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Der Ruf der Finsternis - Algarad 2

Der Ruf der Finsternis - Algarad 2

Titel: Der Ruf der Finsternis - Algarad 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Reichard
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hören. Er hob seinen Oberkörper, fletschte die Zähne und schnappte nach einem der vorüberfliegenden Xaxis, der aber viel zu schnell war. Von hinten näherte sich ein anderes Flugwesen, schlug die Zähne in Uceks Nacken und riss ein Stück Fleisch heraus. Wieder brüllte der Gredow auf, doch sein hasserfüllter Blick galt Osyn und nicht den Angreifern aus der Luft. Er riss an seinen Fesseln, die aber nicht nachgaben.
    »Zum letzten Mal: Wo können wir uns in Sicherheit bringen?«, rief der alte Comori. »Wenn du es mir nicht verrätst, wirst du der Erste sein, den die Xaxis fressen.«
    Ein Blick nach oben verriet Osyn, dass bereits weitere Xaxis herankamen, bald würde die Luft von ihnen wimmeln. Er zog sich an den Zügeln des Orns hoch und griff nach dem Knauf von Uceks Breitschwert, das in der Satteltasche steckte. Es war genauso schwer, wie es aussah, nur mit Mühe konnte er es aufrecht halten.
    Ein weiterer Xaxis stürzte sich auf den am Boden liegenden Ucek, der sich im letzten Moment zur Seite warf. Das Wesen stieg wieder in die Luft, um einen neuen Angriff zu starten. Osyn konnte nicht einschätzen, wie viele der Ungetüme sich mittlerweile in der Nähe befanden, aber er vermutete, dass es sechs oder sieben sein mussten. Noch griffen sie nacheinander an und schienen die Kräfte ihrer Gegner zu prüfen, doch sobald sie in ausreichend großer Anzahl vorhanden waren und merkten, dass sich weder Osyn noch Ucek wirkungsvoll verteidigen konnten, würden sie gnadenlos über ihre Opfer herfallen. Wieder stellte sich Osyn über Lord Iru, doch fürs Erste hatten sich die Xaxis den hilflosen Gredow als Ziel auserkoren. Schon wieder rauschte eines der Flugwesen knapp über dem Boden heran und versuchte seine spitzen Zähne in Uceks Kehle zu schlagen, verfehlte aber knapp sein Ziel und flog einen weiteren Bogen. Der Gredow knurrte und schrie dem Xaxis wüste Flüche und Verwünschungen hinterher. »Bei Achests Bosheit! Mögest du an meinem Fleisch ersticken!«
    Die fliegende Bestie schoss abermals auf ihn zu. Ucek bleckte seine gelben Hauer, um sie in den schlanken Schuppenhals des Xaxis zu rammen, da zischte eine Schwertklinge von oben herab und teilte die Kreatur mitten entzwei. Die beiden Körperhälftenfielen auf die Erde, wo sie zuckend liegen blieben, während grünliches Blut über die Rüstung des Gredows spritzte.
    Ucek starrte den Comori irritiert an. »Du hättest mich töten lassen können, dann wärst du mich los gewesen.«
    »Ich habe dich nicht bis hierher mitgeschleppt, um dich von Xaxis zerfleischen zu lassen«, erwiderte Osyn und hob das Schwert, um einen weiteren Angreifer zu vertreiben. »In einer Wildnis wie dieser ist es gut, jemanden zu haben, der sich auskennt. Ich brauche einen Führer, der mir und dem Dan-Lord den Weg zu einem Versteck zeigt. Wenn du mir hilfst, schwöre ich, dich freizulassen, sobald wir von Caithas Dun fliehen können.«
    »Der Schwur eines Dan-Getreuen!«, schnaubte Ucek. »Wieso soll ich dir glauben? Ihr alle seid ein verräterisches Pack, das die Pläne meines Meisters zunichtemachen will, was ich nicht zulassen werde. Ich habe Befehl, dich und deinesgleichen gefangen zu nehmen oder zu töten, auch wenn es mein Leben kostet.«
    Osyn zerhieb einen weiteren Xaxis, und eine Fontäne grünen Blutes regnete auf die Erde herab. »Du denkst in Extremen«, keuchte er, »aber ich kann dich wohl nur schwer von etwas anderem überzeugen.«
    Er schwang die Waffe und hieb nach den Flugwesen, deren Anzahl weiter anstieg, aber seine Arme wurden mit jedem Schlag kraftloser und lahmer, lange würde er nicht mehr standhalten können.
    Mittlerweile griffen die Xaxis aus mehreren Richtungen an und stürzten sich auch auf das Orn-Tier. Es setzte sich wild brüllend zur Wehr, schnappte nach ihnen und schlug mit den Hufen aus, schließlich aber ergriff es die Flucht. Es galoppierte auf die entfernt liegende Gebirgskette des Leggrewon zu, dieOsyn kurz vor dem Angriff entdeckt hatte. Zwei Xaxis verfolgten es. Sein angstvolles Röhren verklang bald im Zwielicht.
    Osyn stöhnte auf; bis jetzt hatte er die Hoffnung nicht aufgegeben, den Xaxis auf irgendeine Weise zu entkommen, doch nun hatten sie ihr Reittier verloren, und wie sollten sie ohne es jemals das Leggrewon-Gebirge erreichen? Falls sie den Angriff überlebten ...
    Der alte Comori schlug mit dem Schwert nach einem aufgesperrten Xaxis-Maul, aber die Waffe entglitt seinen müden Händen und fiel zu Boden. Er versuchte das Wesen eine Zeitlang

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