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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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    Robbie lehnte sich an seinen Vater, um etwas zu ihm zu sagen, während er James wachsam im Auge behielt. »Ich glaube nicht, dass wir jetzt gehen sollten, Papa«, flüsterte er. »Dieser Bursche wird mit Gram Katie zusammen versuchen, uns Libby wegzunehmen. Wir müssen bleiben, bis er weg ist.«
    Natürlich hörten es alle, auch das Objekt seines Argwohns. James setzte eine hochmütige Miene auf und sah Libby an. »Der Junge hat so wenig Manieren wie deine Katzen.«
    Auch Libby reichte es jetzt. Sie richtete den auf ihrem Messer aufgespießten Apfel auf James. Es war Zeit, dass sie ihm sagte, was sie von seinen Manieren hielt. Aber Robbie, der sich von der Herablassung, die James an den Tag legte, nicht abschrecken ließ, kam ihr zuvor und trat auf ihn zu. »Ich brauche keine Manieren«, fuhr er ihn mit geballten Fäusten an. »Weil ich das Recht auf meiner Seite habe. Und die Macht«, sagte er und trat noch einen Schritt näher.
    »Macht?«, stieß James fassungslos hervor.
    Libby wollte zwischen die beiden treten, Michael aber fasste nach ihrem Arm und schüttelte stumm den Kopf. Sein Blick verriet Freude und nicht wenig Vaterstolz.
    »Es ist die Macht meines Vaters«, erklärte Robbie ruhig und mit herausforderndem Blick. »Er ist ein Krieger, und er erledigt größere Männer, als Sie es sind, mit links.«
    Libby hätte sich keine bessere Drohung ausdenken können. Ein versierter Arzt wie James, im Operationssaal ebenso wie bei Ausschusssitzungen stets Herr der Lage, hatte keine Ahnung, wie er auf die Herausforderung des Jungen reagieren sollte. Er konnte mit Kindern nicht umgehen. Anstatt zurückzuschießen, warf er Michael einen besorgten Blick zu, zog einen Stuhl zurück und setzte sich.
    Katherine, die ihr Lächeln kaum verbergen konnte, tätschelte seine Hand. »Sei so gut und hol meinen Koffer aus dem Wagen«, bat sie leise. »Und dann könntest du ins Hotel fahren und wieder für die Nacht einchecken. Elizabeth und ich kümmern uns indessen um das Dinner. Du kannst um sieben kommen und mit uns essen.«
    Sie sah Robbie an. »Na, ist das für dich akzeptabel, junger Mann? Du hast mein Wort, dass wir heute Abend nicht versuchen werden, dir Elizabeth wegzunehmen.«
    Robbie warf seinem Vater einen unsicheren Blick zu, runzelte auf Michaels Nicken hin die Stirn und sah dann wieder Katherine an. »Das klingt gut. Aber sie heißt Libby und nicht Elizabeth«, belehrte er sie.
    »Sie heißt Dr. Elizabeth Hart«, warf James ein, bemüht, einen Rest Würde zu retten. »Sie ist in Kalifornien eine renommierte Chirurgin.«
    Libby zuckte zusammen und warf nun ihrerseits Michael einen unsicheren Blick zu, als Robbie sich entgeistert zu ihr umdrehte.
    »Du bist doch keine Ärztin!«, rief er aus. »Du machst Schmuck.«
    Libby warf Apfel und Messer auf die Theke und nahm den wütenden Jungen um die Schultern. »Ja, ich mache Schmuck«, sagte sie sanft. »Aber ich bin auch Ärztin, Robbie. Ich operiere Leute, die schreckliche Unfälle hinter sich haben.«
    Er wich zurück und ballte wider die Fäuste. »Das kann nicht sein«, flüsterte er verzweifelt. »Zum Operieren braucht man ein Krankenhaus. Und das haben wir nicht. Du wirst wieder fortgehen!«, rief er, drehte sich um und lief durch die Tür hinaus, so laut, wie er gekommen war.
    Libby lief ihm nach, aber Michael fing sie ab, ehe sie hinaus auf die Veranda gelangen konnte.
    »Ich muss zu ihm«, sagte sie und versuchte, sich loszumachen. »Ich muss es ihm erklären.«
    »Nein«, sagte Michael leise und drehte sie zu sich um. »Im Moment wird er nicht auf dich hören.«
    »Aber ich muss es ihm erklären.«
    »Er wird sich beruhigen, wenn ich ihm sage, dass du nicht fortgehst.«
    »Und wieso bist du so sicher, dass ich nicht gehe?«
    Er zog sie in seine Arme und hob ihr Kinn an. Er lächelte und drückte sie, bis sie leise aufschrie. »Weil ich entschlossen bin, es nicht zuzulassen«, sagte er und küsste sie auf die Nasenspitze, um sie dann von sich zu schieben.
    Er stieg die Verandastufen hinunter und marschierte auf seinen Wagen und Robbie zu, ohne sich umzublicken.
    »Michael!«
    An der Fahrzeugtür blieb er sehen und sah sie an.
    »Ich möchte ein hübsches Bett mit einem schicken Kopf- und Fußteil.«
    Das Lächeln, das er ihr zuwarf, verriet pure Arroganz. »Schick kann ich nicht versprechen«, sagte er, und es lief ihr kalt über den Rücken. »Dafür wird es sicher groß und solide sein.«

18
    W as meinte Robbie, als er sagte, du würdest Schmuck

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