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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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Hauptmann.
    Der Prior beugte sich vor. »Wenigstens seid Ihr interessiert. Wohin führt Euch Euer nächster Vertrag?«
    Der Hauptmann lehnte sich zurück »Nach Morea. Eine Rebellion und ein verrückt gewordener Magus.« Er sah aus dem Fenster. »Was werdet Ihr mit diesem Ort hier tun?«
    »Ich werde für eine Weile Truppen hier stationieren. Ich gehe nicht gern von hier weg. Ich werde allen Familien, die dableiben und die Gehöfte wieder aufbauen, eine Entschädigung und die Befreiung vom Zehnten gewähren. Und auch ich werde rekrutieren. Südlich des Flusses gibt es bestimmt zweitgeborene Söhne, die nach Ackerland Ausschau halten. Ich werde sie herbringen.«
    »Das wird ein Vermögen kosten«, wandte der Hauptmann ein.
    »Mir steht ein Vermögen zur Verfügung«, entgegnete der Prior und beugte sich vor. »Und Ihr habt die Macht.«
    Der Hauptmann zuckte die Achseln.
    Der Prior schüttelte den Kopf. »Eure Macht kommt aus der Wildnis. Ich habe es gesehen.«
    Abermals zuckte der Hauptmann die Achseln.
    Nun nickte der Prior. »Also gut. Aber wenn Ihr jemals darüber reden wollt, solltet Ihr wissen, dass viele Ritter unseres Ordens die Wildnis kennen. Wir wissen mehr darüber, als Ihr Euch vorstellen könnt.«
    Der Hauptmann trank den Rest seines Weins, stand auf, wurde vom Prior umarmt und hielt still, als ihn der Mann segnete.
    »Wollt Ihr mir nicht sagen, warum Ihr Gott den Rücken zugekehrt habt?«, fragte der Prior.
    Der Hauptmann sah ihn an, lächelte und schüttelte den Kopf. »Ihr habt mir angeboten, mich zu einem Ritter Eures Ordens zu machen …«, sagte er.
    »Dieses Angebot besteht weiterhin«, sagte der Prior.
    »Das weiß ich sehr zu schätzen«, erwiderte der Hauptmann.
    »Euer Bruder hat mir ebenfalls eine Absage erteilt«, bemerkte der Prior.
    Der Hauptmann nickte. »Gawin reitet mit mir nach Osten«, sagte er.
    Er verließ die Kommandantur und stieg die steinernen Stufen hin unter. Ein Diener mit de Vraillys Wappen auf dem Umhang stand am Fuß der Treppe und hielt die Zügel eines wundervollen Schlachtrosses, das gewaltig wirkte und so grau wie Stahl aussah. Der Hauptmann ver spürte nicht die geringste Notwendigkeit, sich vom König zu verabschie den. Oder von der Königin. Und auch nicht von ihrem neuen Favoriten, dem Captal de Ruth, der schon als der Sieger von Lissen bekannt war.
    Stattdessen begab er sich zum Krankensaal, stieg die Treppe dorthin hinauf und trat an Meister Randoms Bettstelle. Drei örtliche Bauern und Meister Johne le Bailli befanden sich bei ihm.
    »Einen Augenblick, gute Herren!«, rief Meister Random. »Dieser würdige Ritter hier hat das Vorrecht auf meine Zeit. Verdammt sei mein Fuß«, sagte er, als er versuchte, sich im Bett umzudrehen. »Wie kann etwas, das gar nicht mehr da ist, so wehtun?«
    Der Hauptmann umarmte den Händler. »Ihr seht besser aus.«
    »Es geht mir auch wirklich besser, mein Freund. Diese wundervolle junge Dame hat ihren Geist in mich eingegossen, und ich fühle mich nun um zwanzig Jahre jünger.« In seinen Augen glitzerte es. »Auch wenn meine gute Frau sagen würde, dass das nur dem Geschäft zuzuschreiben ist, das ich soeben mit diesen ehrenwerten Herren abgeschlossen habe.«
    Der Hauptmann sah die Männer an. Meister Johne hatte sich sehr gut gegen den Feind geschlagen, und jeder anwesende Bauer hatte einen Speer oder eine Axt geführt. Der Hauptmann kannte ihre Namen: Raimond, Jacques, Ben Carter und der junge Bartholomew Lanthorn, der ein Schurke, aber auch ein erfolgreicher Bauer war.
    »Er hat die ganze Getreideernte gekauft«, erklärte Johne le Bailli und grinste.
    Der Hauptmann sah sich um. »Natürlich – sie ist in den Kellergewölben eingelagert.«
    »Alles wurde ein wenig durcheinander gebracht«, bemerkte Random. »Aber Getreide ist Getreide, und der Bedarf flussabwärts – der Preis, wenn sie dort von dieser Schlacht und dem Niederbrennen der Gehöfte erfahren …«
    »Wie wollt Ihr sie transportieren?«, fragte der Hauptmann aus Höflichkeit.
    »Mit Booten!«, antwortete Random. »Alle Boote, die die Königin hergebracht haben, gehören inzwischen mir.«
    Der Hauptmann schüttelte den Kopf. »Das ist ein gelungener Schachzug, mein Freund. Er wird Euch sehr reich machen.«
    »Es wird meine Verluste ausgleichen, und vielleicht bleibt sogar etwas übrig«, meinte Meister Random mit einem Lächeln. »Kommt, und trinkt mit mir.«
    »Darf ich selbst etwas Geschäftliches mit Euch besprechen?«, fragte der Hauptmann.
    Random nickte.

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