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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Vater, aber dieser Teil ist für mich zu schwierig. Könnten Sie wohl das Wort Tàirneanaiche auf das kleine Holzkästchen malen? Ich habe Goldfarbe hineingetan. Keine Angst, ich bitte Sie um keinen Gefallen, sondern verschaffe Ihnen einen Job, damit Sie Geld verdienen, bis Ihr Studio eröffnet ist. Ich werde dafür sorgen, dass Sie von Papa eine Kompensation bekommen, aber sagen Sie ihm nicht, wofür sie ist, sondern nur, wie viel Sie verlangen.
Vielen Dank.
Robbie McBain
    Libby las den Brief zweimal, dann zerriss sie das Klebeband des Kästchens und öffnete es. Tatsächlich, ein Holzbrettchen lag darin, etwa sechs Zoll lang. Libby hob es heraus und warf wieder einen Blick auf das Schreiben. Tàirneanaiche? Was für ein Wort sollte das sein?
    Sie betrachtete das Stück Holz genauer. Es musste sich um eine Plakette oder dergleichen handeln. Die Ecken waren mit gerundeten Ornamenten verziert, eine ziselierte Linie verlief um den Rand. Das Ding war aus Weichholz, Fichte oder Tanne, und sorgfältig mit Sand geschmirgelt worden.
    Was war Tàirneanaiche?
    Auf der Suche nach einem Hinweis auf die Bedeutung des Wortes oder des Zweckes der Plakette las Libby den Brief noch einmal durch, aber Robbie schrieb nichts weiter über das für seinen Vater bestimmte Weihnachtsgeschenk.
    Dann kam sie zu der Stelle, wo er versprach, sein Vater würde Kompensation leisten, und Libby lachte laut.
    Hatte Michael sie nicht soeben voll entschädigt?
    Sie tat den Brief ins Kästchen und trug es ins Schlafzimmer. Dort stellte sie es auf die Frisierkommode, in Gedanken bei Robbies und Michaels Beziehung. Das Vertrauen des Jungen war so groß, dass er sicher war, Michael würde ihr das Kästchen bringen, ohne hineinzuschauen. Und auch sie wollte Robbies Vertrauen gewinnen und ihm den kleinen Gefallen tun, ohne ein Wort zu verraten. Als Gegenleistung wollte sie nur die Bedeutung des Wortes Tàirneanaiche erfahren.
    Libby zog sich aus und schlüpfte in das dicke Flanellhemd, das sie sich von Großmutter Beas Farm mitgenommen hatte, als sie ihre Ausrüstung holte. Sie kroch unter die Bettdecke, legte die Arme unter den Kopf und schlief mit dem Lächeln einer Frau ein, die endlich ihre Jungfräulichkeit verloren hatte.

10
    L ibby öffnete die Tür, trat hinaus auf die Veranda und betrachtete das Wunderland, das sie umgab. Über Nacht war Frost gekommen, alles schimmerte nun im hellen Licht der Morgensonne wie von einer Schicht blitzender Diamanten überzogen. Ein Huhn war ausgerissen und pickte auf dem Boden neben dem Stall, gegen die Kälte aufgeplustert wie ein stolzierender Puter.
    Libby ging eben die Stufen hinunter, um das entflohene Huhn einzufangen, als sie den Schuss hörte. Rasch trat sie zurück und blickte zum TarStone Mountain, als der Schuss wie ein Donnerschlag vom Hang widerhallte.
    Jagdsaison.
    Das bedeutete, das ein armes Wildtier dort oben um sein Leben rannte.
    Auch Libby rannte ins Haus, voller Angst um ihr eigenes Leben. Sie ging ins Bad und zog ein leuchtend gelbes Handtuch vom Halter. Orange war es zwar nicht, doch konnte sie sich nicht denken, dass es ein Tier mit so schreiend gelbem Fell gab. Sie wickelte sich das Handtuch wie einen Schal um die Schultern und trat wieder hinaus auf die Veranda. Wie ein Soldat unter Geschützfeuer lief sie mit eingezogenem Kopf über den Hof und polterte in den Sicherheit bietenden Hühnerstall.
    Von ihrem plötzlichen Eindringen aufgescheucht, spielten die Hühner verrückt, flatterten von ihren Stangen mit verzweifeltem Gegacker herunter, dass das Sägemehl nur so stäubte. Den erstickenden Staub wegfächelnd, öffnete Libby den Futtersack, den Ian gebracht hatte, und füllte den Napf auf dem Boden. Sie sah im Wasserbehälter nach und durchstocherte die Eisschicht, die sich gebildet hatte. Zwei Hühner begannen sofort zu trinken.
    Libby ging nun an die Nester und lugte in die drei leeren. Sie fand nur ein zerbrochenes Ei, nahm es mit etwas Streu heraus und tat es in einen leeren Eimer zu ihren Füßen. Dann ging sie zu der Henne, die im vierten Nest hockte.
    Die Henne starrte sie unverwandt an und pickte nach ihr, als Libby unter sie greifen wollte.
    »Autsch, du undankbares Biest«, zischte Libby und rieb ihre Hand am Schenkel. »Ich überlasse dich glatt den Jägern als Übungsziel, wenn du nicht friedlich bist«, drohte sie und sah sämtliche Hühner, die sie in ihre Warnung einschloss, drohend an. »Ihr liefert mir Eier, und dafür füttere ich euch durch. So läuft das hier in der

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