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Der Ruf der Finsternis - Algarad 2

Der Ruf der Finsternis - Algarad 2

Titel: Der Ruf der Finsternis - Algarad 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Reichard
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mit den bloßen Händen abzuwehren, doch er war zu entkräftet. Seine Beine knickten ein und er stürzte. Das Kreischen des Tieres klang nun gefährlich nahe an seinem Ohr, schon erwartete er den tödlichen Biss – da verstummte es plötzlich. Osyn blickte auf und sah die gewaltige Gestalt des Gredows mit dem Schwert in den Klauen neben sich stehen.
    »Ein Gredow weiß sich immer zu helfen«, grollte er und schenkte Osyn ein böses Grinsen. »Wie bedauerlich, dass ich dir das nicht schon früher beweisen konnte. Die Fesseln mit dem Schwert zu durchtrennen war ein Kinderspiel.«
    Osyn lächelte freudlos zurück. »Nun haben wir uns also gegenseitig gerettet – und ich dachte, du wolltest uns töten.«
    »Ich werde dich und den Dan-Lord nach Nagatha schaffen, wenn ich das hier überlebe«, knurte Ucek. »Mich erwartet eine reiche Belohnung, die ich mir nicht entgehen lassen werde!« Mit mächtigen Schwerthieben zerteilte er zwei weitere angreifende Xaxis. »Mach dir also nichts vor, ich habe dein Leben nicht aus Freundlichkeit bewahrt.« Er schwenkte die Klinge provozierend vor Osyns Kopf hin und her – er hätte ihn ohne weiteres enthaupten können.
    Osyn lächelte dünn. »Du weißt, dass ich dich – schneller,als du das Schwert führen kannst – wieder mit dem Bannzauber belegen kann.« Seine Hände beschrieben einen Halbkreis, worauf Ucek mitten in der Bewegung erstarrte. »Gib mir die Waffe!«, befahl Osyn bestimmt. Der Gredow stieß ein feindseliges Knurren aus und seine Augen schienen Feuer zu sprühen, aber er musste Osyns Befehl Folge leisten. Mit dem Griff voran reichte er ihm das Schwert, das der Comori hinter seinem Rücken barg.
    »Wir werden alle sterben, wenn du mir nicht verrätst, wo wir uns in Sicherheit bringen können«, sagte er mit einer Gelassenheit in der Stimme, die er keinesfalls verspürte. Uceks mächtige Schwertstreiche hatten den Xaxis offenbar Respekt eingeflößt. Im Moment kreisten sie jedenfalls in sicherem Abstand über ihnen und ließen nur ein aggressives Zischen hören. Dennoch war es nur eine Frage der Zeit, bis sie erneut angreifen würden.
    Ucek kämpfte wütend gegen die unsichtbare Macht, die jede Bewegung fast unmöglich machte, seine Gliedmaßen zuckten und zitterten unter der enormen Anstrengung. Der Comori verstärkte den Zauber, um den Willen des anderen ganz in seine Gewalt zu bringen und das Wissen über ein mögliches Versteck aus ihm herauszupressen.
    »Gib endlich auf!«, drängte Osyn mit sorgenvollem Blick zum Himmel. »Du hast keine Wahl.« Die fliegenden Bestien waren mittlerweile wieder etwas tiefer gesunken, bald würden sie ihre Angst verlieren und von neuem angreifen. Der Comori nahm das Schwert in beide Hände, um sich ihnen zu stellen, wohl wissend, dass er mit seinen Kräften am Ende war.
    Da kapitulierte Ucek plötzlich, das Rucken seiner Arme und Beine verebbte. »Du hast gewonnen, Zauberer«, zischte er widerwillig. »Ich werde dir vorerst helfen. Nicht weit von hier,im Tal von Urgath, steigen Dämpfe aus dem Boden, die für die Xaxis giftig sind. Ich weiß nicht, ob dies auch für deinesgleichen gilt, aber es ist die einzige Möglichkeit, den Bestien zu entkommen. Ich kann dich hinführen.«
    Vielleicht hatte Ucek tatsächlich die Ausweglosigkeit ihrer Situation eingesehen, doch Osyn zweifelte ernsthaft daran, dass der Gredow seine eigenen Ziele aufgegeben hatte – sobald er die Gelegenheit dazu bekam, würde er versuchen, den Comori zu überwältigen und ihn und Lord Iru in seine Gewalt zu bringen. Trotzdem waren sie aufeinander angewiesen, wenn sie überleben wollten.
    »Also gut«, sagte Osyn. »Ich werde den Zauberbann von dir nehmen, damit du dich freier bewegen kannst. Aber ich warne dich, Gredow, versuche nicht, mich zu hintergehen!« Er warf Ucek einen warnenden Blick zu, dann sah er auf den ohnmächtigen Dan-Ritter herab. »Ob du willst oder nicht, du wirst das entflohene Orn-Tier ersetzen und Lord Iru in das Tal von Urgath tragen.«
    Obwohl ihm deutlich anzusehen war, wie sehr es ihn anwiderte, einem der verhassten Dan helfen zu müssen, knurrte Ucek eine Zustimmung.

8
    Die Heerführer unter Amberons Leitung hatten in ihrer Ratsversammlung einstimmig beschlossen, das Lager der Gredows an der Südküste Gonduns anzugreifen. Sie hatten den Nutzen von Tenans Informationen sofort erkannt und planten nun einen Überraschungsangriff.
    Dualar erzählte es Tenan, als sie sich das nächste Mal trafen. Trotz der Rüge, die er wegen seines

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