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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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Nordstraße führte in die Berge, an der Herberge von Dormling vorbei und schließlich zu den Seen und der großen Mauer.
    An jenem Abend legte der Hauptmann während des Essens in seinem Zelt eine Karte auf den Tisch. »Jehannes, du führst die Truppe ostwärts nach Morea. Such uns ein sicheres Lager. Ich werde in zehn Tagen zu dir stoßen.«
    Jehannes machte ein langes Gesicht und sah Tom Lachlan an. »Wenn das so wichtig ist, warum gehen wir dann nicht alle zusammen?«
    Tom lachte. »Weder statten wir einer Dame einen Besuch ab, noch räuchern wir ein Räubernest aus, Jehannes. Wir suchen den Wyrm auf.«
    Der Hauptmann beugte sich über den Tisch. »Der Wyrm ist eine Kreatur der Wildnis. Eine Macht wie Thorn. Und die Truppe wird ihn gewiss nicht beeindrucken.«
    Er ist nicht wie Thorn, sagte Harmodius in seinen Gedanken.
    Jehannes schüttelte den Kopf. »Das gefällt mir nicht.«
    »Einwand entgegengenommen«, sagte der Hauptmann.
    Tom setzte sich zurück und legte die gestiefelten Füße auf einen der Schemel des Hauptmanns. »Ah. Ich kann die Berge schon riechen.«
    Ranald nickte. »Irgendwann müssen wir einmal über die Herde sprechen«, sagte er.
    Tom nickte.
    Der Hauptmann sah Ser Alcaeus an. »Wir werden nicht lange fort sein«, bemerkte er. »Jehannes wird mit jedem Notfall fertig.«
    Der moreanische Ritter hob eine Braue. »Ich hatte auch nichts anderes angenommen, Messire«, sagte er, »aber ich werde Euch begleiten.«
    Ranald schüttelte den Kopf. »Ich will Euch nicht beleidigen, aber warum habt Ihr das vor?«
    Der Moreaner zuckte die Achseln und kräuselte seinen Schnauzbart. »Ich will eine Heldentat vollbringen«, gestand er ein. »Ich möchte einen Drachen sehen.«
    Der Hauptmann lächelte.
    Als die Wagen der Truppe wieder rollten, lenkte der Hauptmann sein anmutiges Reitpferd in den Schatten einer großen Eiche und sah seinen Leuten nach. Die Männer salutierten ihm. Am liebsten hätte er geweint.
    Da war Bent, der zusammen mit Langpfote ritt; hinter ihm befanden sich Ohnekopf und Cuddy. Sie lachten, als sie an ihm vorbeikamen, und alle schenkten ihm ein Lächeln und nickten ihm zu. Hinter ihnen kamen die jüngeren Männer. Tippit stritt sich mit Ben Carter und Kanny über irgendetwas. Sie hörten damit auf, als sie ihn sahen, und salutierten. Ben Carter zog zwar sein Schwert, schien deswegen aber sogleich verlegen zu werden.
    Dan Favor ritt mit Ser Milus und Francis Atcourt, der gerade eine besondere Turniertechnik erklärte, indem er einen Spazierstock benutzte, den er sich unter den Arm geklemmt hatte.
    Und viele, viele Weitere folgten: Soldaten, Diener, Knappen, Bogenschützen. Fuhrleute, Schneider, Huren und Näherinnen.
    Pampe – jetzt Ser Alison Graves – brachte ihr Pferd dazu, sich kurz aufzubäumen, und entbot ihm einen prächtigen Salut. Und am Ende der Kolonne umarmte die Näherin Meg ihren Mann und ritt auf ihrem Esel aus der Reihe und auf den Hauptmann zu. »Wenn Mylord erlauben«, sagte sie.
    »Dein schüchtern gesenkter Blick ist an mich verschwendet«, sagte er.
    »Ich würde Euch gern begleiten«, erwiderte sie.
    Er rollte mit den Augen. »Warum willst du dir das antun?«, fragte er sie. »Viele Tage auf dem Boden schlafen und nur schlechtes Essen bekommen?«
    In seinem Kopf sagte Harmodius: Ausgezeichnet.
    Als die Kolonne vorbeigezogen war, richtete Ranald den Kopf seines Pferdes nach Norden aus. »Ich weiß nicht, wo Ihr heute Nacht schlafen werdet, Hauptmann«, begann er, »aber ich werde in der Herberge von Dormling sein.« Zu Meg sagte er: »Das ist etwas bequemer als der kalte, harte Erdboden.«
    Die Herberge von Dormling · Der Rote Ritter
    Der Wirt trat in den Hof, und seine Augen waren so groß wie frisch geprägte Münzen. Seine Männer hatten auf den Mauern Stellung bezogen, während das Tor einladend offen stand.
    Sein Blick ging an Ranald vorbei, der die Rüstung eines Ritters sowie einen roten Umhang trug. Er nickte dem Hauptmann zu. »Ihr seid hier willkommen, Messire. Ihr werdet nur das Beste erhalten, und das zu vernünftigen Preisen.«
    »Erkennst du deine eigenen Verwandten nicht mehr?«, knurrte Ranald.
    Unter dem lauten Klappern seiner Rüstung stieg Tom ab. »Ich habe gehört, dass mein Bruder deine Sarah geheiratet hat«, sagte er.
    Die Augen des Wirts wanderten hin und her. »Bei Gott!«, rief er.
    Tom umarmte ihn wie ein Bär.
    »Wir alle dachten, ihr alle … wäret tot«, sagte der Wirt.
    »Noch nicht, du Bastard«, brummte Tom.
    Er sah an dem Wirt

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