Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)
während Michael und ihre Mutter von ihr sprachen, als wäre sie Luft. Was, wie Libby klar wurde, eine großartige Vorstellung Katherines Michael zuliebe war. Ihre Mutter spielte die Rolle der Überbesorgten fast zu gut.
Doch war es James, der Libby größere Sorgen bereitete. Er war ungewöhnlich still, und seine goldenen Augen sahen Michael eindringlich an, während er sich darüber klar zu werden versuchte, wie der Riese hier hineinpasste.
Michael fasste nach Katherines Ellbogen und wollte sie zum Haus führen. Und Katherine, stets charmant, ließ es zu und verdrehte den Hals, um ihm ihre Aufmerksamkeit zu bekunden.
»Wir müssen nicht hier in der Kälte herumstehen«, hörte Libby Michael sagen, als sie ihnen folgte. »Ich mache Feuer im Kamin, und Ihre Tochter kümmert sich um den Tee.«
James hielt Libby auf. »Wer zum Teufel ist dieser Bursche?«
»Mein Vermieter.«
»Wohnt er hier?«
»Nein«, schoss sie zurück und machte sich von ihm los. »Beruhige dich gefälligst. Er ist nur ein hilfsbereiter Nachbar.«
»Er ist verdammt unverschämt, wenn du mich fragst. Sieh zu, dass er verschwindet, Elizabeth. Wir müssen reden. Allein.«
»Wir werden reden«, sagte sie und lief Michael und ihrer Mutter nach.
Als sie durch die Küchentür ging, hörte sie Michael völlig ernst im Wohnzimmer sagen: »Libby kann erst nach Weihnachten nach Kalifornien zurückkehren, selbst wenn sie es früher möchte. Sie muss für mich arbeiten, als Gegenleistung für ein Malheur am Tag ihrer Ankunft.«
»Was für ein Malheur?«, fragte Katherine, als sie sich auf die Couch gegenüber dem Kamin setzte. »Und welche Arbeit?«
Michael ging in die Knie und begann, ein Feuer zu machen. »Libby hat einige meiner preiswürdigen Weihnachtsbäume umgefahren«, sagte er, als er Spanholz über das Papier legte. »Und ich war einverstanden, dass sie ihre Schuld abarbeitet, indem sie in meinem Weihnachtsladen aushilft.«
Libby merkte, dass sie mit offenem Mund in der Tür zum Wohnzimmer stand. Sie machte ihn zu und blickte rasch von Michaels breitem Rücken zu ihrer momentan sprachlosen Mutter. James, der sich neben Katherine gesetzt hatte, war ebenfalls der Mund offen geblieben.
Nur Michael schien sich der allgemeinen Stille nicht bewusst. »Deshalb kann sie nicht fort, ehe ihre Schuld nicht getilgt ist«, fuhr er fort und drehte sich lächelnd zu Katherine um. »Wenn Sie eine Weile bleiben, könnte ich auch Ihre Hilfe gebrauchen, gegen anständige Bezahlung, versteht sich. Backen Sie, Missus Hart? Oder vielleicht sind Sie eine geschickte Bastlerin? Wir brauchen Christbaumschmuck, vor allem handgefertigten, der verkauft sich sehr gut.«
Wieder blieb Libby der Mund offen stehen. Hatte Michael ihrer Muter eben einen Job angeboten? Um Geld? Katherine Hart hatte vermutlich seit Jahren keinen Dollarschein mehr in der Hand gehalten. Und sie hatte mit Sicherheit seit der Highschool nicht mehr gearbeitet.
»Elizabeth kann die Bäume bezahlen«, sagte James. »Sie ist eine erfolgreiche Chirurgin und hat es nicht nötig, in einem Weihnachtsladen zu arbeiten. Sie muss sofort zurück und ihre Karriere retten. Wie viel schuldet sie Ihnen?«, fragte er und griff in die Innentasche seines Jacketts. »Ich schreibe Ihnen sofort einen Scheck aus.«
Michael strich ein Zündholz an und hielt es an das Papier unter den Spänen, bis es Feuer fing. Dann drehte er sich um und sah James an. Er schüttelte den Kopf.
»Mit Geld sind die Bäume nicht zu bezahlen«, belehrte er ihn. »Es waren erstklassige Douglastannen, die bei der nächsten Messe im Sommer sicher Auszeichnungen bekommen hätten. Stecken Sie Ihr Scheckbuch wieder ein, Kessler. Ich brauche Hilfe dringender als Geld.« Er sah von James zu Libby. »Außerdem hat sie bereits zugesagt.«
James und ihre Mutter drehten sich auf der Couch um und sahen Libby ebenfalls an. Heißes Prickeln stieg Libby in die Wangen. Verdammt, Michael war verrückt.
Und er war ein Genie.
»Stimmt«, betätigte sie. »Ich habe mich verpflichtet, bis Weihnachten für Michael zu arbeiten.«
»Elizabeth«, sagte James, der aufstand und auf sie zutrat. »Du wirst dich wegen Vertragsbruches verantworten müssen. Sich ohne Kündigung einfach davonzumachen …«
Auch Michael erhob sich.
»James, das können wir später besprechen«, sagte Katherine und zog an James Hand, um ihn zum Hinsetzen zu bewegen. »Elizabeth, hast du Tee aufgesetzt?«, fragte sie. »Und danke für Ihr Jobangebot, Mr. MacBain. Ich … ich fühle
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