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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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Monate nach dem Mondkalender.« Er grinste. »Der nächste beginnt also in zwei Wochen. Es ist der Wonnemonat Mai.«
    »Jesu, Herr des Himmels und Retter der Menschheit! Ihr seid nicht gerade billig.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Meine Männer sind sehr, sehr gut. Wir haben viele Jahre auf dem Kontinent gearbeitet und sind erst vor Kurzem nach Albia zurückgekehrt. Und jetzt braucht Ihr uns. Ihr hättet uns schon vor einem Jahr gebraucht. Ich mag ein harter Mann sein, Mylady, aber sollten wir nicht darin übereinstimmen, dass keine Schwester mehr so wie Hawisia sterben darf? Ja?« Er beugte sich vor, um den Vertrag zu besiegeln, hielt den Weinbecher zwischen seinen Händen, und plötzlich ermüdete ihn das Gewicht seiner Rüstung, während sein Rücken schmerzte.
    »Ich bin sicher, Ihr werdet den Satan recht anziehend finden, wenn Ihr ihn kennenlernt«, sagte sie leise. »Und ich bin sicher, dass Euer Interesse an den Hawisias dieser Welt wie Schnee unter dem Sonnenschein schmelzen wird, wenn Ihr keine Bezahlung erhaltet.« Sie schenkte ihm ein dünnlippiges Lächeln. »Es sei denn, Ihr könnt sie küssen. Doch selbst dann bezweifle ich, dass Ihr lange bei ihnen bleiben würdet – oder sie bei Euch.«
    Er runzelte die Stirn.
    »Für jedes Gehöft, das von Euren Männern beschädigt wird, ziehe ich den Preis für eine Lanze ab«, sagte sie. »Für jeden meiner Männer, der bei einem Tumult verletzt wird, und für jede Frau, die sich bei mir über Eure Männer beschwert, ziehe ich den Preis für einen Korporal ab. Wenn auch nur eine einzige meiner Schwestern von Eurer Satansbrut verletzt oder beleidigt wird, wenn auch nur eine lüsterne Hand auf sie gelegt oder eine unschickliche Bemerkung über sie gemacht wird, werde ich Euren Lohn abziehen. Abgemacht? Schließlich sind Eure Männer angeblich ja so diszipliniert«, sagte sie mit eisiger Verachtung in der Stimme.
    Sie mag mich wirklich, dachte er. Trotz allem. Er war eher an Menschen gewöhnt, die ihn nicht mochten. Und er fragte sich, ob sie ihm vielleicht Amicia geben würde. Schließlich hatte sie die wunderschöne Novizin dorthin befohlen, wo er sie hatte sehen können. Wie berechnend war diese alte Hexe wohl? Sie schien von der Art zu sein, die ihn mit mehr als nur mit Münzen lockte – aber er hatte sie bereits mit seiner Bemerkung über Schwester Hawisia pikiert.
    »Was ist Euch der Verräter wert?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht an Euren Verräter«, sagte sie und deutete auf das Emailleblatt, das auf einem hölzernen Tablett neben ihr lag. »Ihr tragt dieses schändliche Ding mit Euch herum, um Narren zu hintergehen. Aber ich bin kein Narr.«
    Er zuckte die Achseln. »Mylady, Euch sei unbenommen, dass Eure Abneigung gegen meinesgleichen Euer Urteil beeinträchtigt. Aber denkt einmal nach: Warum sollte ich Euch in dieser Hinsicht belügen? Wie viele Leute hätten sich auf diesem Gehöft befinden sollen?«, fragte er.
    Sie begegnete seinem Blick – es machte ihr nichts aus, und das freute ihn. »Sieben Konventualinnen hätten auf dem Feld arbeiten sollen«, gab sie zu.
    »Wir haben Eure Schwester und sechs weitere Leichen gefunden«, entgegnete der Hauptmann. »Das ist doch eindeutig, Äbtissin.« Er trank noch ein wenig Wein. »Einer fehlt, aber niemand hätte entkommen können. Niemand.« Er machte eine Pause. »Einigen Eurer Schafe sind Zähne gewachsen. Und sie wollen nicht länger zu Eurer Herde gehören.« Plötzlich kam ihm ein Gedanke. »Was hat eigentlich Schwester Hawisia dort gemacht? Sie war doch eine Nonne des Konvents und keine Arbeiterin, oder?«
    Sie holte tief Luft. »Also gut. Wenn Ihr beweisen könnt, dass es einen – oder mehrere – Verräter gibt, werdet Ihr eine Belohnung erhalten. Ihr müsst darauf vertrauen, dass ich Euch gerecht behandeln werde.«
    »Und Ihr müsst wissen, dass sich meine Männer schlecht benehmen werden. Es ist Monate her, seit sie bezahlt wurden, und es ist noch länger her, dass sie an einem Ort waren, wo sie das hätten ausgeben können, was sie nicht eingenommen haben. Meine Anweisung zur Disziplin bezieht sich nicht auf Schlägereien in Tavernen oder lüsterne Bemerkungen.« Er versuchte ernst zu wirken, aber sein Herz sang vor Freude über die Arbeit und das Gold, das die Truppe erhalten würde. »Doch Ihr könnt darauf vertrauen, dass ich mein Bestes tun werde, damit Zucht und Ordnung aufrechterhalten bleiben.«
    »Vielleicht solltet Ihr mit gutem Beispiel vorangehen?«, meinte

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