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Der Ruf der Kiwis

Der Ruf der Kiwis

Titel: Der Ruf der Kiwis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Geschichten.«
    »Und?«, fragte Elizabeth. »Ist dir nichts aufgefallen?«
    Elaine zuckte die Schultern.
    »An der Geschichte, meine ich. Diese Farm am Ende der Welt ... der Kerl, der seine Frau mehr oder weniger gefangen hält ...«
    Elaine errötete. »Du meinst, ich ... es hätte mich an Lionel Station erinnern müssen?« Sie hätte auch »Thomas Sideblossom« sagen können, sprach den Namen ihres ersten Mannes aber nach wie vor nicht aus.
    Elizabeth nickte. »Mir drängte sich das auf.«
    Elaine schüttelte den Kopf. »Sooo groß war die Ähnlichkeit nun auch wieder nicht. Jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, dass die Heldin ... also, dass sie ...«
    Elaine selbst hatte ihren Mann damals niedergeschossen und war geflohen.
    »Nein, die Heldin wird von einem Jugendfreund gerettet«, stimmte Elizabeth zu. »So gesehen hätte es mich auch nicht beunruhigt. Aber dann kam das.« Sie holte ein zweites Buch hervor. 
Die Erbin von Wakanui
.
    Wieder las Elaine den Klappentext: »Seit dem Tode seiner geliebten Frau ist Jerome Hastings ein verschlossener, schwieriger Mensch. Seine Farm Tibbet Station leitet er voller Härte, und seine Feindschaft zu dem Maori-Häuptling Mani droht, die gesamte Region in einen Krieg zu stürzen. Wäre da nicht Pau, die Häuptlingstochter, die ihn heimlich liebt ...«
    »Was soll mir daran jetzt auffallen?«, fragte Elaine.
    Elizabeth verdrehte die Augen.
    »Am Ende bekommen die beiden ein Kind«, half sie weiter aus.
    Elaine überlegte. »Paul und Marama Warden. Kura-maro-tini. Aber ist das nicht ein bisschen weit hergeholt?« Sie blickte auf den Umschlag. »Brenda Boleyn. Ich kenne keine Brenda Boleyn.«
    »Und das hier ist auch noch Zufall?« Mit großer Geste förderte Elizabeth ein drittes Buch zutage, 
Die Schöne von Westport
, und las den Klappentext vor:
    »Ohne eigene Schuld verliert Joana Walton ihre Stellung als Gouvernante in Christchurch. Auf der Flucht vor dem bösartigen Brendan Louis verschlägt es sie an die Westküste – ein gefährlicher Ort für ein unschuldiges Mädchen. Aber Joana bleibt sich treu. Als Klavierspielerin in einer Bar findet sie ein karges Auskommen – und eine neue Liebe. Lloyd Carpinter besitzt Anteile an einer Eisenbahnlinie. Aber wird er auch zu ihr stehen, wenn er von ihrer Vergangenheit erfährt?«
    Elaine wurde blass. »Wer immer das schreibt, ich bringe ihn um!«
    »Nun übertreib’s nicht gleich«, lachte Elizabeth. »Aber an einen Zufall glaubst du doch wohl auch nicht mehr, oder? Ich habe jedenfalls Nachforschungen angestellt ...«
    »Ich ahne etwas«, seufzte Elaine.
    »Die Bücher erscheinen bei einem Verlag in Wellington, und irgendwie hängt da auch die Zeitung mit drin, für die Ben Biller in den letzten Jahren gelegentlich gearbeitet hat.«
    Elaine nickte. »Kürzel BB, nicht? Stand im Dossier des Detektivs. Aber viel kann er da nicht verdient haben. Jedenfalls nach menschlichem Ermessen. Der Knabe ist gänzlich unbegabt. Das Letzte, was ich von ihm gelesen habe, waren holprige Verse, die von zerfließenden Herzen handelten.«
    Elizabeth zuckte die Achseln. »Ich hab mir jetzt mal die Zeitung schicken lassen. BB schreibt sehr ansprechende kleine Geschichten. Rührend, und im gleichen Stil wie Brenda Boleyn.«
    Elaine schüttelte den Kopf. »Ich kann’s mir nicht vorstellen. Der Junge war völlig unfähig, und dieses Buch ...«, sie wies auf die 
Herrin von Kenway Station
, »... ist vielleicht keine große Literatur, aber doch sehr geschliffen geschrieben.«
    Elizabeth grinste. »Und es handelt auch nicht von Familie Biller. Mal ganz abgesehen davon, dass sich hinter ›Brenda‹ doch wohl eher eine Frau verbirgt.«
    Elaine starrte sie an. »Du meinst, er schreibt das gar nicht? Du meinst ... Lily?« Sie stand auf und wanderte im Zimmer herum. Elizabeth konnte eine kostbare chinesische Vase gerade noch davor retten, umgerannt zu werden. »Verdammt, ich leg sie übers Knie! Oder ich halte sie fest, damit Tim sie übers Knie legen kann! Das wünscht er sich ja seit langem! Wie konnte sie bloß?«
    Elizabeth lächelte. »Nun reg dich mal nicht auf, man muss eure Familiengeschichte schon recht gut kennen, um die Ähnlichkeiten zu erahnen. Ehrlich gesagt, wäre ich nach den ersten zwei Büchern auch noch nicht drauf gekommen, wenn der Held in der 
Herrin
 nicht Galahad geheißen hätte.«
    »Sie hat ihren Sohn nach ihm genannt?« Elaine musste nun auch lächeln.
    »Galahad ist wohl ihr Traummann«, bemerkte Elizabeth trocken. »Ich

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