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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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meinte.
    »Sie hätten das in Ihrem Zustand nicht für mich tun sollen, Grace«, schalt Libby.
    Grace schnaubte. »Das ist weniger ermüdend, als sechs Mädchen bei Laune zu halten. Ich muss bald los und meinen Mann vor ihnen retten, aber für einen Tee ist noch Zeit.« Sie griff in eine Tüte und holte eine Teedose hervor.
    »Haben Sie Wasser besorgt?«, fragte Libby, die die anderen Tüten durchsuchte.
    Grace lachte. Robbie sah Libby fragend an. »Hier kauft man das Wasser nicht im Laden«, sagte er. »Man dreht den Wasserhahn auf.«
    »Es ist Quellwasser«, erläuterte Grace. »Das beste im Land.«
    Libby spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg. »Ich bin keine unverbesserliche Stadtpflanze«, sagte sie lahm. »Ich stand nur eben auf der Leitung.«
    Grace ergriff Libbys Arm, als sie mit dem Teekessel an ihr vorüberging. »Ich habe Monate gebraucht, um mich einzugewöhnen«, versicherte Grace ihr. Sie stellte den Kessel auf den Herd, ging dann an den Tisch und hob Libbys nassen Computer hoch. »Das sieht aber gar nicht gut aus.« Sie drehte sich zu Libby um. »Was ist passiert?«
    »Sie wollte ihren Wagen in unserem Teich waschen«, antwortete Robbie, ehe Libby es konnte. Er lachte über seinen eigenen Witz. »Weißt du nicht mehr? Ich hatte dir doch schon erzählt, dass Papa sie rausfischen musste.« Er warf Libby einen teuflischen Blick zu. »Erst wollten wir sie wieder ins Wasser werfen, damit sie noch wachsen kann.«
    Grace zauste das Haar des Jungen. »Dein Vater hat eine Art von Humor, die du nicht unbedingt imitieren musst, Robbie«, schalt sie ihn. »Geh und schlag im Wörterbuch im Wohnzimmer nach«, setzte sie auf sein fragendes Stirnrunzeln hinzu.
    Grace wandte sich wieder Libby zu, kaum dass Robbie ins Wohnzimmer gelaufen war. »Wenn er sich nicht aufführt wie der Achtjährige, der er ist, kann er brillant sein. Und zuweilen beängstigend.«
    »Er müsste in der zweiten Klasse sein, oder?« fragte Libby.
    Grace nickte. »Er liest wie ein Achtklässler, dank Michael. Und in Mathematik ist er noch weiter, dank seiner Sutter-Gene«, sagte Grace mit stolzem Lächeln.
    »Er wirkt viel älter als acht«, sagte Libby, noch immer skeptisch.
    »Auch das ist Michael zu verdanken. Aber Sie kennen ja seinen Vater«, setzte Grace augenzwinkernd hinzu. »Wie ich gehört habe, haben Sie ihm tüchtig eine verpasst?«
    »Ich habe ihn nur zum Lachen gebracht.«
    Grace tätschelte Libbys Arm, öffnete einen Geschirrschrank und holte zwei Kaffeetassen heraus. »Und das, Libby Hart, ist ein Wunder«, sagte sie. Sie nickte mit einem Lächeln. »Seit ich ihn kenne, habe ich Michael nur zweimal lachen sehen. Und beide Male auf Kosten eines anderen Menschen. Einmal auf meine.«
    »Das klingt ja, als wäre er einmalig.«
    Grace MacKeage wurde plötzlich ernst. »Er ist einmalig«, erklärte sie mit der ganzen Loyalität einer Schwägerin. »Männer wie Michael McBain gibt es eigentlich gar nicht mehr.«
    »Sie meinen, so groß und urwüchsig?«, fragte Libby, entschlossen, die Stimmung aufzuheitern.
    Aber Grace nickte zustimmend. »Ja, Michael kann beängstigend sein, wenn man es zulässt.« Sie musterte Libbys zierliche Gestalt von oben bis unten, und plötzlich war ihr Lächeln wieder da. »Sie werden sich auf einen Stuhl stellen müssen, aber ich glaube, Sie können so gut austeilen, wie Sie einstecken können.«
    Libby widersprach nicht. Sie nahm an, dass ihr hier die Rolle der Gastgeberin zugedacht war, auch wenn es sich um Graces Elternhaus handelte. Sie übernahm das Teekochen und bedeutete Grace, sich wieder zu setzen.
    »Aber ich will Papa doch imitieren«, sagte Robbie, der wieder in die Küche kam. »Das bedeutet, dass man sich bemühen soll, gleich gut, wenn nicht besser zu ein. Ich möchte genauso sein wie Papa.«
    Libby brachte den Tee an den Tisch und setzte sich. Sie fand ihren neuen Hausherrn sehr amüsant.
    »Du kannst so groß werden wie dein Papa«, gab Grace ihm recht und zog Robbie in einer Umarmung an ihren Bauch. »Und du kannst sogar Michaels männliches Getue imitieren.« Sie griff ihm unters Kinn und zwang ihn, sie anzusehen. »Aber was Frauen betrifft, so wirst du dich zivilisierter benehmen.«
    »Papa kann zivilisiert sein«, gab er zurück und grinste seine Tante an. »Er hat Libbys Bluse zugeknöpft, damit ich ihre Brüste nicht sehen konnte. Das war doch zivilisiert, oder nicht?«
    Libby hatte eben einen Schluck Tee genommen, den sie nun über den ganzen Tisch spuckte. Sie schlug die

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