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Der Ritter von Rosecliff

Der Ritter von Rosecliff

Titel: Der Ritter von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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sie wirbelte herum. Ein Kieselstein! Dann war es Rhys. Es hatte ihm schon immer Spaß gemacht, mit Kieselsteinen nach ihr zu werfen.
    »Rhys?«, rief sie. »Hör auf, mich zu necken. Ich habe lange gebraucht, um dich zu finden und muss dir etwas sehr Wichtiges erzählen. Rhys? Rhys?«
    Etwas bewegte sich zu ihrer Linken, sie drehte sich um - und erstarrte zur Salzsäule.
    Vor ihr stand Jasper.

Kapitel 20
     
    Jasper warf ihr die restlichen Kieselsteine vor die Füße. Sie hatte Rhys erwartet. Das war keine große Überraschung. Zu wem hätte sie sonst rennen können?
    Trotzdem war der endgültige Beweis ihres Betrugs so schmerzhaft wie ein Boxhieb in den Magen. Er zog scharf die Luft ein.
    »Du hast also mit -Rhys gerechnet.« Er freute sich, dass seine Stimme ruhig klang. »Ich befürchte, Rhonwen, dass es dein Schicksal ist, von dem Kerl immer wieder enttäuscht zu werden.«
    Rhonwen wich einige Schritte zurück, ließ ihn aber nicht aus den Augen. Ihr langer Zopf hatte sich zur Hälfte aufgelöst, und Blätter und Zweige hatten sich in den dunklen Haaren verfangen. Ihr Rock war schmutzig und zerrissen, und sie hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit der vornehmen Dirne, die Josselyn aus ihr machen wollte. Doch Jasper fand sie wunderschön. Ein schönes Luder, das sein Vertrauen schändlich missbraucht hatte!
    Sie hatte ihn um den Finger gewickelt und zum Narren gehalten. Das würde ihm nie wieder passieren, schwor er sich. Und sie würde einen hohen Preis für ihren Betrug bezahlen!
    »Glaubtest du wirklich, so leicht aus Rosecliffe Castle entkommen zu können?« Er lachte höhnisch. »Mit mir schlafen und sich anschließend durch das Hintertor verdrücken - ein wirklich hübscher Fluchtplan, der leider nicht geklappt hat! «
    In Wirklichkeit hatte ihr Plan geklappt, aber sie brauchte nicht zu wissen, dass es ihr perfekt gelungen war, ihn hinters Licht zu führen. Er hatte ihr jedes Wort geglaubt als sie Süßholz raspelte und behauptete, es sich anders überlegt zu haben und seinen Heiratsantrag nun doch annehmen zu wollen. Sie war in seinen Armen so süß, so leidenschaftlich gewesen ... Wie hätte er auf die Idee kommen sollen, dass sie ihm nur etwas vorspielte? Er hatte es nicht einmal glauben wollen, als er aufwachte und sie nicht mehr neben ihm lag. Er hatte die ganze Burg nach ihr abgesucht und erst als er vor dem unverriegelten Hintertor stand, musste er sich mit der grausamen Wahrheit ihres Betrugs abfinden.
    »Du warst wirklich ein niedlicher Brocken«, fuhr er fort »aber ich habe unzählige solcher niedlichen Brocken vernascht und du warst nur ein weiterer Kosthappen.«
    Er sah mit Genugtuung, dass es ihm gelungen war, sie zu verletzen. Sie griff sich mit einer Hand an die Kehle, so als befürchte sie zu ersticken. Doch das vermochte seinen eigenen Schmerz nicht zu lindem. Trotzdem fuhr er höhnisch fort: »Er ist nicht hier. Dein Rhys wird dich nicht retten, und ich werde dich nicht gehen lassen. «
    »Warum nicht?« Ihre Stimme war dünn und zittrig. »Wenn ich dir so wenig -bedeute - warum lässt du mich nicht laufen?« Sie wirbelte auf dem Absatz herum und rannte los.
    Darauf war Jasper nicht vorbereitet gewesen, aber er nahm sofort ihre Verfolgung auf. Sie war flink wie ein Wiesel, doch er konnte allmählich den Abstand zwischen ihnen verringern, und mit einem riesigen Satz schaffte er es, sie bei der Taille zu packen. Aus dem Gleichgewicht gebracht stürzte sie mit einem schrillen Schrei zu Boden, gab den Kampf aber noch nicht auf, sondern schlug mit den Fäusten nach seinem Kopf und versetzte ihm Fußtritte, bis es ihm zu dumm wurde und er sie unter sich festnagelte.
    Von einer Sekunde auf die andere hörte sie auf, sich zu wehren. Sie lagen auf einem grünen Farnbett, eng umschlungen wie vergangene Nacht bei ihren Liebesspielen, doch jetzt konnte von Genuss keine Rede sein. Rhonwen stand die Furcht ins Gesicht geschrieben, und er selbst kochte vor Wut und hätte sie am liebsten erwürgt. Beide atmeten schwer, und Jasper gestand sich widerwillig ein, dass er sie trotz allem rasend begehrte. Verdammt, er hätte sie sogar geheiratet! Aber jetzt ...
    »Bitte lass mich gehen, Jasper«, bat sie leise. »Das Ende der Welt steht dicht bevor, hat Newlin gesagt. Bitte lass mich gehen.«
    »Das Ende der Welt?« Jasper schnaubte verächtlich. »Ein Sturm zieht auf, weiter nichts.«
    »Nein, nein!« Tränen traten ihr in die Augen. »Etwas ganz Schreckliches wird geschehen! Hör mir bitte zu.
    »Was

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