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Der Ripper - Roman

Der Ripper - Roman

Titel: Der Ripper - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Trevor!«
    »Warum bist du mit ihm gegangen?«
    »Nach deinem schrecklichen Benehmen blieb mir keine andere Wahl. In meinem ganzen Leben hat mich noch nie jemand derart in Verlegenheit gebracht. Welcher Teufel hat dich da geritten?«
    »Ich mag ihn nicht. Kein bisschen. Er ist ein glattzüngiger Schürzenjäger.«
    »Lächerlich. Du solltest dich schämen. Du hast ihn nicht nur beleidigt, sondern auch noch völlig falsch eingeschätzt. Der arme Mann hat letztes Jahr Frau und Kind durch die Pocken verloren.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Du bist unmöglich.«
    »Ich würde jedes seiner Worte mit Vorsicht genießen. Er würde dir doch alles erzählen, nur um deine Sympathie zu gewinnen. Siehst du nicht, was er vorhat?«
    Als ich das sagte, lächelte Sarah plötzlich. Sie lehnte sich an mich und flüsterte: »Aber Trevor, du bist ja eifersüchtig.«
    »Überhaupt nicht.«
    »Und ob!« Sie tätschelte mein Bein. »Oje. Was soll ich nur mit dir machen? Elmont bedeutet mir nichts. Ich hege nur freundschaftliche Gefühle für ihn.«
    »Er will mehr als deine Freundschaft.«
    »Wie kannst du so etwas sagen?«, fragte sie, noch immer flüsternd. »Du kennst den Mann doch gar nicht.«
    »Ich weiß, dass er dich will.«

    »Das glaube ich kaum. Und wenn doch, wird er eine Enttäuschung erleben.«
    Nun, ehrlich gesagt fühlte ich mich mittlerweile nicht mehr so niedergeschlagen. Obwohl es mich störte, dass Sarah diesen Elmont als »Freund« betrachtete, hatte ich sie wohl doch nicht an ihn verloren.
    Nach einer Weile sagte sie: »Es tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe, Liebling.«
    »Es hat nicht wehgetan.«
    »Kannst du mir verzeihen?«
    »Natürlich.«
    Dann flüsterte sie: »Du wirst doch heute Nacht zu mir kommen, oder?«
    »Aber sicher.«
    Beträchtlich erleichtert, was die Angelegenheit Elmont Briggs anging, sah ich aus dem Fenster. Am frühen Abend ertönte der Gong, der zum Abendessen rief. »Nun reg dich nicht auf«, sagte Sarah, »aber ich habe Elmont an unseren Tisch eingeladen.«
    »Großartig«, murmelte ich.
    »Bitte sei nett zu ihm.«
    »Ich werde es versuchen.«
    »Vergiss nicht, angeblich bist du mein Diener. Wir dürfen nicht zulassen, dass er die Wahrheit herausfindet.«
    Elmont saß ein paar Sitzreihen hinter uns. Als er uns kommen sah, stand er auf und begrüßte Sarah mit einem warmen Lächeln, das sich bei meinem Anblick beträchtlich abkühlte. Ich senkte den Kopf und sagte: »Ich hoffe, Sie vergeben mir meine Unhöflichkeit, Mr. Briggs. Sie haben eine derart erstaunliche Ähnlichkeit mit einem Schurken, den ich einst kannte, dass …«

    Sarah warf mir einen scharfen Blick zu, so dass ich verstummte.
    »Ich akzeptiere Ihre Entschuldigung«, sagte Elmont.
    Er übernahm die Führung. Der Speisewagen war ein Stück weiter hinten. Sarah und Elmont setzten sich gegenüber. Ich nahm ebenfalls Platz.
    »Wo ich herkomme«, sagte Elmont zu Sarah, »ist es unüblich, mit der Dienerschaft zu essen.«
    »Sie sind bestimmt ein überaus reizender Bursche«, sprach ich zu ihm.
    »Und wir gestatten auch keine frechen Antworten.«
    »Benimm dich, Trevor, oder du verschwindest.«
    »Jawohl, Ma’am.«
    Ab da hielt ich den Mund. Der Kellner brachte das Essen. Ich aß, beobachtete Elmont und hörte zu. Offensichtlich führten Sarah und er das vorherige Gespräch fort, und dabei dachten sie natürlich nicht im Traum daran, mich, den Diener, mit einzubeziehen.
    Nach dem Essen wurde alles viel schlimmer. Er lud Sarah auf ein Kartenspiel in den Salonwagen ein. Ich wollte mich ihnen anschließen, da sagte Elmont: »Ich glaube nicht, dass die Lady deine Dienste noch benötigt.«
    »Du kannst dich zurückziehen«, sagte Sarah.
    Du kannst dich zurückziehen?
    Ich wurde ganz schön wütend. Aber ich musste zugeben, dass ein erneuter Streit meiner Sache kaum geholfen hätte. Da ich mich außerdem abermals von Sarah verraten fühlte, war ich ohnehin nicht sonderlich versessen darauf, ihr Gesellschaft zu leisten. Wenn sie mir ein Schwein wie Elmont vorzog, nun, vielleicht verdiente sie ihn dann.

    Ich warf Elmont einen giftigen Blick zu und trollte mich.
    Ich setzte mich allein auf meinen Fensterplatz und kochte innerlich. Ich versuchte mir einzureden, dass Sarah zu dem Mann nur nett war. Aber das wollte nicht funktionieren.
    Ich fing an, mir ein paar schrecklich gemeine Gedanken über sie zu machen.
    Plötzlich hatte es den Anschein, dass sie sich nur mit mir eingelassen hatte, weil ich gerade zur Hand gewesen war. Ich

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