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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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bellte eine Frage, aber bevor der erste sie übersetzen konnte, antwortete ich zögernd in ihrer eigenen Sprache.
    »Dies ist Dr. Theophilous Beldon, und ich bin Jonathan Barrett. Dies ist mein Land. Warum sind Sie hier?«
    Obwohl ich es bisher nur in meinem Studium benutzt hatte, war mein Deutsch offensichtlich verständlich. Sie waren überrascht, und zu meiner übergroßen Erleichterung ließ ihr Griff, mit dem sie ihre Flinten hielten, ein wenig nach. Der zweite Mann lenkte die Aufmerksamkeit auf sich, indem er sich als Dietrich Schmidt vorstellte und uns seinen Rang mitteilte, aber dieses spezielle Wort war mir nicht bekannt. Er hätte von einem einfachen Soldaten bis zu einem Colonel alles sein können auch wenn sein Verhalten und der Mangel an Dekoration auf seiner Uniform das Letztere nicht sehr wahrscheinlich erscheinen ließ. Ich wiederholte meine letzte Frage und bekam schließlich eine Antwort.
    »Sie suchen nach einer Bande von Rebellen«, erklärte ich Beldon. »Wenigstens glaube ich, dass er das gesagt hat. Irgendetwas über gestohlene Pferde.«
    Beldon nickte, ebenfalls beeindruckt von meinem Sprachtalent. »Wo ist sein Kommandant?«
    »Ganz in der Nähe«, antwortete Schmidt, nachdem ich gefragt hatte.
    »Hier«, wiederholte der andere Mann zustimmend, indem er mit dem Arm eine Geste auf den umgebenden Wald machte. Er hatte einen starken Akzent, der aber wahrscheinlich nicht schlimmer war, als meiner in seinen Ohren klingen mochte.
    »Wir möchten gehen«, sagte ich langsam auf Englisch.
    Beide zuckten die Achseln. Ich versuchte das Gleiche auf Deutsch zu sagen, aber brachte die Worte durcheinander. Jedoch verstand Schmidt genug von der Bedeutung dessen, was ich zu sagen versuchte.
    »Sie werden bleiben«, wurde mir mitgeteilt.
    »Hier Halt«, hob sein Freund hervor, indem er eine Geste mit der Handfläche gegen den Boden machte, die Sitzen andeuten sollte. Aber beide nickten und lächelten, also waren sie vielleicht überzeugt, dass wir nicht auf der Seite der Rebellen standen.
    »Sie wollen wohl, dass ihr Kommandant zuerst einen Blick auf uns wirft«, meinte ich.
    Beldon war liebenswürdig. »Dann lassen Sie es uns auf eine nette Art hinter uns bringen, wenn es ohnehin nicht zu ändern ist.« Er lächelte zurück, zog eine Schnupftabaksdose aus seiner Tasche und bot den Leuten, die uns gefangen genommen hatten, eine Prise an. Sie nahmen das Angebot an, indem sie sich freundlich bedankten, und ein weiterer Teil der anfänglichen Spannung zwischen uns schwand dahin.
    Mach einem Moment entschuldigte sich Schmidt und verschwand zwischen den Bäumen. Der andere Mann gab seinen Namen mit Hausmann an und machte mir ein Kompliment über mein Deutsch. »Schmidt bald zurück«, versprach er.
    »Ist Ihr Kommandant ein Engländer?«
    »Jawohl, Herr Barrett.«
    »Wo sind die Rebellen?«
    Er zuckte mit den Achseln, aber das erinnerte ihn daran, dass sie ganz in der Nähe sein mochten, und er überprüfte unruhig das umliegende offene Gelände.
    »Bäume gehen«, schlug er vor, was wohl bedeutete, dass er sich in ihren Schutz begeben wollte.
    Beldon und ich führten unsere Pferde dorthin, dankbar für den Schatten, obwohl wir hier vom Wind abgeschnitten waren. Hausmann hielt einigen Abstand, als wolle er Platz haben, um seine Flinte einzusetzen, falls wir es erforderlich machten. Er hatte sich etwas entspannt, aber es war deutlich, dass er bereit war, jeder Bedrohung zu begegnen, bis er von seinem Kommandanten den Befehl erhalten würde, sich zurückzuziehen.
    »Wie viele Männer sind hier?«
    Er verstand sofort, was ich meinte, aber lächelte nur und schüttelte den Kopf.
    »Keine gute Idee, die Stärke deiner Truppe zu verraten«, erklärte Beldon, der frühere Soldat.
    Und ich wollte eigentlich nur etwas Konversation betreiben. Mehr Glück hatte ich, als ich Hausmann fragte, woher er kam und ob er Familie habe. Darauf erhielt ich den Namen seines Dorfes und einer Anzahl an Verwandten und ihre Geschichte in dieser Gegend. Vieles davon wurde zu schnell vorgetragen, als dass ich dem Redeschwall hätte folgen können, aber ich gab ermutigende Geräusche von mir, wann immer er langsamer wurde.
    »Ihre Familie?«, fragte er höflich. »Alles Ihr Land?« Er machte eine Geste, die die ganze umliegende Umgebung umfasste.
    »Unser Land«, sagte ich.
    Er wirkte sowohl neidisch als auch bewundernd. »Land ist gut. Ich will hier Land.«
    »Hier?«
    Er gestikulierte, um anzudeuten, dass er anderes Land meinte, nicht gerade

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