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Der Ruf der Finsternis - Algarad 2

Der Ruf der Finsternis - Algarad 2

Titel: Der Ruf der Finsternis - Algarad 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Reichard
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Handbewegung löste er den magischen Bann, damit Ucek normal sprechen konnte. Doch er hielt sich bereit, die Zauber jederzeit neu heraufzubeschwören, denn den Stricken, mit denen Uceks Hände gefesselt waren, vertraute er nicht.
    Der Gredow blickte ihn verächtlich an, seine Stimme klang matt und kraftlos, aber der Hohn in ihr war nicht zu überhören. »Die Xaxis haben uns längst entdeckt. Wenn du nicht bei lebendigem Leib von den Klauen und Zähnen der verdammten Biester zerrissen werden willst, solltest du uns besser schnell in Sicherheit bringen.«
    Osyn zuckte unwillkürlich zusammen. Xaxis! Wie hatte er sie nur vergessen können! Er suchte den Himmel ab, konnte aber nichts Auffälliges entdecken. Mittlerweile schien jedoch auch das Lasttier etwas bemerkt zu haben, denn es röhrte und schwenkte den breiten Kopf panisch hin und her. Und dann konnte auch Osyn das hohe Sirren hören, das er zum ersten Mal wahrgenommen hatte, als er sich in Gestalt eines Habichts den Türmen Nagathas genähert hatte. Seine Nackenhaare sträubten sich. Mindestens eines der gefährlichen Flugwesen musste sich ganz in der Nähe befinden!
    »Das Biest, das du da hörst, wird nicht allein sein«, knurrte Ucek gleichmütig. »Was für ein verdammter Idiot du doch bist. Du hast es geschafft, uns mitten in das Brutgebiet der Xaxis zu führen – aber das kann Achest, meinem Meister, nur recht sein.«
    Wie um seine Aussage zu unterstreichen, näherte sich das unangenehme Geräusch, und plötzlich stieß eine der fliegenden Kreaturen aus dem Himmel auf sie herab und fegte knapp über ihre Köpfe hinweg. Der schuppige, langgezogene Körper, der vom Kopf bis zum Schwanz zwei Armlängen maß, schlängelte sich durch die Luft. Libellenartige, durchsichtige Flügel verursachten jenes unangenehm hohe Sirren, das in den Ohren schmerzte.
    Ucek grunzte verächtlich. »Pass auf den Stachel am Schwanz auf! Wenn er deine Haut auch nur ritzt, bist du des Todes, er trägt ein äußerst gefährliches Gift in sich.« Er rückte sich im Sattel zurecht und warf den Kopf zurück, um die Flugwesen besser sehen zu können. »Es wird nicht lange dauern, dann werden mehr Xaxis erscheinen und uns mit Haut und Haar fressen, und glaube mir, man wird nicht einmal Knochen von uns finden!«
    Der alte Comori biss die Zähne aufeinander, denn er wusste, dass Ucek die Wahrheit sprach und nicht übertrieb. »Gibt es keinen Ort, an dem wir uns verstecken können?«
    Wieder lachte Ucek. »Den gibt es allerdings, nur wirst du ihn ohne meine Hilfe nicht entdecken.«
    Wie aus dem Nichts schoss wieder ein Xaxis heran, er war so schnell, dass man seine Gestalt nur schemenhaft erkennen konnte; messerscharfe Klauen senkten sich in die gepanzerte Schulter des Gredows und rissen sie auf. Ucek schrie zornig auf und kippte aus dem Sattel, und da seine Arme auf dem Rücken gefesselt waren, schlug er hart auf dem Boden auf. Schon näherte sich der Schatten des Flugwesens von neuem. Das Orn-Tier stellte sich auf die Hinterläufe und schlug panisch brüllend mit den vorderen Beinen aus, wodurch auch Lord Iru aus dem Sattel geschleudert wurde und zu Boden stürzte. Osynsprang zu ihm, um ihn zu schützen, die Zügel fest umklammernd, damit das Reittier nicht fliehen konnte. Geschwind sondierte er die Lage.
    Von überall her war jetzt das grässliche Geräusch der Flügelschläge zu vernehmen, anscheinend war ein ganzes Nest auf sie aufmerksam geworden. Irus Augenlider flatterten, als er für einen kurzen Augenblick zu Bewusstsein kam, aber er war zu schwach, um etwas zu sagen. Wie sehr wünschte Osyn, Iru wäre wieder bei Kräften und könnte ihm in dieser schwierigen Situation beistehen. Die Magie des Dan-Fürsten wäre ein machtvolles Hilfsmittel gegen die Xaxis gewesen. Er stellte sich schützend über ihn, um zu verhindern, dass sich die Xaxis auf ihn stürzten.
    Ucek versuchte ächzend auf die Beine zu kommen, was ihm aufgrund seiner Fesseln und der schweren Rüstung aber nicht gelang. Immer wieder kippte er zurück und blieb schließlich wie ein riesiger gepanzerter Käfer auf dem Rücken liegen. »Mach meine Fesseln los«, brüllte er, »damit ich mich wenigstens verteidigen kann, wie es einem Krieger Achests gebührt!«
    »Damit du mich töten und den Dan-Ritter zurück in Achests Festung bringen kannst?«, erwiderte Osyn trocken. »Das werde ich ganz gewiss nicht tun, aber du kannst uns immer noch den Weg in die Sicherheit zeigen. Es liegt an dir!«
    Doch davon wollte Ucek nichts

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