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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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der Lage und nicht willens aufzuhören, begann ich sie wieder zu küssen.
    »Du bist so wunderschön«, meinte sie, indem sie ihr früheres Urteil wiederholte. Ihre Finger spielten mit meinem Haar.
    Ich zog sie an meine Lippen und knabberte an ihren.
    »Und auch kraftvoll. Mitternacht ist schon vorbei, bist du noch nicht müde?«
    »Niemals«, murmelte ich. »Ich werde immer bereit sein und auf dich warten.« Etwas wie ein Schatten flog über ihr Gesicht und verschwand wieder, bevor es sich dort festsetzen konnte. »Natürlich wirst du das, aber möchtest du nicht zuerst etwas haben, was dich stärkt?«
    Nun, da sie den Gedanken aufgebracht hatte, bemerkte ich, dass ich in den lebhaften vergangenen Stunden einen Bärenhunger entwickelt hatte. Sie wand sich aus meinem Griff, schlüpfte aus dem Bett und ging zu einem Tisch hinüber, auf dem verschiedene Platten mit Essen standen.
    »Etwas kaltes Fleisch und Käse? Etwas Wein?«
    Ich folgte ihr. Es hätte mir nichts ausgemacht, wenn es schales Wasser und käferverseuchte Schiffsbiskuits gewesen wären. Sie kümmerte sich darum, dass alles leicht zu erreichen war, und sah zu, während ich aß.
    »Du musst auch etwas essen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, dankeschön.«
    Als mein Hunger gestillt war und der Wein mir allmählich zu Kopf stieg, begann ein düsterer Gedanke unangenehm in Deinem Kopf zu rumoren.
    »Du hast das schon oft zuvor getan«, verkündete ich.
    »Was meinst du?«
    »Die Bediensteten sind so gut eingespielt, die Kooperation: deiner Tante, all dies vorbereitet...« Ich machte eine Geste hin zum Tisch.
    »Ja. Das ist wahr, Jonathan.«
    »Wer waren sie?«
    »Das spielt keine Rolle, oder? Du bist jetzt derjenige, der hier ist. Ich bitte nur selten jemanden, zu mir nach Hause mitzukommen, wie ich es bei dir getan habe.«
    »Und wer wird nächstes Mal hier sein?«
    »Bitte höre zu, und verstehe, Jonathan.« Ihr Mund nahm einen leicht harten Ausdruck an, und ihre Augen blitzten.
    Ich spürte, wie ich sofort in ihren dunklen Tiefen versank.
    »Bitte hör mir zu ...«
    Das tat ich. Und ich versuchte zu verstehen.
    Sie liebte mich, aber sie hatte auch andere geliebt und würde auch weiterhin nach ihnen suchen. Das war ihre Natur, und sie würde sich nicht für mich oder für irgendjemand anderen ändern. Wie auch immer, sie konnte keine Eifersucht ertragen und sagte zu mir, ich solle mich dieser nicht ergeben. Vor allem sollte ich nicht eifersüchtig auf ihre anderen Geliebten sein, sonst würde ich sie nie wieder sehen. Ich wusste, dass sie es so meinte, und ich erstickte fast, als ich ihr versprach, was sie von mir verlangte. Die Unmöglichkeit ihres Gesuchs schnürte mir den Hals mit Tränen zu. Wie konnte ich es diesen namenlosen Eindringlingen nicht verübeln?
    Sie sprach mit mir, süß, beruhigend.
    Ihre Stimme erfüllte meine Welt. Ihre Stimme wurde zu meiner Welt.
    Und dann wurde es vollkommen möglich, als breche die Sonne durch eine schwarze Wolkendecke.
    Die beste und einfachste Aufgabe, die ich übernehmen konnte, war es, sie zu befriedigen. Und was sie von mir wollte, lag ganz deutlich innerhalb meiner Fähigkeiten. Ich würde sie und dieses Privileg und diese Ehre lieben und willig mit anderen teilen. Wir wären wie Höflinge von jeher, die glücklich auf die Lust ihrer Herrin warteten.
    Ich hatte zugehört. Nun verstand ich. In meinem Kopf und meinem Herzen herrschte Frieden.
    Ich beendete mein Mahl, zufrieden damit, sie einfach nur anzusehen und über die Perfektion ihres Gesichtes und ihrer Figur zu staunen. Nora war jedoch nicht so ruhig und ging um den Tisch herum, um sich auf meinen Schoß zu setzen. Da keiner von uns sich die Mühe gemacht hatte, sich anzuziehen, fand ich dies sehr inspirierend und begann meine Gefühle ihr gegenüber auf eine solche Art und Weise auszudrücken, dass kein Zweifel daran blieb, wie ich die Angelegenheit beschließen wollte.
    Ich wollte gerade aufstehen, um sie zum Bett zurückzutragen, aber sie sagte, ich solle auf dem Stuhl sitzen bleiben. Mit einer raschen Bewegung setzte sie sich rittlings auf meinen Schoß. Ich schluckte, ein wenig geschockt bei dieser neuen Demonstration ihrer Keckheit. Ich würde das Reiten auf Pferden nie mehr auf die gleiche Art betrachten.
    Der Stuhl quietschte unter unserem vereinten Gewicht und unseren Anstrengungen, aber selbst wenn das verdammte Ding zusammengebrochen wäre, hätten wir es nicht bemerkt oder auch nur eine Pause eingelegt. Sie schlang die Beine um meine

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