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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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Wildbuben den Pfad entlanggetrieben, fünfzig Irks überwunden und einen Außenposten von Kobolden vernichtet, die nach dem Essen ein kleines Nickerchen gehalten hatten.
    Er erstickte den Aufruhr, indem er den ersten Irk, der an ihm vorbeikam, auf eindrucksvolle Weise tötete. Die Kreatur explodierte in grünem Feuer. Brennendes Fleisch regnete auf die anderen herab. Der Magus hob die behaarten Arme, und der Aufruhr erstarb.
    »Ihr Narren!«, brüllte er sie an. »Das sind weniger als fünfzig Gegner!« Er wünschte, er hätte seine Dämonen bei sich, aber sie streiften bereits durch Albinkirk. Seine Lindwürmer waren zwar in der Nähe, aber eben nicht nahe genug. Er ließ seinen gesamten Willen in zwei der goldenen Bären einfließen und sandte seine Streitkräfte den Hügel hinauf und hinter den Angreifern her. Seine Geschöpfe der Wildnis waren im Wald wesentlich wendiger als die Menschen. Auf ihrem eigenen Territorium waren die Bären schneller als Pferde.
    Einer der Kobold-Häuptlinge stand neben ihm; sein milchweißes Gewand erglühte in der untergehenden Sonne.
    »Sag deinem Volk, es wird ein Festmahl geben. Alles, was sie fangen, gehört ihnen.«
    Exrech salutierte mit seinem Schwert und stieß eine Dampfwolke aus. Halb bestand sie aus Macht, halb aus Duft. Und dann war er verschwunden, rannte mit flinken Gliedern den Hang hoch, während ihm die Kobolde wie eine braune Welle folgten.
    Westlich von Lissen Carak · Der Rote Ritter
    Der Hauptmann versuchte, der Letzte zu sein, und schob seine erlahmenden Knappen mittels reiner Willenskraft vor sich her. Doch die schwächeren unter ihnen waren bereits völlig erschöpft. Einer, der ein wenig dicker war, als er eigentlich sein sollte, hielt plötzlich den schweren Atem an.
    Der Feind war nur noch fünfzig Schritte entfernt. Und kam mit jedem Herzschlag näher.
    »Lauf!«, brüllte Tom.
    Der Junge übergab sich, warf einen Blick nach hinten und erstarrte.
    Ein Kobold blieb stehen und feuerte einen Pfeil auf ihn ab.
    Der Junge schrie auf, fiel in sein eigenes Erbrochenes und trat aus.
    Tom warf sich den zuckenden Jungen über die Schulter und rannte weiter. Sein Schwert zuckte vor, erwischte einen Irk oberhalb des Knies, und das Wesen kreischte auf und fiel, während es sich die Wunde mit beiden Händen festhielt.
    Der Hauptmann blieb stehen. Sie versuchten, ihn zu umzingeln. Er stieß auf den Nächsten ein und durchbohrte ihn, trug zwei Hiebe gegen seine Beinschienen davon. Und plötzlich hatte es doch etwas genützt, sie den ganzen Nachmittag hindurch getragen zu haben.
    Innerhalb weniger Augenblicke waren es Hunderte von Kobolden. Sie schienen in erschreckender Anzahl geradezu aus dem Boden hervorzuquellen, bewegten sich wie Ameisen und bedeckten den Waldboden genauso schnell, wie er selbst zurückweichen konnte. Ihre gepanzerten Köpfe reichten ihm kaum bis zum Gürtel.
    Hinter ihm hörte er Trompetenschall und Cuddys Stimme so klar und deutlich wie bei einer Parade: »Spannen! Und – Feuer!«
    Der Hauptmann war noch auf den Beinen, aber in seinem linken Oberschenkel spürte er einen stechenden Schmerz. Dort hatte ein Kobold versucht, die Zähne in sein Fleisch zu graben, und seine Beine waren durch den Druck der Kreaturen fast unbeweglich geworden. Doch nun griff etwas durch den Äther nach seiner Seele.
    Er geriet in Panik.
    Und konnte nichts sehen. Die braunen Kobolde waren überall, klammerten sich so sehr an ihn, dass er nicht mehr kämpfen konnte, sondern nur noch versuchen, auf den Beinen zu bleiben. Der Druck des Phantasmas lag immer schwerer auf seiner Seele.
    Dann hörte er durch den Helm und auch durch seine Angst hindurch das Zischen von Kriegspfeilen; es klang wie das Niedergehen von heftigem Eisregen.
    Die Pfeile trafen.
    Drei von ihnen trafen den Hauptmann.
    Westlich von Lissen Carak · Thorn
    Thorn blieb auf dem Hügelkamm stehen und beobachtete die letzten Augenblicke der Feinde. Die Kobolde waren nicht so schnell wie die Irks, die bereits angriffen. Die Welle der Kobolde würde den Kampf beenden.
    Sie würde jeden Kampf beenden.
    Er bereitete einen Zauber vor, sammelte die rohe Macht der Natur in sich, die durch ein Gewebe aus Portalen und Kanälen floss, die nur halb begreifbar waren.
    Am Fuß des Hügels blieb einer der Fliehenden stehen.
    Thorn streckte seine innere Macht nach ihm aus, packte ihn und spürte, dass sein Wille an dem Mann abglitt wie Klauen an einem glatten Stein.
    Und dann traten fünfzig feindliche Bogenschützen aus ihrem

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