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Der Ring um das Auge Gottes

Der Ring um das Auge Gottes

Titel: Der Ring um das Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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was er zuerst nicht begriff – Kevin Christian Blaines Erstaunen oder Unglauben. Aber Blaines Augen weiteten sich in einer schlagartigen Heureka-Reaktion. Altes Wissen rastete ein. Mein Gott, er glaubt es!
     
    »Ich glaube zu verstehen«, sagte Bischof Hardy. »Aber als die am wenigsten technisch gebildete Person in der Kommission sollte ich vielleicht zusammenfassen, und die Experten können mir sagen, ob ich etwas ausgelassen habe.«
    »Bitte!« sagte Mercer.
    »Wir sind jetzt überzeugt, daß die Splits uns hinsichtlich Sternbeobachtungen getäuscht haben, besonders, was den Protostern betrifft. Sie haben Dr. Buckman überzeugt, daß der Protostern nicht vor Jahrhunderten bis Jahrtausenden zünden wird. Jetzt scheint es aber, daß er jederzeit zusammenbrechen und aufflammen kann. Hätte es sogar schon getan haben können.«
    »Ja«, sagte Buckman. Seine Stimme war bitter. »Ich muß dem jungen Arnoff Glauben schenken. Er hatte recht.«
    »Wenn er aufflammt«, sagte Hardy, »wird die Elfte Flotte einen Eintrittspunkt bewachen, der gar nicht mehr existiert.«
    »Nun gut«, sagte Buckman, »vielleicht nicht. Und er könnte auf jeden Fall eine beträchtliche Distanz zurückgelegt haben. Ich habe an der Geometrie gearbeitet, aber bei vielen suspekten Daten ist es schwer, exakt zu sein. Alles hängt von der Heftigkeit des Kollapses und der Helligkeit des neuen Sterns ab.«
     
    »Jawohl«, sagte Hardy. »Auf jeden Fall wäre ihre erste Warnung, wenn sich der Sprungpunkt in Murchesons Auge bewegt.
    Inzwischen erwarten wir, daß mindestens noch ein weiterer unbewachter Aldersonpunkt von dem Splitter in normalen Raum führt anstatt in das Innere eines Sterns. Und da Alderson-Phänomene fast momentan auftreten, wird all dies passieren, ehe uns irgendwelches Licht vom Protostern erreicht – oder zum Splitter gelangt. Und deshalb haben Sie geschlossen, daß die Splits diese billigen Sonden, diese Attrappen, periodisch hindurchschicken, um zu sehen, ob sich der alte Punkt bewegt hat.«
    »Exakt«, sagte Buckman.
    Es folgte ein langer leiser Pfiff seitens des Kommandeurs der Agamemnon . »Verzeihung, Eure Hoheit.«
    »Durchaus nicht, Commander Balasingham. Ich hätte beinahe dasselbe getan«, sagte Mercer. »Die Lage scheint in der Tat ernst zu sein. Eine Frage: Die Navy hat Methoden, den Ort und damit vermutlich auch die Existenz von Aldersonpunkten zu bestimmen, ohne Schiffe hindurchzuschicken. Nicht wahr?«
    »Ja, Eure Hoheit«, sagte Commander Balasingham. Er strich sich nervös seinen kräftigen Schnurrbart.
    »Warum also die Attrappen?«
    »Vielleicht Störungen?« sagte Renner.
    »Sir Kevin?«
    »Als ich seinerzeit Navigator war, gehörte das Auffinden eines Aldersonpunktes zu den vertracktesten Dingen, die wir tun konnten. Das ist niemals leicht, und es ist unmöglich bei starker Sonnenfleckentätigkeit oder während einer Schlacht, weil Alderson-Ereignisse sehr empfindlich sind gegen thermonukleare Ströme.«
    »Denken Sie, daß im Splittersystem thermonukleare Bomben explodieren?«
    »Das würde mich nicht überraschen, Sir.«
    »Mich auch nicht«, sagte Bischof Hardy.
    Joyce Mai-Ling Trujillo hatte während dieser ganzen Zeit ruhig dagesessen. Jetzt stand sie auf. »Darf ich fragen …?«
    »Bitte!« sagte Mercer.
    »Sie vermuten, daß die Splits herausgelangen.«
    »Richtig«, sagte Renner.
    »Aber das ist …« Sie sah Bury an, der mit nicht sehenden Augen und sorgfältig kontrolliertem Atem vor sich hin starrte.
    »Sollten wir nicht etwas unternehmen?«
    Alle redeten zugleich. Und Burys Augen schossen zu ihr auf.
    Wut und Verzweiflung und ein plötzlicher Ruck eines verrückten Lächelns.
    Mercer schlug mit dem Hammer auf den Tisch und sagte:
    »Natürlich hat Ms. Trujillo recht. Wir sollten etwas tun. Die Frage ist, was? Und ich bin nicht sicher, ob dieses Thema in einer öffentlichen Sitzung diskutiert werden sollte.«
    »Warum nicht? Wer gehört nicht hierher?« fragte Trujillo.
    »Nun, erstens glaube ich nicht, daß wir hier die Presse brauchen«, sagte Commissioner MacDonald. »Eure Hoheit, ich bin dafür, daß wir diese öffentliche Sitzung vertagen und in eine exekutive Sitzung eintreten.«
    »So etwas habe ich erwartet«, warf Joyce MeiLing Trujillo ein.
    Kommissar MacDonald schien überrascht zu sein. »Das ist mehr, als ich tat.«
     
    »Überall Vertuschung. Korruption in der Flotte wird mit etwas anderem zugedeckt. Mr. Bury, Ihr Ruf geht Ihnen voraus.«
    Bury tobte. »Madame«, erwiderte Mercer,

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