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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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bin eine Novizin in diesem Konvent. Ich bin nicht deine Geliebte. Bitte lass mich gehen.«
    »Warum?«, fragte er und packte ihren Arm mit stählernem Griff. Er tat ihr weh.
    »Lass mich gehen«, sagte sie erneut. »Oder du bist kein Ritter.«
    »Dann bin ich halt kein Ritter. Warum? Warum hast du es dir so plötzlich anders überlegt?« Er beugte sich zu ihr. »Ich hingegen bin mir treu geblieben.«
    Sie hatte gar nicht mit ihm reden wollen. Sie biss sich auf die Lippe und sah sich nach einem Wunder um. In der Gestalt Schwester Mirams. Oder der Äbtissin. »Hast du nichts zu tun? Niemanden zu retten? Keine Befehle zu geben?«, fragte sie. »Warum gehst du nicht los und schützt die Gehöfte?«
    »Das ist ungerecht!«, sagte er und ließ ihren Arm los. »Niemand beobachtet uns. Das wüsste ich.« Er zuckte die Achseln. »Die Gehöfte kann ich nicht mehr schützen. Außerdem bin ich lieber hier bei dir.«
    »Willst du, dass auch das meine Seele belastet? Dass ich nicht nur mein Gelübde breche, sondern sogar die Festung in Gefahr bringe?«
    Er schenkte ihr ein böses Lächeln. »Bei anderen Mädchen funktioniert es«, sagte er.
    »Ich vermute, es funktioniert immer.« Sie reckte das Kinn so hoch wie möglich. »Aber ich habe mich entschieden, nicht deine Hure zu sein, Hauptmann. Ich kenne nicht einmal deinen Namen. Mädchen wie ich erfahren aber nie den Namen des großen Herrn, der sich ihnen zwischen die Beine schiebt, nicht wahr? Doch ich sage nein. Du hast keine Angst vor Jesus, und du hast keine Angst vor der Äbtissin. Also kann ich dich nicht in ihrem Namen anflehen. Aber bei Gott, ich kann mich selbst beschützen. Wenn du noch einmal die Hand auf mich legst, werde ich dir sehr wehtun.«
    Er sah sie an.
    Tränen standen in seinen Augen, da zögerte sie noch einmal. Aber sie hatte ihre Entscheidung getroffen und würde nicht mehr davon abweichen. Sie ging davon und schaute nicht zurück.
    Es war schwer für sie zu sagen, warum sie so wütend war. Es war ebenso schwer für sie zu sagen, warum sie wegging. Aber er war nicht für sie bestimmt, auch wenn sie das Gefühl hatte, dass ihre Seele aufschrie, als sie die Stufen hinunterstieg.
    Trotz seines Blicks und der Qualen, die sich auf seinem Gesicht zeigten.
    Lissen Carak · Harmodius
    Harmodius.
    Er konnte es nicht verhindern. Wenn zwei Personen durch die Macht miteinander verbunden waren, dann galt dieses Band für immer. Er konnte Thorn nicht ausblenden, aber er konnte ihn abschirmen.
    Harmodius.
    Das heißt, er konnte ihn größtenteils abschirmen.
    Harmodius saß mit überkreuzten Beinen unter einem uralten Apfelbaum, der allein in einem Steinkreis mitten auf der Brustwehr stand. Es war ein wunderschöner Baum in voller Blüte, und er duftete nach Macht. Der Platz darunter war der richtige Ort, diese Macht abzuschöpfen, die hier wie aus einer Quelle hervortrat. Irgendwo unter seinen Füßen befand sich die Quelle. Sie erschien ihm weder grün noch golden. Sondern war einfach da .
    Harmodius trank so viel davon, wie er wagte.
    Harmodius.
    Wäre es wirklich schlimm, mit seinem früheren Meister zu sprechen?
    Es war gefährlich. Wenn er die Verbindung öffnete, könnte Thorn versuchen, ihn mit schierer Macht zu überwältigen.
    Doch als er hier auf der breiten Bank unter dem Apfelbaum saß, wollte er einfach nicht glauben, dass Thorn in der Lage war, ihn zu überwältigen, bevor er die Verbindung wieder eindämmte. Er war nicht so wie jener Junge. Der Junge …
    Zur Hölle damit.
    Hallo, Richard.
    Ich wusste, dass du antworten würdest.
    Es muss sehr befriedigend sein, immer recht zu haben.
    Sei nicht so gehässig, Harmodius. In der letzten Nacht hast du mir wehgetan. Du bist sehr mächtig geworden.
    Ich habe deinen sterblichen Körper bei Chevin getötet, alter Mann.
    Ja. Aber ich wusste, wie ich damit umzugehen hatte. Und ich habe mich dabei natürlich selbst übertölpelt. Darin lag eine Andeutung von Selbstgefälligkeit. Wie war meine Welt der Spiegel, Junge?
    Harmodius dachte kurz nach. Sehr raffiniert, du Bastard. Wie hast du die Geister an die Katzen gebunden?
    Wie schön es doch ist, mit einer klugen Person zu sprechen. Du hast also gelernt, deinen Körper zu verlassen? Ah! Ich sehe, du bringst es noch nicht fertig. Bemerkenswert.
    Harmodius glaubte nicht, dass er seiner Sache durch Ehrlichkeit schaden konnte. Nicht mehr als durch den Kontakt zu Thorn. Warum kämpfst du hier?, fragte er. Muss dieser Krieg wirklich sein?
    Harmodius! Das klingt aber gar

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