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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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zertrampelte Pflanzen, gebrochene Zweige. Die Kerle waren in großer Eile unterwegs gewesen.
    »Ich glaube nicht, dass sie sehr weit vor uns sind«, vertraute ich Nash an. Obwohl ihm die ganze Aktion widerstrebte, forderte er mich auf, diese Ansicht genauer zu erklären. »Sie müssen gehört haben, wie wir näher kamen. Der Wind steht uns im Rücken, wissen Sie. Ich glaube, dass Andrews zurückgeblieben ist, um uns aufzuhalten.«
    »Das hat funktioniert«, gab er zu. »Er hat ihnen einen Vorsprung von mindestens ein er Viertelstunde verschafft; sie könnten mittlerweile überall sein.« Diese Schätzung der Zeit war eine starke Übertreibung. Das Widerstreben des Mannes reichte aus, dass ich ihn der Feigheit hätte beschuldigen können, aber ich hielt meinen Mund. »Nicht, wenn sie auf Andrews warten.«
    Sein Schritt wurde schwankend. »Was meinen Sie damit?«
    »Ich glaube, es besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass er sein Gewehr abfeuern und dann hinter ihnen herlaufen sollte. Sie sind vielleicht direkt vor uns.«
    Nun blieb Nash stehen. »Was bedeutet, dass diese Schurken höchstwahrscheinlich in einem Hinterhalt auf der Lauer liegen.«
    »Möglich, aber ich könnte mir eher denken, dass sie auf Andrews warten, nicht auf uns.«
    »Dieses Risiko kann ich für meine Männer nicht eingehen«, betonte er. »Am helllichten Tage, mit genügend Verstärkung, können wir ...«
    »Leutnant, ich bitte Sie nicht, sie in einen Hinterhalt marschieren zu lassen, sondern mir zu erlauben, vorzugehen und die Situation auszukundschaften.«
    Es musste ihm durch den Sinn gegangen sein, wie schlecht er vor den höheren Offizieren dastehen würde, wenn ein Zivilist seine Arbeit erledigen würde. Andererseits hatte er kein Verlangen danach, diese Arbeit selbst zu erledigen.
    »Nun gut, aber nicht mehr als ein paar hundert Meter.«
    Ich hatte vor, so weit zu gehen, wie es nötig war, aber kam zu dem Schluss, dass diese Information nur noch mehr Einwände nach sich ziehen würde. »Gut. Wenn Sie nun Ihren Mann instruieren würden, mir Andrews' Muskete zu geben ... und dann werde ich mit ihm den Hut tauschen.«
    Andrews hatte diesem Wortwechsel zugehört und verstand augenblicklich, welche Gefahr dies für seine Kollegen bedeutete. Er wollte seine Stimme erheben, um eine Warnung zu brüllen, aber ich erstickte diesen Versuch schnell, indem ich ihm eine Hand auf den Mund drückte. Er begann lebhaft zu zappeln, und sein Wächter sowie zwei andere hielten es für notwendig, den Mann zu Boden zu ringen. Wir bildeten einen ziemlich schwerfälligen Haufen, bevor wir uns voneinander lösten. Erst nachdem jemand Andrews mit der Faust in den Bauch geschlagen hatte, wagte ich es, meine Hand wegzunehmen, mit der ich seine Laute erstickt hatte. Er stöhnte und keuchte, und bevor er wieder in der Lage war, seine Stimme zu benutzen, wurde er wirkungsvoll geknebelt.
    Ich setzte mir seinen Hut auf, duckte mich ein wenig, um mich kleiner zu machen – Andrews war nicht so groß wie ich – und schlug den Weg ein, den die Rebellen genommen zu haben schienen. Der lange Gewehrlauf und das Gewicht der Muskete verlangsamten meinen Schritt. Ich musste darauf achten, wohin sie zeigte, damit ich damit nichts über oder neben mir erwischte.
    Meine um ein Vielfaches verbesserte Nachtsicht war ein Gottesgeschenk. Ich erreichte meine Ein -paar-hundert -Meter-Grenze in einer sehr kurzen Zeit. Außer Spuren auf der Erde, die darauf hindeuteten, dass sie kürzlich hier durchgekommen sein mussten, sah ich nichts von den Rebellen. Es war für Nash und seine Männer sicher, mir bis hierher zu folgen, aber ich wollte keine Zeit verschwenden, indem ich zurückging, um sie zu holen. Ebenso wenig wollte ich zu viel Zeit von ihnen entfernt verbringen, sonst würde Nash nervöser werden denn je. Ich konnte davon ausgehen, dass er eine kurze Zeit lang wartete, um dann in der Lage zu sein, ehrenvoll den Rückzug anzutreten. Das Problem war, dass ich nicht wusste, wie lange er warten würde.
    Ich verfiel nun in einen Trab und bewegte mich viel schneller voran als ein normaler Mann, wobei ich über meine enormen Kräfte staunte. Meine Schritte waren voller Sprungkraft, als sei ich ausgeruht und hätte unerschöpfliche Reserven, aus denen ich schöpfen könnte. Eine Zeit lang überwältigte mich die reine Freude an der Bewegung.
    Das Gefühl hielt an, bis ich die verschwommene Gestalt eines sich bewegenden Mannes unter einigen Bäumen kurz vor mir erblickte.
    »Andrews?«
    Die

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