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Der Ring von Ikribu

Titel: Der Ring von Ikribu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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mehr mit Lord Olins Feldzug gegen Zauberei zu tun haben wollten.
    Olin achtete nicht auf sie, als er und Pelides den Hauptplatz überquerten und die Freitreppe ‚hochstiegen. Seine Soldaten – was von ihnen nach dem Angriff der Tentakelungeheuer übrig geblieben war – hatten einen Schutzkordon um den Palast gezogen. Sie öffneten eine Gasse, um ihren Herrscher und seine Begleiter durchzulassen.
    Einige Gefolgsleute und Soldaten erwarteten Olin im Thronsaal, unter ihnen Allas. Er saß mit Tias in einer Ecke. Sie hatte sich inzwischen beruhigt, war aber sehr bleich.
    »Die Söldner wollen fort«, empfing einer der Männer Olin.
    »Sie können warten«, brummte Olin verärgert und setzte sich.
    »Sie verlangen Gold, Lord Olin«, sagte ein anderer. »Ihren Sold. Und sie werden wieder gegen uns kämpfen, wenn sie ihn nicht bekommen.«
    Olin stützte das Kinn auf eine Hand und blickte finster drein.
    »Können wir nichts tun? Wir könnten ihnen Asroths Schätze versprechen …«
    »Vielleicht«, warf ’Allas ein. »Aber was immer wir auch tun, mein Lord, wir können uns kein weiteres Gemetzel leisten. Wenn von unseren Leuten jetzt noch tausend übrig sind, dürfen wir uns glücklich schätzen. Unsere Truppen hatten die größten Verluste im Kampf gegen die Teufelsdinger, und jetzt sind die Söldner weit in der Überzahl. Was immer diese Kreaturen aus dem Schoß der Erde waren, sie haben gründlich unter uns aufgeräumt.«
    Verärgert blickte Olin ihn an, verärgert über die Wahrheit, die anzuerkennen er hasste. Dann seufzte er. »Wie geht es Tias?«
    »Sie ist nur verstört«, antwortete Allas.
    Tias bemühte sich, Olin anzulächeln, sah jedoch aus, als würde sie gleich wieder in Tränen ausbrechen.
    Olin sagte ruhig: »Ich glaube, wir sind alle verstört, Tias. Allas, wie wär’s, wenn du uns mit ein paar Männern etwas zu essen besorgtest?«
    Allas stand auf. Ein paar Gefolgsleute schlossen sich ihm an, um mit ihm in die Küche zu gehen.
    Olin schenkte sich einen Kelch Wein ein und schaute Pelides auf der anderen Tischseite an. »Herzog Pelides, Ihr müsst jetzt offen zu mir sein. Ich werde Asroth jagen und muss alles über ihn wissen, was ich nur erfahren kann. Sagt mir …« Er unterbrach sich, als ein Soldat den Saal betrat. »Was gibt es denn jetzt schon wieder?«
    »Die Söldner, mein Lord.«
    »Die Söldner, die Söldner! Diese verdammten Fahnenflüchtigen!«
    »Verflucht uns, wie Ihr wollt«, donnerte eine kräftige Stimme, »aber wir werden nicht mehr für Euch kämpfen, Lord Olin!«
    Vier Söldnerführer waren eingetreten. Ihre Hand ruhte um den Schwertgriff.
    »Wir sind nicht in der Stimmung für lange Reden«, sagte ein zweiter von ihnen. »Bezahlt uns jetzt, damit wir von hier fortkommen, ehe wir alle von Zauber getroffen werden.«
    Auch Olin war nicht in Stimmung für viele Worte. Er erhob sich, bedachte die Söldnerführer mit einem grimmigen Blick und rief einen Offizier zu sich. Ihm händigte er einen Schlüsselring aus. »Nehmt ein Dutzend Männer mit und geht in die Gewölbe.«
    »Jawohl, mein Lord.«
    »Nicht ihr!« sagte Olin scharf, als ein Söldnerführer dem Soldaten folgen wollte. »Ihr und eure Männer bekommt das versprochene Gold. Wir vereinbarten einen Preis, und dieser Preis wird bezahlt. Aber ich warne euch – euch alle! –, bildet euch nicht ein, dass ihr diesen Palast plündern und die Schatzkammer ausrauben könnt!« Seine Haltung und der leicht erhobene Schwertarm drückten seine Absicht aus.
    Die Söldnerführer grinsten. »Ah, Olin, Suthad ist ja schon eine Totenstadt. Was wollt Ihr denn noch beschützen? Ihr seid ein Tor, wenn Ihr glaubt, dass dieser Schutthaufen es noch wert ist, verteidigt zu werden.«
    Olin antwortete nicht, aber sein Gesicht lief rot an, und die Muskeln seines Schwertarms zuckten.
    Der Söldnerführer, der zuletzt gesprochen hatte, beobachtete ihn mit verengten Augen. Lord Olin war mit seiner Nervenkraft dem Ende nah. Kämpfe gegen Zauberei, Intrigen, Aufstellen einer Armee, sie zusammenhalten, gegen Zauberstürme, Geflügelte und Ungeheuer aus der Erde anführen zu müssen! Und jetzt war seine Armee zahlenmäßig unterlegen, seine Stadt in Trümmern …
    »Warum wollt Ihr in diesem Palasthaufen sitzen, Olin, wenn Suthad …«
    »Ihr habt alles andere ausgeplündert, Hedlar! Das genügt!«
    »Da war nicht viel zu plündern. Ich sage Euch was, Lord. Teilen wir gerecht. Wenn Ihr alles Gold in Eurer Schatzkammer zwischen Eurer Armee und unserer aufteilt

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