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Der Ruf der Kalahari - Mennen, P: Ruf der Kalahari

Titel: Der Ruf der Kalahari - Mennen, P: Ruf der Kalahari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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sogar eine saftige Belohnung für ihre Ergreifung ausgesetzt.«
    Fritz stieg von seinem Wallach ab und nahm die Depesche entgegen. Es handelte sich um ein Telegramm mit folgender Botschaft:
     
    Beschriebene Personen bekannt - stop - Namen: Lucie und Victor Greenwood - stop - gesucht wegen: Heiratsschwindel, Urkundenfälschung und Raub - stop - möglicherweise auch Mord - stop - bei Ergreifung und Überstellung an englische Behörden erfolgt Belohnung - stop - bitten um Amtshilfe - stop - hochachtungsvoll Seargent Foster - stop -
     
    »Also doch!« Fritz zog sich seinen Hut vom Kopf. »Sie müssen sofort einen Trupp losschicken und die beiden in Haft nehmen!«
    Er sah Distriktchef Volkmann auffordernd an. Doch der schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Das ist völlig unmöglich«, meinte er gewichtig. »Wir sind hier gerade mal fünfundzwanzig Soldaten, und es gibt überall im Land Unruhen. Wir sind hier, um die Sicherheit der Farmer und weißen Siedler zu gewährleisten und für den Frieden innerhalb der schwarzen Bevölkerung zu sorgen. In Anbetracht unserer schmalen Personaldecke ist das schon viel zu viel. Da können wir nicht auch noch auf Verbrecherjagd gehen!«
    Zur Unterstreichung seiner Rede straffe er seinen Oberkörper. »Außerdem haben die beiden Personen keinerlei Straftat in Deutsch-Südwest begangnen. Es besteht also keinerlei Grund, sie in Haft nehmen zu lassen.«
    Fritz protestierte.
    »Das ist absolut nicht wahr! Sie haben selbst gelesen, dass die beiden wegen Heiratsschwindel gesucht werden. Lucie ist mit Greenwood verheiratet, also kann sie gar nicht mit Sonthofen verheiratet gewesen sein. Und wenn sie es doch war, so ist Sonthofen
einem Heiratsschwindel aufgesessen. Die Sache stinkt zum Himmel!«
    »Nun übertreiben Sie mal nicht«, wandte Volkmann ungehalten ein. Er war fest entschlossen, die Sache auf sich beruhen zu lassen. »Selbst wenn diese Lucie eine Heiratsschwindlerin ist, so hat sich die Sache doch von selbst erledigt. Sie haben mir selbst erzählt, dass Sonthofen tot ist.«
    »Ja, verstehen Sie denn nicht, dass gerade das das Auffällige daran ist?« Fritz fixierte Volkmann mit seinem Blick. »Durch den überraschenden Tod Sonthofens wurde Lucie zur Alleinerbin von Owitambe . Das ist eine einträgliche Farm mit einer ausbaufähigen Rinderzucht.«
    »Sie wollen doch nicht etwa behaupten, dass diese Greenwoods etwas mit seinem Tod zu tun haben könnten?«
    Fritz zuckte mit den Schultern.
    »Auszuschließen ist es jedenfalls nicht«, knurrte er. »Sie dürfen das nicht einfach hinnehmen. Außerdem...« - er machte eine kurze Pause - »... gibt es da noch eine andere mögliche Erbin.«
    »Ach, ja?« Volkmann zog überrascht eine Augenbraue hoch.
    »Vor nicht allzu langer Zeit ist Sonthofens uneheliche Tochter hier in Südwest aufgetaucht. An ihrer Herkunft besteht keinerlei Zweifel. Sie hat damit unbestreitbar ein Recht auf die Farm und das damit verbundene Erbe.«
    »Kann sie sich ausweisen?«
    »Sie hat Briefe von ihrem Großvater, dem Vater von Sonthofens, die das ausreichend belegen.«
    »Pah, Briefe nützen ihr gar nichts«, rümpfte Volkmann die Nase. »Was wir brauchen, sind amtliche Dokumente.«
    Fritz brachte die Sturheit und die Obrigkeitshörigkeit des Distriktchefs allmählich auf die Palme. »Darum geht es jetzt doch gar nicht. Die erforderlichen Unterlagen werden wir schon aus Berlin anfordern können. Hier geht es um viel mehr...«

    Er griff sich bestürzt an den Kopf. Ein schrecklicher Gedanke schoss ihm durch den Kopf.
    »Oh mein Gott!«, stöhnte er. »Jella befindet sich mit diesen Greenwoods allein auf Owitambe . Was ist, wenn sie durch Zufall von den Betrügereien erfährt? Es ist gut möglich, dass sie bereits in Lebensgefahr schwebt! Sie müssen einfach etwas unternehmen!«
    Volkmanns Haltung begann sich zu ändern. Das Engagement des jungen Mannes ließ ihn nicht unbeeindruckt. Außerdem hatte van Houten handfeste Argumente. Wider Willen musste er sich eingestehen, dass der Mann durchaus recht hatte. In seinem Amt als Distriktchef war er auch für die Bekämpfung von kriminellen Taten zuständig.
    »Sie hängen sehr an der jungen Frau?«
    Fritz schluckte.
    »Sagen wir mal, dass sie mir sehr wichtig ist«, gab er zu. »Allerdings hat das überhaupt nichts mit der Tatsache zu tun, dass diesen Greenwoods das Handwerk gelegt gehört. Sie haben selbst in dem Telegramm gelesen, wie gefährlich diese Leute sind!«
    Das war Fritz’ letzter Trumpf. Mit seiner Argumentation

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