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Der Rubin der Oger

Der Rubin der Oger

Titel: Der Rubin der Oger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Russbuelt
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Schädel davongetragen und mittlerweile das Bewusstsein verloren. Mogda schleuderte ihn, so weit er konnte, zurück ins Maisfeld. Beidhändig packte er den Griff seines Schwertes und drehte seinen Oberkörper von links nach rechts, um die Angriffe vorweg zu nehmen.
    Mogda wehrte die Angriffe des Goblins mit dem Schürhaken ab, als ihn von hinten eine der angespitzten Dachlatten in die Kniekehle traf. Das Holz war zu morsch, um ihm eine wirkliche Verletzung zuzufügen, dennoch wäre er beinahe gestürzt. Wenn er erst einmal am Boden lag, würden sie über ihn herfallen wie Ameisen über eine Wespe. Ihre Taktik bestand üblicherweise darin, den Gegner zu ermüden. Mogda wollte sich auf keinen Fall auf ihr Spiel einlassen. Gerade als er sich einen Gegner ausgesucht hatte, um diesem nachzustellen, traf ihn ein kleines Tongefäß gefüllt mit Zucker an der Schläfe. Ohne nachzudenken griff er sich an die Stirn. Sofort attackierten die kleinen Unholde seinen Schwertarm, um ihn seiner Waffe zu berauben. Mit einem gebückten Rundumschlag trieb er seine Angreifer einige Schritt zurück, ohne jedoch einen Treffer zu landen. Mehrere weit ausladende Schläge brachten Mogda weiter an das Haus heran. Mit einem Ausfallschritt und einer Drehung durchbrach er die Holzwand des Gebäudes in seinem Rücken. Jetzt war er endlich bereit, seine Gegner gezielt anzugreifen. Er täuschte einen Schlag an und sah aus dem Augenwinkel, wie einer der Goblins versuchte, kleine Kieselsteine auf dem Weg aufzuklauben. Mogda schlug seine Klinge mit der flachen Seite auf den Boden, und eine Woge aus Erde und Steinen wurde dem Goblin entgegengeschleudert. Die quiekende Kreatur hielt zum Schutz die Arme vors Gesicht und fiel zappelnd auf den Rücken. Ein weiterer Schritt brachte Mogda heran, und mit einem Fußtritt beförderte er den Goblin über dreißig Fuß weit gegen das Scheunentor, an dem er abprallte und davor reglos liegen blieb.
    Als Mogda sich wieder seinen übrigen Gegnern zuwandte, sah er sich nur noch zwei Goblins gegenüber. Noch bevor er sich umblicken konnte, um den fehlenden Unhold auszumachen, wurde er von dem Schürhaken am Fuß getroffen. Die eiserne Klaue krallte sich in seinen Spann, verfing sich in den Ledersandalen und wurde dem Goblin aus der Hand gerissen. Der Zweite stürmte heran und benutzte seine Dachlatte als Lanze. Mit einem weit ausholenden Rückhandschlag durchtrennte Mogda das Holz in der Mitte. Der Goblin verlor das Gleichgewicht und geriet ins Straucheln. Mit der geborstenen Latte rannte er gegen die Wand und trieb sich das Holz dabei selbst durch den Brustkorb. Der Schwung, den Mogda in den Schlag legte, ließ seinen Arm durch die Hauswand krachen und das Runenschwert aus seinen Händen gleiten. Unterdessen versuchte der letzte Goblin wieder an seinen Schürhaken zu kommen und verkrallte sich dabei in Mogdas Wade. Es gelang dem Oger nicht, ihn abzuschütteln. Mogda griff nach hinten, um ihn zu packen, doch trat er dabei versehentlich auf den Schürhaken und stürzte. Mit dem Gesicht voran schlug er gegen die Türzarge des Hauses. Der kurze Moment der Benommenheit verflog, als er den Biss des Goblins in seiner Ferse spürte. Mit einem dumpfen Pochen im Schädel robbte Mogda durch den Eingang des Hauses. Als er seine Füße gerade ins Haus gezogen hatte, und sein Widersacher halb auf der Schwelle liegen blieb, schlug er mit aller Kraft die Tür zu. Um sicherzustellen, dass die Tür trotz des eingeklemmten Goblins ins Schloss fiel, trat er mit dem Fuß gegen das Türblatt. Das Schloss rastete ein, und die Krallen in Mogdas Wade lockerten sich.
    Erschöpft lag Mogda mit dem Rücken auf dem Holzfußboden und starrte zur Decke. Er brauchte einen Augenblick der Entspannung.
    »In Ordnung Fettsack, es steht unentschieden«, drang eine krächzende Stimme an sein Ohr. Entnervt ließ Mogda seinen Kopf zur Seite rollen.
    Der aus dem Kampf verschwundene Goblin hatte sich in einer Ecke des Raumes postiert, die mit einer Konstruktion aus Holz und Stoffbahnen abgetrennt war. Dahinter lag Usils Schlafgemach. Durch die schmale Öffnung sah Mogda in kurzen Abständen den Kopf des kleinen Plagegeistes hervorschauen.
    Absichtlich langsam erhob sich Mogda vom Fußboden und wollte sich gerade in ganzer Größe präsentieren, als er mit dem Kopf gegen einen Deckenbalken stieß.
    »Pass auf, Katapultbestücker, sonst bringst du dich noch selber um und raubst mir die gebührende Ehre«, kreischte der Goblin vor Freude.
    Mogda fasste sich nicht

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