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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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das, auf dem wir uns hier befanden. »Farm. Frau. Das Kleinkind.«
    »Was?«, fragte Beldon.
    »Er will eine Familie.«
    »Was ist mit der, die er in Europa zurückgelassen hat?«
    »Ich glaube, sie sind alle tot. Er sagte, sie seien in den Kriegen umgekommen.«
    Bevor er sein Mitgefühl äußern konnte, drehten wir drei uns um, als das Geräusch mehrerer Männer zu hören war, die näher kamen. Schmidt war zurückgekehrt. Bei ihm befanden sich zwei weitere Söldner und zwei Männer, die die Uniform der Armee des Königs trugen.
    »Lieutenant James Nash«, sagte der am höchsten Dekorierte knapp als Vorstellung.
    Ich erkannte den Namen. Er war der Verantwortliche für den Diebstahl an Finchs Wagen und Pferden. Er schien ein wenig zu alt für einen Lieutenant zu sein, in den späten Vierzigern, vermutete ich. Vielleicht war er nicht befördert worden aus Gründen des Kapitals, der Förderung, des Talentes oder aus Mangel an Gelegenheit. Dieser neue Krieg war wahrscheinlich seine letzte Chance, sein Schicksal zu ändern und für etwas Sicherheit im Alter zu sorgen. Wie traurig für Finch.
    Ich stellte ihm mich und Beldon vor und informierte ihn so höflich wie möglich, dass er dieses Land unbefugt betrat. Ich gebrauchte diesen speziellen Ausdruck nicht, aber er wusste, was ich meinte.
    »Entschuldigen Sie, Sir, aber wir sind im Namen des Königs unterwegs und können keinen Unterschied machen zwischen öffentlichem und privatem Land. Das tun diese verdammten Rebellen auch nicht, und wir müssen ihnen folgen, wohin sie auch gehen.«
    »Ich glaube, ihre Männer erwähnten, dass sie Pferdediebe seien.«
    »Aye, das sind sie«, fügte er mit einigem Eifer hinzu -»Versuchten auch einen Wagen zu nehmen, aber das haben wir vereitelt.«
    Ich widerstand dem Drang, Beldon anzusehen, und verzog das Gesicht nicht. »Was für eine Schande. Dass sie Ihre Pferde Benommen haben, meine ich.«
    »Wir werden sie finden«, versicherte er mir. »Wenn Sie die Gegend kennen, können Sie uns helfen.«
    Ich lächelte wohlwollend und hoffte, dass es ehrlich wirkte. „Ich wäre erfreut, Ihnen meine Hilfe anzubieten, Lieutenant. Das heißt, wenn ich ihre Einladung so verstehen darf, dass wir uns nicht länger in Ihrem Gewahrsam befinden?«
    »Sie waren zu keiner Zeit in Gewahrsam, aber meine Männer müssen vorsichtig sein. Einige der Rüpel sind bewaffnet und haben keine Skrupel zu schießen. Ich glaube, sie sind mit ihrer Beute in Richtung Suffolk County unterwegs.«
    Oder zu Finchs Farm.
    »Dann haben Sie diese Fläche hier sorgfältig durchkämmt?«
    »Nicht ganz. Kennen Sie hier irgendwelche Verstecke?«
    »Dieser Wald«, antwortete ich wahrheitsgemäß, aber ungenau. »Aber Pferde würden sie zu Langsamkeit zwingen. Wenn sie es eilig haben, werden sie wahrscheinlich auf die Straße zurückkehren.«
    »Herr Oberleutnant!« Ein weiterer Söldner rannte von uns fort, indem er diesen Schrei ausstieß.
    »Er hat sie gesichtet«, meinte der Sergeant. Er brüllte den Männern Befehle zu, und sie verteilten sich zwischen den Bäumen. Nash gab sich damit zufrieden, sie die schweißtreibende Arbeit erledigen zu lassen, und folgte ihnen langsamer. Er wollte, dass wir mitkommen.
    »Ich muss meine Hausbesuche machen«, protestierte Beldon in der Hoffnung, diese Angelegenheit damit zu beenden.
    »Wird nicht lange dauern. Ist das Beste, wenn wir alle zusammenbleiben. Es macht Ihnen doch nichts aus, wenn die eine oder andere verirrte Kugel in unsere Richtung fliegt, oder?«
    Es machte Beldon nichts aus, und wir fanden uns mit Nashs Gesellschaft ab. Er ging voran, wobei sein untersetzter, dicker Körper sich mühelos bewegte und seinen eigenen Weg fand. Wir taten, was wir konnten, um die Pferde zu lenken. Trotz des Schattens war die Hitze nun schlimmer. Ich war durchweicht vom Gesicht bis zu den Unterschenkeln, und ein Kratzer zwischen Ärmel und Reithandschuh, den ich mir an einem Brombeer-Strauch zugezogen hatte, fing an zu brennen. Ein Ärgernis. Es war ein einziges dummes, verdammtes Ärgernis.
    Nashs Männer waren völlig verschwunden, aber ich konnte hören, wie sie sich krachend einen Weg bahnten. Sie waren in Richtung des Kessels des Kapitäns unterwegs. Wenn die Rebellen aus der Gegend kamen – und ich war mir dessen sicher – dann wäre der Kessel der erste Zufluchtsort, den zu benutzen ihnen in den Sinn käme.
    »Hier unten! Hier unten!«, schrie einer der Söldner in der Ferne. Das konnte nur bedeuten, dass sie ihn gefunden hatten. Nash

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