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Der Rote Sarg

Der Rote Sarg

Titel: Der Rote Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Eastland
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auf.
    Kalte Luft strich über Pekkalas Gesicht und vertrieb die abgestandene Luft im Emka. Er hatte geschlafen und dabei den Kopf auf dem Beifahrersitz und die Beine angewinkelt gegen das Lenkrad gelegt. Der Schaltknüppel drückte ihm gegen die Rippen, und er hatte einen steifen Hals.
    Jemand zerrte an seinem Fuß.
    Pekkala hatte das Gefühl, als hätte er eben erst die Augen zugemacht. Es konnte einfach nicht schon wieder Zeit für seine nächste Wache sein.
    »Wachen Sie auf, Inspektor«, flüsterte Kirow. »Maximow ist fort.«
    Bei Kirows Worten rappelte er sich mühsam hoch. »Was soll das heißen? Fort?«
    »Ich habe am Ende meiner Wache Maximow geweckt und ihm gesagt, dass er dran ist. Und vor ein paar Minuten bin ich aufgestanden, weil ich pinkeln musste. Und da habe ich bemerkt, dass er fort ist.«
    »Vielleicht ist er irgendwo in der Nähe.«
    »Inspektor, ich hab schon alles abgesucht. Er ist nirgends zu finden.«
    Beide starrten in die Dunkelheit.
    »Er ist fort, um Kropotkin zu warnen«, murmelte Kirow.
    Pekkala war zu entsetzt, um irgendetwas darauf zu antworten, irgendwie aber wollte er nicht glauben, dass Maximow sie im Stich gelassen hatte.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Kirow.
    »Solange es finster ist, werden wir ihn kaum finden«, sagte Pekkala. »Wir werden also hier auf sie warten, und sobald die Sonne aufgeht, machen wir uns auf die Suche nach ihnen.«
    Ein kurzes Stück hinter der Stelle, wo sie den Emka untergestellt hatten, bauten sie im Graben das Panzergewehr auf und tarnten es mit Kiefernzweigen. Beide griffen sich danach jeweils eine Flasche mit der leicht entflammbaren Mischung.
    Die restliche Nacht kauerten sie im Graben und behielten die Straße im Auge. Die Dunkelheit gaukelte ihnen so manches vor. Phantomgestalten schwebten zwischen den Bäumen, Stimmen wisperten im Wind und verstummten plötzlich, als wären sie niemals da gewesen.
    Im ersten blassgrünen Schimmer der Dämmerung sahen sie etwas auf sich zukommen.
    Es schien kein Mensch zu sein. Das Wesen bewegte sich seltsam sprunghaft am Straßenrand auf sie zu.
    Ganz langsam griff Pekkala zu seinem Revolver.
    Kirow tat das Gleiche.
    Erst dann sahen sie, dass es ein Mann war, kurz darauf erkannten sie Maximows kahlen Schädel. Er lief stark nach vorn gebeugt und mit nach unten hängenden Armen.
    Am Emka blieb er stehen und sah sich vorsichtig zwischen den Bäumen um. »Kirow«, flüsterte er, »Pekkala, sind Sie da?«
    Pekkala richtete sich auf und stellte sich mit gezücktem Revolver auf die Straße. »Was wollen Sie, Maximow?« Intuitiv glaubte Pekkala zu wissen, dass Maximow sie nicht verraten hatte, trotzdem war er fest entschlossen, ihn zu erschießen, sollte er auch nur eine unbedachte Bewegung machen.
    Maximow schien verwirrt, dass er Pekkala nicht im Wagen vorfand. Dann wurde ihm bewusst, was sich die beiden Ermittler denken mussten. »Ich habe was gehört!«, beeilte er sich zu erklären und ging langsam auf Pekkala zu. »Ein lautes Klappern, dem bin ich nachgegangen. Ich musste mich beeilen.« Er blieb stehen, als er im Graben Kirow und das getarnte PTR bemerkte. Verwirrt sah er zu den beiden Männern. »Sie haben geglaubt, ich wäre abgehauen?«
    »Was hätten wir uns sonst denken sollen?«, blaffte Kirow.
    »Nach allem, was dieser Mann Konstantin angetan hat, glauben Sie allen Ernstes, dass ich ihm noch helfen würde?«, fragte Maximow.
    »Sie sagten, Sie sind ihm gefolgt?«, kam es von Pekkala, bevor Kirow etwas erwidern konnte.
    Maximow nickte und zeigte die Straße hinunter. »Er ist etwa eine Viertelstunde entfernt, in einer Lichtung an der Straße. Der Panzer ist bereits abgeladen. Sieht so aus, als wollte er im ersten Tageslicht aufbrechen.«
    »Ist er allein?«, fragte Pekkala. »Haben Sie den Mann gesehen, den er als Geisel genommen hat?«
    »Ich habe nur Kropotkin gesehen. Wir müssen los, wenn wir ihn noch erwischen wollen. Wenn sich der Panzer erst einmal in Bewegung gesetzt hat, wird es noch schwerer, ihn zu stoppen.«
    Ohne ein weiteres Wort hob Kirow die Panzerbüchse auf. Als er aus dem Graben stieg, reichte er Maximow seine Tokarew. »Nehmen Sie die mal lieber«, sagte er, »für den Fall, dass Sie ihn nicht mit Worten zum Aufgeben bewegen können.« Dann sah er in den Himmel hinauf und rief leise: »Sehen Sie!«
    Maximow und Pekkala drehten sich um. Über den Bäumen erhob sich eine dicke Rauchwolke.
    »Was ist das?«, fragte Kirow. »Sind das die Abgase vom Panzer?«
    »Sieht eher aus, als wollte

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