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Der Ruf der Steine

Der Ruf der Steine

Titel: Der Ruf der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Goshgarian
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eindringlichem Blick. »Warum malst du nicht ein bisschen?«
    Andys Schultern sanken herab. Er stand auf und trug seinen Stuhl zum Fenster, wo die Stifte und sein Malbuch lagen.
    Peter wandte sich an Connie. »Du wolltest dir die Stadt doch schon immer gern ansehen.« Er lächelte liebevoll. »Das North End wird dir gefallen. Die Old North Church ist bemerkenswert, der Quincy Market ist nicht weit entfernt. Dort wird euch der Tag nicht lang werden. Falls es nicht regnet, könnt ihr euch auch die Parade um den Common ansehen.«
    Sie nickte, aber begeistert war sie nicht.
    Während Sparky und Jackie nach oben gingen, um zu packen, saß sie schweigend am Tisch, trank ihren Kaffee und ließ Peter nicht aus den Augen. Am anderen Ende des Raums war Andy inzwischen in sein Malbuch vertieft. »Warum habe ich nur das Gefühl, dass du uns loswerden willst?«, fragte Connie ein paar Minuten später.
    Peter zuckte die Achseln. »Diese Frage kannst vermutlich nur du beantworten.« Und dann: »Ich glaube, dass uns nach der erschöpfenden Arbeit etwas Abstand vom täglichen Trott gut tut.«
    »Auch von uns?«, fragte sie.
    Peter holte Luft. »Wir arbeiten seit zehn Tagen ununterbrochen und sind Tag und Nacht beisammen. Das erschöpft. Wir müssen uns alle ein wenig erholen.«
    »Hm.« Überzeugt war sie nicht. Auf dem Weg zur Treppe sah sie zu Andy hinüber. Mit aufgerissenen Augen kritzelte er verbissen in seinem Malbuch herum. »Wird es euch ohne uns auch wirklich nicht langweilig?«
    Peter setzte sein süßestes Lächeln auf.
    »Wir lassen es uns schon gut gehen. Keine Sorge.«
    Sie nickte.
    »Die Pause wird uns allen gut tun. Danach geht es mit neuen Kräften an die Arbeit.«
    Und was, fragte er sich selbst, wirst du ihnen sagen, wenn sie zurückkommen und Andy ist nicht mehr da? Dass er krank vor Heimweh nach Carleton geschwommen ist? Dass ihn Amos und Boris zu einer Reise an die Elfenbeinküste mitgenommen haben? Dass er seine Mom besucht? Nein, während ihrer Abwesenheit hatte er über Jimmy P.s Funkgerät arrangiert, dass ein Nachbar den Jungen am Wassertaxi abholt. Er soll bei seiner Tante in New York bleiben, bis die Arbeiten beendet sind. Das muss genügen.
    Peter sah Connie nach, als sie nach oben ging.
    Dann leerte er seinen Becher und stand auf. Er reckte und streckte sich und ging dann zu Andy hinüber.
    »Na, kleiner Mann, und wie geht es dir?«
    Andy gab keine Antwort.
    Peter warf einen Blick auf das Malbuch. Es war eine der letzten Seiten, wo Jack vor dem Riesen davonläuft.
    »Schön machst du das«, sagte Peter.
    Aber es entging ihm, dass der Riese schwarz und blau angemalt war und Jack rot und grün. Genau wie Peter und Andy.

 

    33
    »So ruhig, wie das Meer heute ist, dürfte die Überfahrt ungefähr eine halbe Stunde dauern«, meinte Peter. »Haltet euch immer in Richtung Winthrop. Dort am Anleger steht mein Auto.«
    Die Wolken hingen tief, und das Wasser war glatt und ruhig.
    »Ich denke, dass der Regen noch etwas auf sich warten lässt.«
    Jackie löste das Boot aus der Vertäuung. »Also dann, bis morgen so gegen Mittag. Ich denke, dass wir uns richtig ausschlafen werden.«
    »Das hoffe ich sehr.«
    Jackie manövrierte das Boot, bis es in die richtige Richtung zeigte, und Peter machte ein fröhliches Gesicht. »Einen schönen Tag!«, rief er. Dann sah er die Treppe hinauf, wo Andy stand. »Hey, Andy, willst du nicht winken?«
    Der Junge winkte einmal zaghaft und rannte dann sofort zum Haus zurück.
    Peter zuckte die Schultern. »Er muss auch einmal tüchtig ausschlafen.«
    Sie winkten einander zu. Jackie stand am Steuer, Sparky dicht neben ihm, und Connie saß in ihrer gelben Öljacke hinten im Boot und sah zu ihm zurück. Sie nickte, aber sie winkte nicht.
    Einige Minuten lang sah Peter zu, wie sich das Boot entfernte, und summte leise vor sich hin. »Saturday in the park, you’d think it was the Fourth of July … And I’ve been waiting such a long time for today …«
    »Die sind wie Butter reingerutscht«, meinte Jimmy P. »Sie sind sozusagen von allein aufgestanden, was?«
    »Wirklich verblüffend.« Peter grinste. »Dann werdet ihr die restlichen sieben ja ohne Probleme bewältigen.«
    »Keine Sorge«, meinte Jimmy, »die stehen, noch bevor es zu regnen beginnt.«
    »Wunderbar.«
    »Aber Sie müssen uns sagen, wie Sie es gern hätten.«
    »Keine Sorge, wir werden den ganzen Tag über dabei sein.«
    »Sind die anderen abgereist?«
    »Nein, die haben sich nur einen Tag freigenommen.«
    »Hm. Wie

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