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Der Ring von Ikribu

Titel: Der Ring von Ikribu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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…«
    »Genug!«
    Alle im Saal erbleichten, als Olins Geduldfaden, bis aufs äußerste angespannt, nun riss. Noch ehe das Grinsen von Hedlars Lippen schwand, war Olin über den Tisch gesprungen und riss die Klinge aus der Scheide. Die anderen Söldnerführer schrien bestürzt auf und wichen zurück. Hedlar hatte sein Schwert erst halb gezogen, als Olins herabsauste. Der pfeifende Stahl drang durch den Schädel bis zur Schulter.
    Hedlar stürzte tot auf die Fliesen. Seine Kameraden heulten vor Wut. Olin duckte sich und knurrte – er war wie ein Tier in seinem Zorn.
    »Kommt her, ihr Hunde!« brüllte er. In weitem Bogen schwang er sein Schwert durch die Luft. »Ihr werdet lernen, diese Klinge mehr zu fürchten als Zauberei, wenn ihr es wagt!«
    Die Söldnerführer zögerten, und Furcht vor diesem Wahnsinnigen erfüllte sie. Ihre Leute würden zwar Olins Soldaten besiegen können, aber kamen sie hier gegen diesen tobenden Dämon allein an?
    Die Soldaten auf dem Korridor verrenkten sich fast die Hälse, um in den Thronsaal spähen zu können, und dann zwängten sie sich durch die Tür. Einige griffen nach ihren Schwertern und murmelten drohend, bereit, Olin und den Palast zu verteidigen, falls die Söldner ihn zu stürmen versuchen sollten. Glücklicherweise kehrte der Offizier zurück, den Olin nach dem Gold geschickt hatte, und bahnte sich einen Weg durch die nun dichtgedrängten Soldaten. Ein Dutzend Männer, die ihm folgten, setzten Lederbeutel und kleine Fässer auf dem äußeren Korridor ab.
    »Nehmt euer verdammtes Gold!« brüllte Olin. »Aber ja nichts anderes – außer der Leiche dieses Hundes hier!«
    Die drei Söldnerführer verließen rückwärtsgehend den Saal. Sie wollten nun nur noch das Gold und ihr Leben. Die Soldaten halfen ihnen, das Gold zum Hauptplatz tragen. Sonja hörte, wie sie sich bereits über die Aufteilung stritten.
    Allas und die Gefolgsleute kehrten mit Essen aus der Küche zurück. Die Tabletts stellten sie auf den Tisch, und keiner machte eine Bemerkung über die Leiche am Boden, um den erregten Olin nicht noch mehr aufzubringen. Obgleich eine Armlehne abgebrochen war und einige Steinstücke fehlten und er wackelte, setzte Olin sich auf seinen Thron.
    Er lehnte ab, jetzt etwas zu sich zu nehmen und sagte, er würde später essen. Und während seine Leute sich gütlich taten, starrte er tief in Gedanken versunken vor sich hin.
     
    Sonja hatte keinen Hunger, aber großes Verlangen nach einem Bad. Über dem Staub der Straße und dem Schweiß der Kämpfe klebten Schmutz und Blut und getrockneter Schleim von den Tentakelwesen. Sie fragte Allas, ob es eine Möglichkeit gab, im Palast zu baden. Er zeigte ihr den Weg und kehrte zu seinem Essen zurück.
    Wie immer auch der Rest von Suthad aussehen mochte, die Badegemächer im Palast waren unbeschädigt und prunkvoll. Sonja fand eines mit zwei im Boden eingelassenen Becken und in der Mitte jedes Beckens einen Springbrunnen in Form von Elefanten, die lauwarmes Wasser in die Luft spritzten. Nach kurzer Suche entdeckte sie auch eine Nebenkammer, in der weiche Tücher und Badeöle aufbewahrt wurden. Sie nahm von beiden, legte sie neben ein Becken und setzte sich. Dankbar zog sie die schmutzbeschichteten Stiefel aus, dann ihre Rüstung und stellte belustigt fest, wie viel stärker der Schmutz auf den nicht von Kleidungsstücken bedeckten Körperteilen war und wie scharf die Grenzlinien sich abhoben. Als sie den Waffengürtel ablegte, vergewisserte sie sich wieder, dass der Ring noch im Beutel war. Sie überlegte, ob sie ihn nicht vielleicht in einem Stiefel verstecken sollte – aber sie würde ja nicht lange im Wasser sein …
    Sie stieg ins Becken und genoss die Wärme und das angenehme Gefühl, das das umschmeichelnde Wasser vermittelte. Sie schwamm eine Weile, denn das Becken war dazu groß genug, dann ließ sie sich ein wenig auf dem Rücken treiben, ehe sie zum Rand zurückkehrte und sich mit Badeöl einrieb und das Haar wusch.
    Sie hatte Wasser in den Augen, als sie hörte, dass die Tür des Badegemachs aufschwang. Schnell griff sie nach einem Tuch, um das Gesicht abzutrocknen, und mit der anderen Hand wie automatisch nach dem Schwert, ehe sie sehen konnte, wer eintrat.
    »Sonja?«
    »Komm ruhig herein, Tias.« Sie entspannte sich wieder und schwamm noch ein wenig. »Willst du auch baden?«
    Tias zuckte die Schulter, aber das Wasser war zu verlockend. Sie schlüpfte aus dem Lederwams – die Schutzkleidung eines Kriegers, die eigentlich

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