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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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zu wirken, aber er hatte ihn bei anderen stets sehen können.
    Der alte Mann streckte die Finger in Richtung des Dämons aus.
    Dieser schien in wechselnden Farben zu pulsieren – alle Zuschauer stöhnten – und löste sich dann in Sand auf.
    In recht wenig Sand.
    »Elfenwerk«, sagte Harmodius. »Etwas hat seine Verwesung unterbrochen, als es gestorben ist.«
    Es war deutlich zu sehen, dass sie nichts verstanden. Harmodius zuckte mit den Schultern. »Macht euch keine Gedanken«, sagte er. »Ich spreche bloß mit mir selbst.« Er lachte. »Meister Kaufmann, ich würde gern ein Wort mit Euch wechseln.«
    Random folgte dem Magus ein paar Schritte fort von den Wagen. Hinter ihnen ritt der alte Bob in voller Rüstung herbei. Der Vergolder zeigte seine Zeichnung, und plötzlich erstarrte Bob.
    »Ich habe zwei oder drei von ihnen in den letzten drei Tagen getötet«, sagte Harmodius. »Das ist sehr schlecht. Ich bitte im Namen des Königs um Eure Hilfe. Aber ich warne Euch, denn es wird gefährlich werden. Sogar außerordentlich gefährlich.«
    »Welche Hilfe begehrt Ihr?«, fragte Random. »Und was gebt Ihr dafür? Verzeiht mir, Mylord. Ich weiß, dass der ganze Hof glaubt, meinesgleichen lebe nur für Gold. Aber das stimmt nicht. Dennoch, par dieu, Messire, ich habe das gesamte Vermögen mehrerer Männer in diesen Wagen. Und vor allem auch mein eigenes.«
    Harmodius nickte. »Ich weiß. Aber es gibt ohne Zweifel einen Übergriff – vielleicht sogar eine Invasion – der Wildnis. Die Dämonen sind die kostbarsten und mächtigsten Verbündeten des Feindes. Ich hatte es als erschreckend angesehen, dass ich einem von ihnen begegnet bin. Zwei bedeuteten, dass wir beobachtet werden und eine fremde Streitmacht hinter uns liegt. Aber drei … das ist undenkbar. Trotzdem bitte ich Euch, einen Boten zum König zu schicken. Sofort. Und zwar einen Eurer besten Männer. Und wir müssen weiter nach Norden ziehen.«
    Random nickte.
    »Ich habe keine Ahnung, ob der König Euch den Wert dieser Karawane garantieren wird«, sagte er. »Was ist sie denn wert?«
    »Sechzigtausend Goldnoble«, sagte Random.
    Harmodius sog hörbar die Luft ein, dann lachte er.
    »In diesem Fall kann ich Euch versichern, dass der König sie Euch nicht ersetzen wird. Gütiger Christus, Mann, wie könnt Ihr einen so großen Wert in die Wildnis führen?« Harmodius lachte noch einmal.
    Random zuckte die Achseln. »Wir haben vor, das Getreide von mindestens tausend Bauernhöfen zu kaufen«, sagte er. »Und Fleisch von den Hochländern – vielleicht tausendfünfhundert Tiere, die für den Markt gemästet werden. Und Bier, Wein, Tierhäute von Hirsch, Biber, Hase, Otter, Bär und Wolf – ein Jahreswert für jeden Kürschner in Harndon. So ist es nun einmal auf dem nördlichen Jahrmarkt, und dabei ist die Wolle noch gar nicht eingerechnet worden.«
    Harmodius schüttelte den Kopf. »Ich habe noch nie über den Wert all dieser Dinge nachgedacht«, sagte er. »Oder falls ich es doch einmal getan haben sollte, habe ich es wieder vergessen.«
    Random nickte. »Eine halbe Million Goldnoble. Das ist der Gesamtwert des nördlichen Jahrmarkts.«
    »Ich wusste gar nicht, dass so viel Gold in der Welt ist«, kicherte Harmodius.
    »Das ist es auch nicht. Deshalb haben wir Helme, Armbrüste, feine Weine, Goldschmiedearbeiten und hübsche Ringe und weitere Schmuckwaren – auch Trauben und Datteln und Olivenöl und alle anderen Erzeugnisse, die der Norden nicht hat. Wir handeln . Und das ist auch der Grund, warum meine Karawane durchkommen muss.«
    Harmodius warf einen Blick auf die Berge, die am fernen Horizont sichtbar waren. »Darüber habe ich noch nie nachgedacht«, sagte er. »Und jetzt, wo ich es tue, erscheint mir das Ganze sehr – verwundbar.« Er sah sich um. »Was passiert, wenn es keinen Jahrmarkt gibt?«
    Random hatte diesen Gedanken in den letzten beiden Tagen schon mehrfach gehabt.
    »Dann hat Harndon kein Rindfleisch und bekommt sein Getreide nur von den eigenen Ländereien. Damit wird es keine Felle für Kleidung und Hüte, keinen Honig für das Brot sowie weniger Bier und Met in jedem Haus geben. Und der König nimmt weniger Steuern auf die Handelsgüter und auch aus dem Stapelrecht für die Wolle ein. Das einfache Volk wird hungern. Im Osten werden diejenigen Kaufleute, die sonst unsere Wolle gekauft haben, bankrottgehen. Die meisten Geldverleiher in Harndon würden ebenfalls bankrottgehen, und Hunderte Lehrlinge verlieren ihre Anstellung.« Er zuckte die

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