Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)
mich geschmeichelt und werde es mir überlegen.«
»Na gut«, sagte Michael und rieb sich die Hände, als er in die Küche ging, wobei er Libby den Vortritt ließ und sie zum Herd schob. »Ich glaube, ich gehe hinunter und sehe mir die Heizung an, wenn ich schon hier bin. Sie gibt komische Geräusche von sich, hast du gesagt?«
»Ja«, stieß Libby hervor. »Sie macht jede Menge Geräusche und erzeugt viel heiße Luft.«
In diesem Moment ertönte im Wohnzimmer ein Schreckensschrei, und Libby und Michael stürzten zugleich an die Tür. Sie sahen Katherine auf dem Kaminsockel, die Hand an einer großen Laufmasche. Sie starrte Trouble an, die versuchte, ihr nachzuspringen.
James packte das Kätzchen im Nacken und hielt es von sich weg wie ein Stück Dreck. Trouble ließ ein zorniges Miauen hören, und plötzlich wollte Guardian an James’ Hosenbein hochklettern, um seinen Bruder zu retten.
Libby kam ihm zuvor und rettete zugleich Guardian, da sie schon mal dabei war. »Sind sie nicht niedlich?«, fragte sie ihre Mutter und drückt die Kätzchen an ihre Brust. »Robbie hat sie mir geschenkt. Es ist noch eins da«, sagte sie und blickte um sich. »Sie heißt Timid. Das ist Guardian und das Trouble«, fügte sie hinzu und drehte beide zu ihrer Mutter um. »Katzen, das ist meine Mutter.«
Katherine ließ sich von James vom Kaminsockel herunterhelfen und bückte sich, um die Laufmasche zu begutachten. Sie strich sich das Haar aus ihrem plötzlich verlegenen Gesicht und sah rasch zu Michael und wieder zu Libby.
»Wer ist Robbie?«
»Eigentlich ist er mein Vermieter«, erklärte Libby. »Er ist Michaels Sohn. Das ist das Haus seiner Mutter.«
»Und wo ist seine Mutter jetzt?«
»Sie starb bei seiner Geburt.«
Und wieder schoss Katherines Blick zu Michael. »Ach, das tut mir leid, Mr. MacBain.«
Sie blickte sich im Raum um und sah dann wieder Libby an. »Wo ist das andere?«, flüsterte sie. »Timid, oder wie hast du es genannt?«
»Sicher hat sie Angst und versteckt sich, daher kommt auch ihr Name«, sagte Libby, die nun zu Michael ging und ihm die zwei Kätzchen übergab. »Du solltest vielleicht den Heizkessel kontrollieren, bevor noch mehr heiße Luft austritt.«
James betrat die Küche, Timid auf Armeslänge vor sich haltend. »Da ist das andere.«
»Ach, du erschreckst das arme Ding«, sagte Katherine, schnappte sich Timid und drückte das Kätzchen an ihren Kaschmirmantel. »Es ist doch noch ein Baby.«
»Ich kann es mit den anderen ins Bad sperren«, schlug Michael vor und streckte die Hand aus. Ihre Mutter drehte sich so, dass sie Timid seiner Reichweite entzog. »Nein, sie zittert ja. Ich halte sie eine Weile.«
Und Libby wusste, dass Katherine Hart soeben Michaels Billigung gefunden hatte.
Michael brachte Trouble und Guardian ins Badezimmer und verschwand im Keller. Libby setzte den Teekessel auf. Katherine, die noch immer Timid liebkoste, setzte sich an den Tisch und sah sich in der Küche um.
»Ein wunderbares Haus«, sagte sie. »Typisch für das alte Neuengland. Wie hast du es gefunden?«, fragte sie. Ihr Blick verriet Libby, dass sie die Scharade aufrechtzuerhalten gedachte.
»Im Internet«, erwiderte Libby, die in der Hoffnung an den Kühlschrank ging, darin etwas Essbares zu entdecken. Sie stieß auf einen halben Block Cheddarkäse, zwei Äpfel und eine Gurke. Das alles brachte sie zur Theke und schnitt es auf, um die Scheiben auf einer Platte zu arrangieren.
»Und warum Maine?«, fragte James, der Katherine am Tisch gegenübersaß.
Libby zuckte mit den Schultern. »Warum nicht?«
»Ist dir klar, in welchen Schwierigkeiten du steckst, Elizabeth? Du bist aus einem Vertrag ausgestiegen. Und aus deinen Verpflichtungen«, brachte er in tadelndem Ton vor. »So wie es aussieht, wird dich dein kleiner Ausflug vermutlich ein Vermögen an Schadensersatz kosten. Aber das ist nichts im Vergleich mit dem Schaden, den dein Ruf genommen hat. Du hast eine Katastrophe hinterlassen.«
Libby hielt im Schälen des Apfels inne und drehte sich zu ihm um. »Ich habe Randal Peters einen beglaubigten Brief geschickt mit der Erklärung, dass ich aus persönlichen Gründen gehen musste.«
»Ich habe mit Peters gesprochen. Ihn kümmert es nicht, welche Gründe du angeführt hast. Er weiß, dass du wegen dem, was geschah, auf und davon bist«, sagte James, stand auf und ging zu ihr und umfasste ihre Schultern. »Es ist noch Zeit, das Problem aus der Welt zu schaffen, Elizabeth. Wenn du gleich jetzt zurückkommst
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