Der rote Tod
wurde ein wenig schneller.
Verdammnis. Die Rebellen hatten nicht nur unbefugt unser Land betreten und wahrscheinlich einen unwillkommenen Verdacht auf Vater gelenkt, sondern auch noch prompt unser bestes Geheimnis verraten. Wir würden uns einen anderen Ort einfallen lassen müssen, an dem wir dieses Jahr unsere Vorräte versteckten.
Da sie über den Kessel Bescheid wussten, vermutete ich, dass die Diebe die Finch-Jungen sein mussten, Roddy und Nathan. Ich flüsterte Beldon dies zu, der zögernd beipflichtete.
»Ich hoffe, sie haben genug Verstand, um wegzulaufen«, murmelte er mit verkniffenem Mund, die Mundwinkel nach unten gezogen.
Falls sie mit den Pferden erwischt würden, würden sie gehängt werden. Rebell oder nicht, dies war kein Schicksal, das ich irgendwem wünschte. »Nehmen Sie sich in Acht!«, murmelte ich zurück. Wenn Nash ihn hörte ...
Jemand feuerte ein Gewehr ab.
Beldon warf sich auf den Boden, und ich machte es ihm instinktiv nach. Aber der furchtbare Krach ertönte weit vor uns, und es blieb bei dem einen. Keine weiteren Schüsse ertönten. Nash drängte uns zur Eile und stürmte vorwärts, was mir als eine lächerlich törichte Handlung erschien. Ich war kein Soldat. Keiner von uns war bewaffnet. Ich fühlte mich furchtbar verletzbar.
Hausmann erschien und sagte etwas zu Nash, der ihn verstand.
»Kein Grund zur Sorge«, berichtete er. »Der Bursche stolperte über eine Wurzel. Der Schuss löste sich aus Versehen.«
»Gott sei Dank«, seufzte Beldon. Er zog sein Taschentuch hervor und rieb sich vergeblich über seine nasse Stirn. Ich seufzte ebenfalls, aber mein Herz war noch nicht bereit, von dem Platz zurückzukehren, wo es sich festgesetzt hatte, mitten in meinem Hals. Als ob er meine Gedanken läse, grinste Beldon mich an. Ich erwiderte das Lächeln unwillkürlich. Das schien zu helfen.
Nash hatte nun einige seiner Männer eingeholt und fragte sie aus. Sie machten Handzeichen und gestikulierten. Daraus schloss ich, dass sie den Kessel entdeckt hatten und ihm die Lage zu erklären versuchten. Mein Pferd legte die Ohren nach vorne und wieherte. Weiter vorne und etwas tiefer antwortete ein anderes Pferd. Die Bäume standen hier sehr dicht. Man musste hier wirklich vorsichtig sein. Beldon band sein Tier an und ging hinüber, um die Sache gemeinsam mit den anderen zu untersuchen. Ich tat das Gleiche und hoffte, dass Nash mich nichts Unangenehmes fragen würde.
»Wussten Sie hiervon?«, verlangte er zu wissen, indem er auf eine Lücke zwischen den Bäumen deutete. Von hier war die Böschung leicht zu erkennen.
»Natürlich wusste ich davon«, antwortete ich kühl.
»Genau der richtige Ort für einen Pferdedieb, um sich zu verstecken, also warum haben Sie mir nichts darüber gesagt?«
»Ich bin kaum vertraut mit der Art, wie ein Pferdedieb denkt, Lieutenant. Mir kam nicht der Gedanke, es zu erwähnen.« Das war allerdings wahr. »Hätte Ihr Mann nicht Alarm gegeben, hätte ich Sie hierher geführt.« Eine eklatante Unwahrheit, aber Gott würde sie mir hoffentlich vergeben.
Nash hätte sicherlich noch weitergebohrt, aber er war mehr mit der Beschaffung des Eigentums ... des Königs beschäftigt. »Nun, die Angelegenheit hat sich geklärt. Wir haben die Pferde wieder.«
»Aber werden die Diebe nicht in der Nähe sein?«
»Dieser Schuss scheint sie verscheucht zu haben. Wir sind nun sicher genug. Kommen Sie.«
Beldon sah aus, als sei er im Zweifel, trotz Nashs Überzeugung. »Da wir einfache Zivilisten sind, dürfen wir uns aus dieser Übung zurückziehen? Ich habe kein Bedürfnis danach, meiner Kleidung noch mehr Schaden zuzufügen als den, den sie bereits durchleiden musste.«
Nash warf ihm einen halb amüsierten, halb verächtlichen Blick zu, den Berufssoldaten für den Rest der Welt reserviert haben, und verschwand hinter seinen Männern.
»Glauben Sie, die sind immer noch hier?«, fragte ich.
»Ich weiß es nicht. Das Einzige, dessen ich mir sicher bin, ist dass ich einen Platz wie diesen nur sehr zögernd betreten würde.« Er ging näher an den Rand des Kessels heran und nickte in Richtung des Waldes auf der anderen Seite der Böschung. »Da alle seine Männer hier unten sind, hätten alle Rebellen hier oben keine Schwierigkeiten damit, sie dort festzuhalten und einzeln abzuschießen, wie es ihnen beliebt.«
»Sollten wir sie nicht warnen?«
»Wahrscheinlich ist das überflüssig. Sie jagen Burschen von einer Farm, keine Soldaten. Ich glaube ...«
Aber den Rest von
Weitere Kostenlose Bücher