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Der Ripper - Roman

Der Ripper - Roman

Titel: Der Ripper - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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ich.
    Bevor ich den Mund aufbekam, um es laut zu sagen, fuhr Sarah fort. »So wie es um seine Gesundheit steht, habe ich so meine Zweifel, dass wir ihn je wiedersehen würden. Aber würde ihn das aufhalten? Nein, ich glaube kaum.«
    »Aber es wird ihm doch nicht entgehen, dass das Pferd weg ist«, meinte ich.
    »Wir lassen den Stall offen. Saber war schon immer temperamentvoll. Er ist schon öfter weggelaufen. Ich werde einfach sagen, dass er bei unserem Aufbruch in die Stadt noch da war. Das wird Grandpa nicht so aufregen,
als wenn ihm der Verdacht käme, Saber sei gestohlen worden.«
    Sarah war nicht nur hübsch, sondern hatte auch einen scharfen Verstand. Es störte mich, dass sie so hinterlistig sein konnte, aber von ihrem Standpunkt aus war es durchaus vernünftig.
    Sie öffnete die Box, in der ein großes Pferd namens Howitzer stand. Der Name war in Gold auf seiner blauen Decke eingestickt. Nachdem Sarah die Pferdedecke abgestreift hatte, führte sie den Hengst nach vorn. Dort schirrte sie ihn an den Schlitten, wobei ich sie tatkräftig unterstützte.
    Draußen schneite es wieder.
    »Perfekt«, sagte Sarah. »Das wird Sabers Hufabdrücke verwischen.«
    Wir hielten uns an ihren Plan und ließen den Stall offen.
    Dann stiegen wir beide in den Schlitten. Sarah rückte eng an mich heran und breitete eine Wolldecke über unsere Beine aus. Sie nahm die Zügel, ließ sie schnalzen, rief »Hüh«, und schon ging es los.
    Am Tor hielten wir an. Es war verschlossen. Whittle musste sich die Zeit genommen haben, es hinter sich wieder zu verschließen.
    »Ich kümmere mich darum«, sagte ich, als Sarah den Schlitten anhielt.
    »Lass es ein Stück offen für Saber«, sagte sie, noch immer ihren Plan im Kopf.
    Ich sprang in den Schnee, stieß das Tor weit auf und wartete, während Sarah den Hengst hindurch trieb. Ich ließ das Tor ein Stück offenstehen und stieg wieder ein.

    Vom Dröhnen der Hufe, dem Schleifen der Kufen und dem Schnaufen des Hengstes abgesehen herrschte Stille.
    Es war alles geradezu ungewöhnlich friedlich.
    »Wir werden im Nu in Coney Island sein«, sagte Sarah und tätschelte unter der Wolldecke meinen Oberschenkel. Sie lächelte mich an. Ihre Wangen waren gerötet, und ihre Augen schimmerten feucht, was wohl an der Kälte lag. »Es ist schade, dass du nicht im Sommer hergekommen bist. Dann sind hier Leute aus einem Umkreis von vielen Meilen zu Besuch. Alles ist dann so voller Leben.« Sie drückte mein Bein. »Wenn du bleibst, kannst du es selbst sehen. Du bleibst doch, oder?«
    Ich sollte bis zum Sommer bei ihnen bleiben? Dieser Gedanke verblüffte mich. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte und wünschte mir, sie hätte mich nicht gefragt. Schließlich sagte ich: »Ich will eure Gastfreundschaft nicht überstrapazieren.«
    »Du würdest uns einen großen Gefallen tun. Du könntest bei der Arbeit helfen und mir Gesellschaft leisten. Das wäre einfach toll.«
    »Hört sich wirklich verlockend an«, erwiderte ich. »Wenn Mutter nicht wäre …«
    »Ich weiß. Es tut mir leid. Sie muss dir schrecklich fehlen.«
    »Ich glaube, sie hätte mich gern wieder zu Hause.«
    »Hat sie die Mittel, deine Überfahrt zu bezahlen?«
    Die Frage nahm mir allen Wind aus den Segeln.
    »Die Mittel«, wiederholte ich, obwohl ich genau wusste, wovon Sarah da sprach.
    »Finanziell gesehen.«
    Mein Zögern war Sarah Antwort genug.

    »Keine Sorge«, sagte sie. »Bleib bei uns, und wir zahlen dir einen Lohn. So wirst du dir eine Rückfahrkarte kaufen können und deine Mutter nicht in Schulden stürzen.«
    Sie meinte es nur gut, aber ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Natürlich hatte ich die ganze Zeit gewusst, dass die Heimreise nach England nicht einfach zu bewerkstelligen sein würde.
    Sarahs Angebot schien die perfekte Lösung zu sein, viel vernünftiger, als Mutter zu bitten, das Geld irgendwie zusammenzukratzen. Ich schätze, ich hätte dankbar sein sollen. Stattdessen wurde ich das Gefühl nicht los, in eine Falle getappt zu sein.
    »Hört sich nach einer großartigen Idee an«, sagte ich.
    »Wunderbar. Wir werden deiner Mutter deine Pläne mitteilen.«
    »Glaubst du nicht, Mable wird etwas dagegen haben?«
    »Oh, sie wird eine Zeit lang jammern und sich beschweren. Aber daran werden wir uns einfach nicht stören.«
    Zu diesem Zeitpunkt hatten wir einige der Häuser hinter uns gelassen, die ich von meinem Schlafzimmerfenster aus gesehen hatte. Aber es kamen noch mehr Gebäude in Sicht. Sie wurden

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