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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Nachmittags, an dem er sie zu einem Ausritt eingeladen hatte, forderte er sie auf, sie solle zu ihm kommen, ohne sich zu rühren. Er wartete nur darauf, dass sie folgte.
    Sie wollte verdammt sein, wenn sie es tat – und sie war dumm, wenn sie es nicht tat. Dieser Mann hatte irgendwie ihr Herz erobert, während sie bemüht war, es vor ihm zu schützen. Wenn er jedoch glaubte, dass sie ihm gehörte, dann gehörte er ihr auch, verdammt nochmal.
    Libby rannte los und warf sich an seine Brust. Er schlang seine starken Arme um sie und begrub sein Gesicht in ihrem Haar.
    »Ich wollte dich nicht beleidigen, Libby«, flüsterte er ihr ins Haar und drückte sie so fest an sich, dass sie aufschrie.
    »Tut mir leid, dass ich dich mit Schnee beworfen habe«, entschuldigte sie sich zwischen Küssen, mit denen sie sein Gesicht bedeckte. »Habe ich dir wehgetan?«
    Er lachte so, dass sie geschüttelt wurde. »Nein. Aber du hast mir ein sehr nettes Kompliment gemacht.«
    Libby lehnte sich zurück und blinzelte ihn an. »Wie?« »Indem du gezeigt hast, dass du mir vertraust. Du fühlst dich bei mir so sicher, dass du die Fassung verlieren kannst und weißt, dass ich dir nichts antun würde.«
    Sie zwinkerte wieder. Er hatte recht. Sie lächelte, küsste sein Kinn und lachte laut auf. Ja. Sie hatte keinen Gedanken daran verschwendet, dass er sich rächen könnte.
    »Ich bin nicht gewalttätig«, gab sie zurück. »Es ist nicht meine Gewohnheit, Menschen mit Dingen zu bewerfen.«
    »Du hat einen guten Wurfarm. Und ein gutes Ziel«, sagte er und küsste ihre Nasenspitze. Er ließ sie an sich hinuntergleiten, und Libby schnappte nach Luft, als ihr Bauch über die Wölbung in seiner Hose glitt.
    »Du wunderst dich?«, sagte er gedehnt und schob sie von sich. »Ich kann nicht verbergen, wie sehr du mich erregst, Libby.«
    Sofort vertiefte sie sich in die Betrachtung eines großen Knopfes an seiner Wolljacke. »Bist du heute Morgen so früh aus dem Haus, weil du vier Kondome bei dir hattest und nur eins davon benutzen konntest?«, fragte sie im Flüsterton und mit gesenktem Kopf, damit er nicht sehen konnte, wie rot ihr Gesicht geworden war.
    Er hob mit dem Finger ihr Gesicht an, und Libby schaute in seine zärtlichen, warmen grauen Augen. »Ich habe sie nicht gezählt. Und ich hatte nicht mal erwartet, dieses eine zu benutzen. Ich bin gegangen, weil ich nicht wollte, dass Robbie aufwacht, ehe ich nach Hause kam. Ich will nicht, dass der Junge sich in seinem Kopf Märchen über uns zusammenspinnt.«
    Zu spät! hätte Libby am liebsten ausgerufen. Sie spann sich selbst bereits Märchen zusammen.
    »Also, was würdest du davon halten, wenn ich dir nach Hause nachfahre und du mich deiner Mutter vorstellst?«, schlug er vor.
    »Du kannst sie morgen kennen lernen. Nach dem Krach.«
    »Ach, aber James würde ich lieber heute treffen«, sagte er und führte sie wieder zu ihrem Wagen. »Ich kann ihn zurück ins Hotel fahren.«
    »Er ist ein alter Freund der Familie, Michael. Wie soll ich ihm erklären, dass er nicht in meinem Haus bleiben kann, wenn es oben vier leere Schlafzimmer gibt?«
    Er hob sie hoch, setzte sie wieder in ihren Wagen und drehte ihr Kinn so, dass sie ihn ansehen musste. »Dir wird schon etwas einfallen«, sagte er todernst. »Oder mir.«
    »Du bist unvernünftig.«
    Er nickte arrogant und zustimmend. »Ja. Aber nicht so unvernünftig, wie ich sein werde, wenn er bleibt.« Ohne weitere Diskussion schloss er leise die Wagentür, drehte sich um und ging die Straße zurück.
    Wieder starrte Libby durch die Windschutzscheibe hinaus auf den Pine Lake. Aber diesmal lächelte sie, als ihr Grace MacKeages Warnung durch den Kopf ging.
    Altmodisch. Fürsorglich. Besitzergreifend.
    Ja. Genau das, was sie brauchte.

    Es kümmerte ihn wenig, dass er jetzt in Greylens Schuld stand, wenngleich er es sehr zu schätzen wusste, dass dieser ihn heute Morgen über Libbys Gäste informiert hatte. Michael war bei seinem Lieferwagen auf der Hauptstraße angelangt und stieg ein. Nachdem er sich angeschnallt hatte, fuhr er sich mit den Händen übers Gesicht.
    Dass Libbys Mutter gekommen war, wunderte ihn nicht, aber was zum Teufel hatte ihr alter Freund hier zu suchen?
    Ein richtiges Schlamassel. Er hatte zu Libby gesagt, dass sie jetzt ihm gehörte, und die Frau hatte seine Forderung alles andere als gefügig akzeptiert. Michael wusste, dass seine Autorität über sie bestenfalls dürftig war. Sie waren nicht verheiratet. Er konnte nicht einmal sagen,

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