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Der Ring des Todes - ein Wagner Krimi

Der Ring des Todes - ein Wagner Krimi

Titel: Der Ring des Todes - ein Wagner Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Waldkirch Verlag
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Todes waren Hände und Füße des Opfers offenbar mit einem gröberen Strick gefesselt gewesen. Das belegten Blutergüsse und Schürfwunden an Hand- und Fußgelenken. Wieder kamen Dr. Kremer und Hauptkommissar Wagner zu dem Schluss, dass der Mörder außergewöhnlich überlegt vorgegangen war und zudem äußerst kräftig sein musste, denn auch Oliver Weigand war zu Lebzeiten kein schmächtiger Mann gewesen, der zudem einer handfesten Auseinandersetzung, nach Aktenlage, nicht unbedingt aus dem Weg gegangen war. Gegen seinen Peiniger schien er allerdings machtlos gewesen zu sein.
    Auch die naheliegende Vermutung, dass von Betäubungsmitteln wie etwa Barbituraten Gebrauch gemacht worden war, konnte bei diesem wie bei den vorangegangenen Opfern nicht bestätigt werden. Der Täter hatte seine Opfer folglich durch pure Kraftausübung in seine Gewalt gebracht.
    In den ausgetrockneten Lippenfalten von Oliver Weigand fand sich eine fetthaltige Substanz. Die beiden Männer rätselten, was das sein könnte, kamen allerdings zu keinem Ergebnis.
    Sie beschlossen schließlich, die Probe prüfen zu lassen und verabredeten, am nächsten Tag wegen des anstehenden Laborberichts zu telefonieren.
    Wagner hatte es eilig, zu Elsbeth Winkler zu kommen.
    Aus seinem Büro nahm er außer den bisherigen Fallakten auch die neu angelegte „Weigand-Akte“ mit. Sie enthielt vorläufige Berichte der Spurensicherung und sämtliche Tatortfotos.
    Außerdem hatte Rosalie mit der traumatisierten Putzfrau gesprochen, die den Toten gegen elf Uhr in der Badewanne gefunden hatte. Die arme Frau putzte schon seit Jahren immer montags und donnerstags in der Wohnung. Oliver Weigand war Single gewesen und lebte stets allein. Nur äußerst selten blieb eine Dame bis zum Morgen, wusste die Putzfrau zu bestätigen. Weigand schien generell wenig soziale Kontakte zu pflegen. Das bestätigte Wagners Annahme erneut, dass der Täter seine Opfer und deren Gewohnheiten lange studiert haben musste. Auch der Zeitpunkt dieses Mordes war perfekt gewählt worden.
    Dr. Kremer hatte den Tod für den frühen Mittwochmorgen festgestellt. Oliver Weigand hatte folglich mehr als vierundzwanzig Stunden im Wasser gelegen.
    Mit den Akten unter dem Arm stand Theobald Wagner kurz vor halb sieben vor dem eleganten Gebäude in der Sophienstraße 10.
    Gerade als Wagner den Klingelknopf betätigte, stieg beinahe unmerklich jenes beklemmende Gefühl wieder in ihm auf. Zunächst hatte er angenommen, sein Magen rebellierte aufgrund der langen Nahrungsabstinenz während des ganzen Tages, doch dann war dieses vehemente Krampfen aus seiner Körpermitte nicht mehr wegzudiskutieren. Ebenso wenig wie der erhöhte Herzschlag und der kalte Schweiß, der sich wie ein alter, lästiger Begleiter immer dann meldete, wenn Theobald Wagner unter enormen Stress stand. Er sah sich aufmerksam um. Irgendetwas an diesem Ort schien in seinem Unterbewusstsein sämtliche Alarmsysteme scharf zu schalten. Genau wie in jener Nacht, in der er durch den Regen zu seinem Wagen gespurtet war. Das war nach seinem ersten Besuch bei Elle gewesen. Aus unerklärlichen Gründen war damals dieses Unbehagen plötzlich in ihm aufgestiegen und hatte für dieselben Symptome gesorgt, die Wagner nun wieder peinigten.
    Mit dem Brummen des Türsummers fühlte er sich schon ein wenig besser und der Spurt die Treppen hinauf brachte die Stiche in Wagners Körpermitte vollends zum Schweigen. Elle öffnete die Tür, sofort durchströmte Wagner tiefstes Wohlbefinden. Diesmal umarmte die zierliche Frau ihn zur Begrüßung. Schweigend gingen sie ins Wohnzimmer. Wagner suchte nach einer Erklärung für den abrupten Wechsel in seiner Befindlichkeit. Da er keine schnelle Antwort fand, schob er den Gedanken weit von sich, während er auf dem Sofa Platz nahm.
    Hier ging es um weit Wichtigeres als um die Frage, wie es um seinen Gemütszustand bestellt war! Der Rotwein war bereits geöffnet, klassische Musik füllte den Raum und Kerzen beleuchteten die Einrichtung. Auf dem Couchtisch stand eine flache, weiße Porzellanplatte voller
Canapés
. Wagner sah Elle strafend an. Sie lächelte schuldbewusst, warf dann aber ihren Kopf wie ein junges Mädchen in den Nacken und lachte. „Wenn Sie nichts essen wollen, … ich habe Hunger.“ Eine Weile genossen sie schweigend den köstlichen Wein und die angerichteten Mini-Köstlichkeiten.
    Schließlich ergriff Elle die Initiative. „Ich habe meine Hausaufgaben gemacht, Herr Hauptkommissar.“ Theatralisch

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