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Der Ruf der Kalahari - Mennen, P: Ruf der Kalahari

Titel: Der Ruf der Kalahari - Mennen, P: Ruf der Kalahari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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glaubte er Volkmann eine Rechtfertigung für sein Tun geliefert zu haben. »Mit ein paar Männern können wir die Verbrecher dingfest machen!«
    Volkmann zwirbelte an seinem Schnurrbart und drehte nachdenklich die Enden nach oben.
    »Also gut«, lenkte er schließlich ein. »Ich werde Sie unterstützen. Entgegen aller Vernunft gebe ich Ihnen fünf Mann mit auf den Weg. Reiten Sie nach Owitambe, und nehmen Sie diese Greenwoods fest. Ich werde mich unterdessen mit dem neuen Distriktchef von Otjiwarongo in Verbindung setzen. Immerhin mische ich mich mit dieser Eskapade in seine Angelegenheiten ein. Allerdings wird er nicht viel dagegen haben. Nach meinen Informationen hat
er gerade an mehreren Fronten zu kämpfen. Man munkelt, dass die Hereros einen Aufstand planen.«
    Fritz’ Gesicht hellte sich auf.
    »Dann lassen Sie uns keine Zeit verlieren.«
     
    Zwei Stunden später verließ Fritz gemeinsam mit fünf Schutztruppensoldaten Grootfontein. Offiziell hatte ein junger Leutnant namens Roland Bausch das Kommando über die Truppe, aber inoffiziell baute Volkmann auf die größere militärische Erfahrung Fritz van Houtens, der sich im Burenkrieg bereits bewährt hatte. Er hatte Leutnant Bausch Anweisung gegeben, sich den Befehlen des erfahrenen Mannes unterzuordnen und nur deren Ausführungen zu leiten.
    In munterem Trab setzte sich die Truppe in Bewegung. Von dem hügeligen Land um Grootfontein ging es weiter in die Ebene von Ojtihaenena, die sich etwa zwanzig Kilometer westlich von Grootfontein erstreckte. Ihre erste Rast machten sie an einem schattigen, baumbestandenen Hain, der wie ein Pilz aus der weiten, sandigen Ebene hervorstach. Der Hain stellte nicht die einzige Merkwürdigkeit des Ortes dar. Rund um diesen Platz lagen größere und kleinere Gesteinsbrocken verteilt, die sich bei näherem Hinsehen als massive Eisenblöcke herausstellten. Selbst die kleineren von ihnen waren so schwer, dass man sie nicht anheben konnte. Etwas außerhalb der Baumgruppe befand sich ein riesiger Krater, in dem der gewaltigste der Eisenblöcke lag. Seine rötlich braune Oberfläche blitzte im gleißenden Sonnenlicht der Mittagshitze wie eine gigantische Kanonenkugel.
    »Seltsam«, sinnierte Fritz. »Ich war immer der Meinung, dass Eisen nur als Adern innerhalb eines Gesteins vorkommt. Das hier sieht mir eher aus wie ein Geschoss. Sehen Sie doch nur, der Eisenklotz muss mit ungemeiner Wucht hier eingeschlagen sein.«
    »Die Schwarzen erzählen sich, dass der Zorn irgendwelcher
Götter diese Steine auf die Erde gebracht hat«, grinste Leutnant Bausch überheblich. »Eine übliche Hokuspokuserklärung dieser ungebildeten Schwarzen eben.«
    Das ließ Fritz nicht gelten.
    »So unmöglich finde ich die Erklärung gar nicht. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass es von Menschen gebaute Kanonen gibt, die so gewaltige Kugeln abschießen können. Sehen Sie doch selbst. Dieses Eisenteil hat ja einen Durchmesser von drei bis vier Metern oder mehr.«
    Bausch kratzte sich unter seinem Hut. »Aber das hieße ja...«
    »... dass es sich bei diesen Eisengeschossen um Meteoriten aus dem Weltall handelt«, vollendete Fritz den Satz. »Ich bin sicher, dass es nichts anderes ist!«
     
    Nachdem sie ihren Pferden eine kurze Rast gegönnt hatten, brachen sie wieder auf. Fritz drängte darauf, dass sie ihre Gangart etwas verschärften. Die Sorge um Jella trieb ihn voran. Je länger er über die beiden Greenwoods nachdachte, desto mehr sah er die Gefahr, in der sie schwebte. Jella konnte ziemlich unbequem sein. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann würde sie alles versuchen, dies auch durchzusetzen. Es war nicht unwahrscheinlich, dass sie deshalb dem Gaunerpaar längst ein unbequemer Dorn im Auge geworden war. Wenn sie nur nicht zu spät kamen! Sie waren erst gegen Mittag aufgebrochen, sodass die Dämmerung bald einsetzte. Obwohl Leutnant Bausch vorschlug, dass sie sich vor Sonnenuntergang einen Übernachtungsplatz suchten, beharrte Fritz darauf, dass sie noch weiter ritten.
    »Die Sterne und der Mond werden uns den Weg leuchten.«
    Lediglich die Zeit nach der Dämmerung, in der es am dunkelsten war, weil der Mond noch nicht aufgegangen war, nutzten sie für eine kurze Rast, in der sie ihre Pferde an einer Wasserstelle, die zu einer nahe gelegenen Farm gehörte, saufen ließen. Sobald
die Sterne am Firmament erschienen und die Landschaft in silbrig weißes Licht tauchten, sattelten sie wieder auf und setzten ihren Ritt fort. Fritz

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