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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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wie alle anderen ihren Arbeitsbedingungen unterworfen.
    So war sie im Kampf um das Forschungsstipendium James Kesslers Konkurrentin geworden. Ging es um Geld und Prestige, kam es fast immer zu Komplikationen.
    Ihre Väter waren Kollegen und gute Freunde gewesen, und Libby und James waren zusammen aufgewachsen. Trotz der zwei Jahre, die James älter war, hatten sie gemeinsam studiert und beide hatten sie Arbeit im Cedar-Sinai gefunden.
    Dann hatten sich beide um dieselbe Förderungssumme beworben, um eine neue Methode der Mikrochirurgie mit minimalem OP-Aufwand weiterzuentwickeln.
    Ihr Wettstreit hatte bis letzte Woche gedauert, bis zu dem Moment, als Libby der Boden unter den Füßen weggezogen worden war. Jetzt wollte sie nur … verdammt, sie wusste nicht, was sie wollte. Frieden? Verständnis?
    Ihr altes Leben?
    Oder wollte sie hier ein neues Leben?
    Wenn sie eine Antwort auf diese Frage wollte, war es Zeit, diese Möglichkeit auszuprobieren. Den Anfang würde sie mit Dolan’s Outfitter Store machen.
    Libby legt den Rückwärtsgang ein, wendete im Hof und fuhr zur Straße, nur um fest auf die Bremsen zu treten, als ein großer Laster mit Anhänger, hoch beladen mit Baumstämmen, an ihrer Zufahrt vorbeiraste. Der Fahrer, der offenbar keinen Gedanken an die Möglichkeit verschwendete, die Straße mit anderen teilen zu müssen, warf ihr lächelnd und winkend einen Blick zu. Er zog an der Lufthupe und bedachte Libby mit einem freundlich gemeinten, ohrenbetäubenden Ton, der in einer Staubwolke hinter ihm herwehte.
    Beim nächsten Zusammentreffen wollte sie auf einen Stuhl klettern und sich bei Michael entschuldigen. Er hatte nicht zu viel versprochen, als er sie vor den Gefahren ihrer neuen Heimat warnte.
    Vielleicht sollte sie etwas für ihn backen. Einen Kuchen oder Plätzchen. Oder ein ganzes Dinner. Sie konnte ein Abendessen kochen und gleich morgen Michael und Robbie und John Bigelow einladen.
    Libby griff in ihre Handtasche und stieß auf ihre Einkaufsliste, auf der sie mit zufriedenem Lächeln ein Brathuhn notierte. Das abgepackte Huhn wollte sie ihren Hennen im Hühnerstall zeigen, ehe sie es zubereitete, als Warnung, dass sie ebenfalls im Kochtopf landen würden, wenn sie nicht aufhörten, sie mit ihren scharfen Schnäbeln zu attackieren.
    Mit diesen Plänen im Kopf fuhr Libby schließlich in die Stadt.

    »Sie sollten in der Kinderabteilung suchen, Missy«, wiederholte Harry Dolan zum dritten Mal und versuchte, sie in den rückwärtigen Teil des Ladenraumes zu lotsen. »Hier gibt es nichts Passendes für Sie.«
    Libby ließ sich nicht beirren. Dann krempelte sie eben die Ärmel des knalligen orangefarbenen Sweatshirts hoch, das sie trug. Das Preisschild, groß wie ein Buch und vermutlich teurer als das Kleidungsstück, an dem es hing, war ihr ständig im Weg.
    Harrys Frau Irisa bemühte sich, ihr zu helfen. Libby verstand zwar nur jedes zweite Wort, das die Frau sagte, und auch dies wurde mit einem so harten Akzent gesprochen, dass sie nicht unterscheiden konnte, ob Irisa ihr helfen wollte oder versuchte, ihr das Sweatshirt auszureden.
    Verdammt, sie wollte nicht in der Kinderabteilung einkaufen. Sie war alt genug, um Kinder zu haben, die sich dort ihre Sachen aussuchten.
    »Das müsste passen«, sagte Dwayne, der mit einem Sweatshirt in der Hand aus dem hinteren Bereich kam. »Und es hat eine Kapuze wie dieses da.«
    »Ich will kein Sweatshirt, das knapp sitzt«, erklärte Libby hartnäckig. »Ich brauche es als oberste Schicht über einer Jacke.«
    Dwayne trat vor sie hin und hielt das Sweatshirt an ihre Schultern, ihren Protest ignorierend. Sein unbeirrbares Lächeln hinter dem Wochenschnurrbart war schief, und er roch komisch, nach eingelegtem Sauergemüse oder etwas Ähnlichem.
    »Das können Sie überziehen, Miss Hart«, sagte er, das Sweatshirt über seine Schulter werfend, damit er nach dem Reißverschluss des Shirts greifen konnte, das sie anhatte.
    Libby trat zurück, und Irisa kam ihr zu Hilfe, indem sie die zwei Männer verscheuchte und das kleinere Sweatshirt von Dwaynes Schulter zog, als er ging.
    »Ich glaube, ich weiß«, sagte Irisa in gebrochenem Englisch mit einem mitfühlenden Nicken. »Nicht Mädchen. Frau.«
    Libby ergab sich Irisas Lächeln. Sie schob die Ärmel des Sweatshirts, das sie trug, hoch, öffnete den Verschluss und zog das Teil aus. Das verdammte Ding reichte ihr bis zu den Knien. Sie wusste, dass sie lächerlich aussah, deshalb schlüpfte sie in das kleinere, das ihr Irisa

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