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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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als würde man Kinder töten«, bemerkte Ser George.
    Der ganze Himmel war rosarot. Ein weiterer Felsbrocken prallte links von ihnen auf die Erde.
    »Glaubt Ihr wirklich, wir können standhalten?«, fragte Ser George.
    »Ja«, ächzte der Hauptmann. Er hatte eine Schnittwunde an der Schulter davongetragen und spürte, wie sich das Blut mit seinem Schweiß mischte. Ich muss lernen, mich selbst zu heilen. Warme Feuchtigkeit tröpfelte an seiner Seite herunter.
    Warum? Warum hat sie mir den Rücken zugewandt?
    Er verzog das Gesicht.
    »Das wäre doch etwas«, meinte Ser George.
    »Ja«, mühte sich der Hauptmann zu sagen.
    Toby hatte den Angriff der Irks unbewaffnet und ungerüstet überlebt. Er war einfach davongelaufen. Jetzt aber war er zurück.
    »Ich habe etwas zu essen«, sagte er.
    Seine kleine Tasche war mit Fleisch, Brot und gutem Rundkäse angefüllt. Pampes Soldaten fielen darüber her wie Aasfresser über einen Kadaver. Ein Dutzend Mal wurde ihm anerkennend auf die Schulter geklopft. Für sich selbst hatte er eine Fleischpastete mitgebracht. Das schien seine Lieblingsspeise zu sein.
    Pampe ging zwischen ihnen umher. »Trinkt Wasser«, sagte sie, als ob sie Kinder wären, und wandte sich an den Hauptmann. »Glaubt Ihr, sie werden es noch einmal versuchen?«, fragte sie.
    Der Hauptmann zuckte mit den Achseln, doch das Gewicht seiner Rüstung und die Schmerzen in der Schulter unterdrückten die Bewegung fast vollständig. So fuhr nur sein Kopf auf und ab. »Ich habe keine Ahnung.« Er atmete tief durch. Sein Brustpanzer schien plötzlich zu klein zu sein, er konnte nicht genug Luft holen. Der Rauch brannte ihm in der Lunge.
    Es war nur eine sehr kleine magische Anstrengung, aber er sah es sofort, als er die Mühe auf sich nahm. Es war heimtückisch.
    Die Luft war voller Gift. Er konnte nicht einmal erkennen, woher es kam.
    Pampe hustete.
    Harmodius!, rief er.
    Ich sehe es, mein Junge.
    Unternehmt etwas!, rief der Hauptmann stumm.
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    Seinen Ruf vernahm sie ebenso deutlich wie seine Angst.
    Sie arbeitete gerade an Syms Rücken, fuhr mit den Händen an den Rändern der Peitschenwunden entlang und versuchte, einige der tieferen zu heilen. Die Gedanken des Hauptmanns halfen ihr nicht gerade dabei, sich zu konzentrieren.
    Instinktiv streckte sie ihre Fühler aus. Es war in der Luft. Gift. Sie las es in seinen Gedanken.
    Sie schmeckte die Luft durch seinen Mund und spürte sie durch seine Lunge.
    Sie war in ihm.
    Dann warf er sein Tor zu.
    Sie stand über Sym und hatte die Hände zu Fäusten geballt und zitterte.
    Hauptmann!, rief sie stumm.
    Er reagierte.
    Es ist ein Entheilen. Ein Fluch.
    Sag es mir.
    Du kannst es nicht bannen. Du kannst es nur heilen.
    Eine andere Stimme. Der Magus. Ich verstehe! Ein guter Gedanke, junge Frau.
    Nun war es an ihr, ihre Verteidigung zu aktivieren. Hinaus! Sie sagte es sowohl in Gedanken als auch laut.
    Sym sah sie an.
    »Nicht du, Dummerchen«, murmelte sie.
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    Der Hauptmann spürte, wie sich das Gift in der Luft immer mehr konzentrierte, und er hatte keine Ahnung, was man dagegen tun konnte. Aber nun, da sie es ihm gezeigt hatte, sah er es.
    Ein Fluch.
    Die physische Manifestation eines Fluches.
    Er ging in seinen Turm. »Ich brauche Hilfe«, sagte er zu seiner Lehrerin.
    Sie lächelte. »Du kannst mich alles fragen«, sagte sie.
    »Ein Fluch. Ein physischer Fluch – Gift in der Luft.« Er trat an die Tür seines Turmes.
    »Er wartet darauf, dass du sie öffnest«, sagte sie.
    »Ich glaube, er ist gerade beschäftigt, und viele Menschen werden sterben, wenn ich nichts unternehme.« Er griff nach der Tür.
    »Wenn er physisch ist, können wir ihn vielleicht auch auf physischem Weg entfernen«, sagte Prudentia und lächelte traurig. »Ich selbst weiß nichts über das Heilen.«
    »Das ist ein guter Gedanke.« Er betrachtete seine Symbole. »Wind«, sagte er.
    »Ja«, pflichtete Prudentia ihm bei.
    Er sprach die Namen aus. »Heiliger Georg, Zephyr, Steinbock«, sagte er, und die Symbole rotierten still.
    Er berührte die Tür.
    Zwar vermochte er den Feind zu spüren, aber er öffnete sie trotzdem.
    Und warf sie sofort wieder zu.
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    Der Wind kam ohne Vorwarnung auf. Zuerst war es eine heftige, kühlende Brise und dann ein gewaltiger Sturm, der aus dem Osten kam.
    Pampe holte zitternd Luft.
    »Halt dir einen Schal vor das Gesicht!«, rief der Hauptmann. »Oder irgendwas anderes!«
    Der Wind bewegte das

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