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Der Ring von Ikribu

Titel: Der Ring von Ikribu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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seine Zuneigung mit Sonja würde teilen müssen.
    »Es wird kalt.« Som blickte zum Himmel hoch, nachdem das Pärchen gegangen war.
    »Mhm«, murmelte Olin. Ein steifer Nordwind war aufgekommen und strich wie unsichtbare Wellen über das Grasland. »Wenn wir noch mehr Regen bekommen, werden wir überschwemmt. Ich frage mich, ob Asroth diese Unwetter schickt.«
    Er schaute über das Lager und sah im Osten Reiter näher kommen. »Weitere Rekruten«, bemerkte er. Dann deutete er auf ein großes Zelt hinter seinem. »Sonja und Som, dort drüben bekommt ihr zu essen und zu trinken. Euer Ritt war lang und sicher anstrengend.«
    Som zuckte die Schultern, drückte die Handflächen zusammen und spannte die Schultern. »Ich werde erst mal den Burschen da unten helfen.«
    Sonja fragte Olin: »Wie weit ist es bis Suthad?«
    »Ein und ein halber Tagesritt. Von hier kann man die Stadt nicht sehen – sie liegt genau im Norden, jenseits des Waldstücks am Horizont.«
    Der Himmel hinter dem Wald, auf den Olin deutete, verdunkelte sich.
    Sonja wollte eine weitere Frage stellen, als die Klappe eines Zeltes hinter ihnen aufschwang und ein Mann in Rüstung und dunklem Umhang heraustrat. Olin drehte sich um und nickte grüßend. Auch Sonja und Som wandten sich um.
    Der Mann war groß und stämmig. Sein Gesicht war ganz unter einem schweren schwarzen Helm verborgen, nur, die Augen waren durch zwei schmale Schlitze zu erkennen. Eine in den Helm eingearbeitete Erhebung in Nasenhöhe und -länge war unten ein Stück offen, um das Atmen zu gestatten, und ein waagrechter Schlitz darunter diente als Mundöffnung. Ansonsten war der Helm, dessen Vorderseite kein Visier, sondern eine ausdruckslose Maske war, völlig glatt.
    Der Krieger darunter verbeugte sich steif, hielt flüchtig an, um die beiden neben Olin zu mustern, dann schritt er auf das Verpflegungszelt zu.
    Sichtlich erstaunt blickte Sonja den Feldherrn an. »Wer ist das, Lord Olin?«
    »Er ist Pelides – Herzog Pelides, ehemals aus Corinthien, aber wie er mir erzählte, wurde er aus seinem Land verbannt. Er war Söldneroffizier, Räuber und Kriegsherr, doch vor einigen, Monaten geriet er mit Asroth zusammen, für den er gearbeitet hatte, und aus irgendeinem Grund, den der Herzog nicht nannte, hat der Zauberer ihn verdammt. Pelides behauptet, Asroth habe sein Gesicht durch Zauberei so entstellt, dass sein Anblick jedem Wahnsinn oder Tod brächte.«
    Som schnaubte ungläubig, doch Sonja drehte sich noch einmal nach Pelides um. Er war jedoch inzwischen im Zelt verschwunden.
    »Er hat für Asroth gearbeitet? Und Ihr duldet ihn hier?« wunderte sich Sonja.
    »Er kam einen Tag vor dem – Angriff nach Suthad und versuchte, mich vor Asroth zu warnen, der Absichten auf meine Stadt hatte. Ja, er kam vor meinen Thron, nannte sich selbst Ausgestoßener und Gesetzloser, ein seltsamer Mann, der sich hinter einer Maske verbarg, und riet mir, mich auf einen Krieg vorzubereiten. Ich hielt ihn für wahnsinnig und drohte, ihn in den Kerker werfen zu lassen – doch am folgenden Tag stellte sich heraus, dass seine Warnung berechtigt und wohlgemeint gewesen war.
    Seine und meine Absichten stimmen überein, Rote Sonja: Wir wollen uns an dem Zauberer Asroth rächen und ihn töten. Deshalb ist er in meinem Lager willkommen. Ich habe nicht das Gefühl, dass er vorhat, mich zu verraten oder zu betrügen. Sein ungeheurer Hass gegen Asroth beherrscht ihn.«
    »Einem Fanatiker ist nicht zu trauen.«
    »Stimmt. Doch bisher hat der Herzog mir keinen Grund gegeben, ihm zu misstrauen, und ich verdanke ihm wichtige Informationen.«
    Sonja war unsicher. Der Wind blies stärker noch als zuvor und eisig jetzt, und dicke schwarze Wolken trieben aus dem Norden heran und weit schneller, als natürlich sein konnte. Sie schauderte.
    Olin folgte ihrem Blick. »Wie ich es befürchtet habe«, murmelte er und spuckte auf den Boden. »Ein weiteres Unwetter. Ich bin sicher, dass Asroth dahintersteckt. Die Stürme sind in den vergangenen vier Tagen immer aus dem Norden gekommen.«
    Aber Sonja war, als spürte sie noch etwas anderes in der Luft, außer der zunehmenden Kälte und dem heftigen Wind. Etwas …
    Sie stupste Olin an der Schulter und deutete. »Seht dorthin … kann das Teil der Wolken sein? Ich glaube es nicht!«
    Olin folgte ihrem Finger.
    »Dort, Lord Olin – jenseits …«
    Da sah Olin es. Nur schwach hoben sich von den Sturmwolken, und fast verborgen von ihnen, dunkle Punkte am Himmel ab, die sich zu eigenwillig

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