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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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und drückte gegen die Tür, bis ein Klicken ihm verriet, dass sie geschlossen war, dann warf er einen Blick auf den Rücksitz des fast völlig versunkenen Wagens und schüttelte den Kopf. Sämtliche Habseligkeiten Libby Harts waren durchweicht, darunter eine schwarze Tasche, die aussah, als enthielte sie einen Computer.
    Die Frau hatte verdammtes Glück gehabt, dass sie noch am Leben war. Wären er und Robbie nicht zu Hause gewesen, sondern hinten auf dem zwölf Morgen großen Feld, wäre sie erfroren.
    Michael schnaubte. Frau?, dachte er kopfschüttelnd. Mit ihrem kurzen gelockten Haar, der zierlichen Gestalt und den braunen Kinderaugen sah Libby Hart eher aus wie ein Junge.
    Michael ertappte sich dabei, dass er wieder lächelte. Die Frau war so fuchsteufelswild gewesen, dass sie ihn verflucht hatte, als er sie aus dem Wagen befreite. Was darauf schließen ließ, dass ihr Mut größer als ihre Statur war, da sie es mit einem doppelt so großen Mann aufgenommen hatte.
    Was ihm auch verriet, dass Libby Hart verwegen war.
    Was hatte sein Sohn ihnen da eingebrockt? Die letzten vier Tage war Robbie wegen Libbys bevorstehendem Eintreffen so aufgeregt gewesen, dass Michael sein Ungestüm kaum hatte bändigen können.
    Er hatte seinen Sohn beschäftigt, indem er ihm auftrug, Marys Haus für die neue Mieterin herzurichten. Und er hatte an Grace MacKeages Ehrgefühl appelliert und sie bewogen, Robbie dabei zu beaufsichtigen, da sie bei dieser nicht sehr subtilen Verschwörung, für ihn eine Frau zu finden, eine entscheidende Rolle gespielt hatte.
    Zum Teufel. Man hätte ein Bild Libby Harts anfordern sollen. Die Frau reichte ihm ja kaum bis zur Brust.
    Michael musste allerdings zugeben, dass sich ihr hübscher kleiner Hintern mehr als gut angefühlt hatte, als er sie aus dem Wasser hievte. Ihm war auch ihre makellose Haut nicht entgangen und der lange, elegante Hals, der aus der halb zugeknöpften Bluse ragte, als er sie ins Haus getragen hatte. Als er Robbie wegen eines Handtuchs hinausschickte, hatte er diese Bluse zugeknöpft, wiewohl er sie ihr lieber ausgezogen hätte.
    Michael spürte, dass sein Blut in Wallung geriet, nur um gleich darauf zu merken, dass er von der Mitte abwärts gefühllos war. Er watete aus dem eisigen Wasser, bestieg den Traktor und legte den Gang ein. Langsam legte er die Kupplung ein, um den Wagen behutsam aus dem Teich zu ziehen. Als er die Kupplung jäh losließ, machte der Traktor einen Ruck und zog den Wagen mit, bis Michael mit den zwei Fahrzeugen auf die Straße rollte.
    Das Bild Libbys hielt sich hartnäckig.
    Verdammt. Er konnte mit kleinen, verwegenen Frauenzimmern nichts anfangen.
    Jawohl, Libby Hart würde für Unruhe sorgen.

4
    R obbie saß in Libbys jüngst gemietetem Haus, die Ellbogen auf dem Küchentisch, das Kinn in die Handflächen gestützt, während er ihr beim Auspacken zusah. Er betrachtete jedes Stück, das aus ihrem durchweichten Koffer kam, und verkündete erbarmungslos, ob er es für noch brauchbar hielt oder nicht.
    Der Stapel der ruinierten Sachen wuchs in die Höhe.
    Libby gab es schließlich auf, ihre Habseligkeiten zu retten, und stopfte den Großteil wieder in ihren Koffer. Den schleppte sie zur Küchentür und ließ ihn auf den Boden fallen.
    »Wann kommt die Müllabfuhr?«, frage sie ihren Helfer, als sie ihre Computertasche auf den Tisch legte.
    »Müllabfuhr?«, wiederholte Robbie mit fragendem Blick.
    »Ein Laster, der Müll abholt. An welchem Wochentag kommt er?«
    »Wir haben keine Laster, die unseren Müll abholen. Man muss ihn auf den Müllplatz bringen.«
    Libby sah ihren Hausherrn ungläubig an. »Ich muss das Zeug selbst entsorgen?«
    Robbie nickte. »Ja. Der Müllplatz ist jeden Samstag offen.«
    »In der Miete ist wohl nicht enthalten, dass du meinen Müll wegschaffst?«
    Während Robbie sich das durch den Kopf gehen ließ, legte er die Stirn in tiefe Falten. Libby winkte lachend ab. »Einerlei. Du kommst nächsten Samstag mit und zeigst mir den Müllplatz. Wenn ich hier lebe, muss ich mich an die hiesigen Gepflogenheiten gewöhnen.«
    Libby klappte den Computer auf und trat einen Schritt zurück, um dem Wasser auszuweichen, das den Tisch überflutete und auf den Boden floss. Robbie stieß einen Pfiff aus.
    »Libby, Ihr Computer hat es nicht überstanden. Tante Grace sagt, Elektronik darf nicht nass werden.«
    »Tante Grace?«
    Robbie kam wieder an den Tisch und begutachtete den nassen Computer. »Sie ist die Schwester meiner Mama«, klärte er sie

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