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Der Roman eines Konträrsexuellen

Der Roman eines Konträrsexuellen

Titel: Der Roman eines Konträrsexuellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emile Zola
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Sofa neben sich Platz nehmen, streichelte mich, lachte mit gezwungener Miene und sah mich mit so seltsamen Augen an, daß ich Angst bekam und gleichzeitig davon entzückt war. Ich wußte nicht, was ich sagen sollte, ich schämte mich und war rot wie eine Pfingstrose. Er drückte mir die Hände, nahm mich auf seine Knie, fing an, mich auf das Ohr zu küssen, wobei er mir so leise etwas zuflüsterte, daß ich es nicht verstand. Dann schwiegen wir beide, ich saß unbeweglich auf seinen Knien, während er fortfuhr, mir die Wangen und den Hals zu küssen. Ich fühlte mich vor Glück dem Tode nahe, denn nie hatte ich eine solche Wollust empfunden. Er erhob sich endlich, wobei er zu mir sagte: «Willst du? willst du?«, und er sprach diese Worte in so heiserem Tone, daß er mir fast Furcht einflößte. Ich antworte nicht, so verwirrt war ich.
    Er erhob sich plötzlich, verschloß die Tür, schloß auch die Fensterläden und kam dann zu mir zurück, der ich vor Verlangen, Scham und Furcht keuchte. Er entkleidete mich im Nu, während er mit seinen Händen über meinen ganzen Körper fuhr, zog mich bis auf Strümpfe und Stiefel aus, warf das Hemd beiseite und trug mich wie ein kleines Kind zu seinem Bett. Im Nu war auch er vollkommen nackt und lag neben mir, der ich wie in einem Traum befangen war und mir meiner Gedanken und Handlungen nicht mehr bewußt war.
    Er legte sich auf mich, keuchend und stöhnend, umfing mich so heftig mit seinen Armen, daß er mir fast den Atem nahm, und fing an, sich auf mir zu bewegen. Er hatte ein riesiges Glied, mit dem er mich aufs angenehmste liebkoste. Dabei leckte er an meinen Ohren, drang mit seiner Zunge in meinen Mund und streichelte meinen ganzen Körper mit seinen Händen. Mit gebrochener Stimme sagte er süße und törichte Dinge. Als er seinen Samen vergoß, überströmte er mich förmlich und hörte dabei nicht auf, sich zu bewegen, und stöhnte wie ein Stier. Unterdesen hatte auch ich eine große Menge Samen vergossen. Noch lange lagen wir erschöpft aufeinander, wie miteinander verschmolzen. Wir hatten Mühe, uns von einander loszumachen. Ich empfand in diesem Moment nicht mehr die geringste Scham, und auch er schien vollkommen glücklich zu sein. Vor Vergnügen und Befriedigung stieß er lange Seufzer aus.
    Als wir uns gewaschen und sorgfältig angekleidet hatten, sah ich mich im Spiegel; ich war betroffen von der seltsamen, fast erschreckenden Schönheit, die ich in diesem Augenblick besaß. Mein Gesicht war purpurfarben, meine Lippen rot wie Blut, meine Augen strahlten im schönsten Glänze. Ich war stolz auf mich und das Vergnügen, das ich gegeben, und auf das, das ich empfangen hatte. Ich empfand für den Hauptmann fast Dankbarkeit und betrachtete mich als ausschließlich ihm angehörend. Er nahm mir das Versprechen ab, ihn oft zu besuchen, was ich von ganzem Herzen tat. Ich hatte nie glänzendere und glücklichere Tage gehabt, und es war mir, als finge ich erst jetzt an zu leben.
    Danach habe ich ihn oft besucht. Wir speisten zusammen in einem Restaurant und schlossen uns dann für viele Stunden in seinem Schlafzimmer ein. Dieser Mann war ein wahrer Sartyr, und ich glaube nicht, daß es jemals, auch nicht in den schlimmsten Zeiten des römischen Reiches, einen Römer gegeben hat, der soviele Arten der Lust kannte oder erfand. Er sagte nämlich, alle Glieder seien dazu da, Lust zu bereiten, und wie er dachte, handelte er auch. Er dachte sich neue Stellungen aus, gemeinsame rhythmische Bewegungen, ungewöhnliche Verrenkungen. Ich kann gar nicht sagen, was er mir alles beigebracht hat.
    Als er mir alles gezeigt hatte, sagte er eines Tages zu mir: »Jetzt mußt du mir vollständig angehören, ich muß dich ganz und gar besitzen.« Nichts verlangte ich mehr, meine Natur trieb mich dazu, und ich lechzte danach, neue und geheime Wonnen kennenzulernen. Bald verstand ich, was er wollte, und diese Art erschien mir ganz natürlich und ich widersetzte mich nicht. Er hatte eine so vollkommene Hingabe von meiner Seite nicht erwartet und gab seiner Freude darüber lebhaften Ausdruck. Er sagte mir, ich sei sein Schatz und er liebe mich so sehr und wolle mir das größte Vergnügen verschaffen, das ich je gekannt hätte. Mit Bangen sah ich auf sein riesiges, voll erigiertes Glied, das er mit einer Creme einschmierte. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie dieses gewaltige Ding in meinen weichen, zarten Körper eingeführt werden könnte. Auch mich cremte er ein, und ich erduldete es voller

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