüten in den Armen durch die Tür, und Libby lief ihm entgegen, um ihm zu helfen, wobei sie sich fragte, was ihre neue Freundin mit dieser Bemerkung

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